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Serie: Ulmer Spatza statt Kölle Alaaf

Serie

Ulmer Spatza statt Kölle Alaaf

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    Ein buntes Boot, eine Handvoll schwäbische Feuerwehrleute und ein Gladbacher Jung’ (bunte Hose unten) – fertig ist das Themenboot.
    Ein buntes Boot, eine Handvoll schwäbische Feuerwehrleute und ein Gladbacher Jung’ (bunte Hose unten) – fertig ist das Themenboot. Foto: Foto: Furthmair

    Ulm Das Boot dreht sich, die Brücke kommt rasend schnell näher. Ich höre Ilona schreien, dann ducken wir uns. Mit einem lauten Krachen wird der obere Teil des Gerüstes abgerissen.

    Als Rheinländer, geboren in Mönchengladbach, erlebe ich zum ersten Mal das Nabada in Ulm. Netterweise hat mich die Freiwillige Feuerwehr Offenhausen eingeladen, auf ihrem Boot mitzufahren und auf diese Weise das schwäbische Volksfest hautnah kennenzulernen. Die ganze vergangene Woche habe ich meine neuen Freunde beim Bootsbau begleitet. Nun ist endlich der große Tag gekommen, an dem es losgeht. Auf Höhe des Edwin-Scharff-Hauses liegt das Boot mit der Nummer 16 und dem Motto „Traumhochzeit im Musterländle“ im Wasser der Donau. Eine große Karikatur des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann lächelt uns entgegen. Er zieht an dem Schwanz eines Esels, auf dem SPD-Chef Nils Schmid sitzt. Daneben hockt ein missmutiger Löwe mit dem Gesicht des bayerischen Landesoberhaupt Horst Seehofer. Kurz vor dem Start stehe ich auf dem oberen Teil des Bootes. Ich rufe den Menschen an der Seite „Kölle Alaaf“ zu und ernte nur missbilligende Blicke. Ilona vom Löschzug erklärt mir, wie der

    Die Themenboote setzen sich in Bewegung. Ich bin dafür zuständig, dass Schmid den Zuschauern am Donauufer zuwinkt. Unter mir wummert Party-Musik aus den Boxen. Leider wird unser Boot schon an der ersten Brücke, noch bevor wir an der Jury vorbeifahren, stark beschädigt. Unsere vier Zillenfahrer scheinen keine Experten auf ihrem Gebiet zu sein.

    Kurz ist die Stimmung am Boden. Aber Ilona schreit: „Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen.“ Also schmeißen wir die Musik wieder an und fahren tapfer weiter. Schon am Morgen hatte die Gruppe ihren „Chef“, Karl-Heinz Heiduk, verloren. Bandscheibenvorfall. Für ihn ist es das 40. Jahr beim Nabada. Während der Fahrt steht er am Rand. „Jetzt geben wir alles – für Heinz“, sagt Ilona. Schreiend und winkend hoffe ich, ein würdiger Nabada-Fahrer zu sein. (schr-)

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