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Keine Luftfilter an Sendener Schulen: Stadtrat lehnt Antrag ab

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    Sollen in den Klassenzimmern in Senden Luftfilter stehen?
    Sollen in den Klassenzimmern in Senden Luftfilter stehen? Foto: stock.adobe.com

    Das regelmäßige Lüften über die Fenster soll an den Sendener Schulen und Kindergärten auch weiterhin die Corona-Ansteckungsgefahr verringern. Die großflächige Anschaffung mobiler Luftreinigungsgeräte lehnte der Stadtrat am Dienstag jedoch mehrheitlich ab - ein Rat hatte dazu einen Antrag gestellt.

    Bereits im vergangenen Herbst hatte die Kommune vom Kauf von Luftreinigungsgeräten mit Filtern für Klassen- und Gruppenräume abgesehen. Der Freistaat förderte den Kauf solcher Anlagen damals in einem eigens aufgelegten Förderprogramm mit 3500 Euro pro Klassen- oder Gruppenraum. Der Kauf wurde bezuschusst, wenn das jeweilige Zimmer schlecht oder unzureichend belüftbar ist. Auch entsprechende Lehrerzimmer wurden gefördert. Die Sendener entschieden im November, keine Lüftungs-Technik anzuschaffen, da alle infrage kommenden Räume Fenster haben. Somit lassen sie sich gut lüften und die Grundlage für die Förderung entfällt.

    Weil aus dem bayerischen Fördertopf am Ende noch Geld übrigblieb, fördert das Land jetzt auch mobile Geräte, die in belüftbaren Räumen stehen. Wenngleich mit weniger Geld, nämlich maximal 1750 Euro pro Zimmer. Bei der Förderung gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Noch ist aber unklar, wie viel Geld sich für die zweite Förderrunde im Topf befindet. Es bestehe die Gefahr, dass am Ende nur ein Bruchteil der Anschaffungskosten bezuschusst werde, befürchtet die Stadtverwaltung.

    Senden: Wenn Luftfilter für Schulen, dann in allen Räumen

    Aus Sicht der Verwaltung müssten 140 Klassen- und Fachräume sowie zusätzlich 40 Gruppenräume an Sendener Kitas ausgestattet werden. Bei Gesamtkosten von rund 600.000 Euro rechnet die Kämmerei mit 355.000 Euro, die die Kommune tragen müsste.

    Für Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) stand fest, dass die Einrichtungen keinesfalls ungleich behandelt werden dürfen: „Entweder kriegen alle die Geräte oder keiner.“ Die Stadt könne nicht entscheiden, wer eins bekommt und wer nicht. Der öffentliche Gesundheitsdienst sehe solche Luftreinigungsgeräte aber kritisch, in anderen Bundesländern zählten sie erst gar nicht zur Prävention. „Wir haben keine Hinweise, dass sie ihren Zweck so erfüllen, wie man sich das vorstellt“, sagte Schäfer-Rudolf. Die Fensterlüftung sei nach wie vor entscheidend. Zumal die Filter der Geräte ausschließlich von Fachpersonal getauscht werden dürften – das ergäbe Folgekosten, die die Stadt alleine tragen müsste.

    Schlecht lüftbare Räume seien ihm an den Sendener Schulen und Kitas nicht bekannt und auch nicht gemeldet worden, ergänzte Geschäftsbereichsleiter Walter Gentner. Die Luftreiniger seien ausschließlich als ergänzende Maßnahme gedacht. So plädierte die Verwaltung für einen Kauf nur dann, wenn die Belüftung zu schlecht wäre.

    Antrag: 15 Geräte für drei Sendener Schulen

    Das reichte Dietmar Roschkar (BiSS) nicht. Er habe von drei Einrichtungen erfahren, dass sie solche Geräte wünschen: die Wirtschafts- und die Mittelschule sowie die Grundschule Wullenstetten. So beantragte er den Kauf von 15 Luftreinigern für diese Schulen.

    „Die Gesundheit geht vor“, fand Xaver Merk (Die Linke). Auch Anton Leger (BiSS) sah „die Pflicht, alles dafür zu tun, dass es an den Schulen gut wird“. Es müsse so bald wie möglich wieder Präsenzunterricht geben. Würden solche Geräte nachträglich gekauft, seien sie wieder teurer, gab Helmut Meisel (Grüne) zu bedenken.

    Es gehe nicht, dass nun einzelne Geräte angeschafft würden, entgegnete Edwin Petruch (CFW/FWG). Die Anschaffung wäre „Nonsens“, die Wirkung sei nicht hinreichend bewiesen, glaubte hingegen Rainer Strobl (CSU). Durchlüftung habe bessere Wirkung. Parteikollege Josef Ölberger wies darauf hin, dass der Winter in zwei Monaten ende und die Fenster dann wieder lange offenbleiben könnten.

    Am Ende lehnte die Mehrheit Roschkars Antrag ab, bis auf zwei Räte stimmten sie aber dem Vorschlag der Verwaltung zu. Er sieht vor, solche Geräte - wie es bislang auch Konsens war - nur dort vorzusehen, wo schlecht gelüftet werden kann.

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