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Senden: Eine neue Kita für 8,5 Millionen Euro

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Eine neue Kita für 8,5 Millionen Euro

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    Architektin Brigitte Hörnle zeigte den Stadträten bei einem Vor-Ort-Termin ein Modell des Areals samt geplantem Neubau.
    Architektin Brigitte Hörnle zeigte den Stadträten bei einem Vor-Ort-Termin ein Modell des Areals samt geplantem Neubau. Foto: Angela Häusler

    Es ist ein üppiger Betrag: 8,5 Millionen Euro soll der Kindergartenneubau auf dem Webereiareal in Senden kosten. Um auf diese Bausumme zu kommen, wurden die Pläne bereits eingedampft. Die Stadträte entschieden am Dienstag mehrheitlich, den Standort um 50 Meter nach Süden zu versetzen. Geplant werden soll möglichst kostensparend, so der Beschluss.

    Gemeinsam mit dem späteren Betreiber des Kindergartens, der Kirchenstiftung St. Josef der Arbeiter, haben die Planer den Entwurf für das Gebäude in den vergangenen Monaten überarbeitet. Denn die im Haushalt eingeplanten neun Millionen Euro waren dem Sendener Stadtrat zu viel – mit Blick auf die klamme Kassenlage sollte gespart werden. Eine Verkürzung des Gebäudekomplexes, weniger Lagerräume und ein gestrichener Mehrzweckraum gehörten zu den Sparmaßnahmen, die Architekt Christian Goldbach am Dienstagabend vortrug. Auch würden Flächen, etwa der Elternwarteraum, nun optimal ausgenutzt. Beibehalten wurden aber Räume, die fürs Nutzungskonzept und den Betrieb des Kindergartens wichtig sind, wie etwa Geräte- und Intensivräume, Küchen und eine Hausmeisterwerkstatt. Insgesamt sei der Anteil der förderfähigen Nutzfläche auf 82 Prozent angestiegen. Die Münchner Planer gehen derzeit von einer möglichen Förderung in Höhe von 3,8 Millionen Euro aus.

    Vier Krippen- und fünf Kindergartengruppen sollen in dem zweistöckigen Gebäudekomplex Platz finden, der auf dem Webereigelände entlang der Dillmannstraße entstehen wird. Die Gesamtkosten bewegten sich, gemessen an den üblichen Preisen und vergleichbaren Bauprojekten in der Region, im üblichen Rahmen, berichteten die mit der Kostenanalyse beauftragten Fachleute dem Gremium. Sie führten Einrichtungen in Erbach, Illerkirchberg und Illertissen an, die mit der Hälfte der Gruppen auch halb so viel wie der Sendener Kindergarten kosteten. Noch nicht einberechnet sind aber Preissteigerungen, die die Gesamtsumme um bis zu 25 Prozent anwachsen lassen könnten. Je später gebaut werde, umso stärker falle wohl die Steigerung aus, sagten die Architekten.

    „Ich sehe keine weiteren Möglichkeiten der Reduzierung“, sagte Grünen-Sprecher Helmut Meisel bezüglich der Raumplanung. Es könnten, wenn Kostensteigerungen eintreten, zwar 10,6 Millionen Euro anfallen – aber „wir wollen einen guten Kindergarten“. Auch CSU-Fraktionschefin Claudia Schäfer- Rudolf glaubt: „Wir holen da nichts mehr raus.“ Wegen möglicher Preisanstiege sei es wichtig, rasch weiterzukommen. Edwin Petruch (CFW/FWG) sagte, er sei nicht ohne Weiteres bereit, ein so teures Projekt zu befürworten. „Gibt es nicht noch mehr Einsparmöglichkeiten?“ Das sei „nur sehr begrenzt“ der Fall, erwiderte Goldbach. Diese würden aber berücksichtigt. „Wir brauchen keinen schönen, aber einen funktionierenden Kindergarten“, sagte Yusuf Cinici (BiSS). Auf den letztlich einstimmig gefassten Beschluss hin werden Haus und Außenanlagen nun weitergeplant.

    In einer Ortsbegehung haben sich die Räte zudem Aufschluss über den Standort verschafft. Zur Debatte stand ursprünglich ein Bauplatz, an dem das Gebäude etwa auf Höhe der Einmündungen Buchen- und Theodor-Heuss-Straße stehen sollte. Der nun beschlossene Standort ist 50 Meter weiter südlich. Grund für die Änderung sind Einwände des Naturschutzbunds, der auf die Bedeutung der Baumgruppen im nördlichen Areal, nahe dem Seniorentreff, hinwies. Die mehr als 80 Jahre alten Bäume seien im Gesamtbestand gefährdet, würde die vorderste Gruppe der Pflanzen gefällt. Nun sollen sie geschont werden.

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