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Senden
09.10.2020

Ein stiller Helfer an lauten Orten: Sicherheitswachtler in Senden hört auf

Sicherheitswachtler Antal Horvat (vorne links) verlässt die Sicherheitswacht nach 20 Jahren. Wegen seines Engagements in Senden bekam er eine Urkunde vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, überreicht durch den Polizeidirektor des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, Michael Keck (vorne rechts).
Foto: Alexander Kaya

Antal Horvat läuft seit dem Jahr 2000 ehrenamtlich Sendens Straßen auf und ab: Jetzt verlässt er die Sicherheitswacht. Als Ansprechpartner für Probleme im Ort hat er bereits viel erlebt.

Nur einmal in seiner Zeit als Sicherheitswachtmann in Senden wurde ihm richtig mulmig: als in der Nähe der ehemaligen Real-Tiefgarage eine Bombendrohung einging. Antal Horvat bezeichnet das allerdings eher als „besonderen Einsatz“, denn wirklich Angst habe er in seiner Zeit bei der Sicherheitswacht nicht gehabt.

Die Sicherheitswacht ist ein Ehrenamt, das auch manchmal gefährlich ist

20 Jahre lang war der 62-Jährige aus Gannertshofen bei der Sicherheitswacht in Senden tätig. So lange hält es dort selten jemand aus. Denn dieser Job ist ein Ehrenamt, das Zeit und Nerven fordert: Mehrere Stunden im Monat laufen die ehrenamtlichen Helfer ihre Runden im Stadtgebiet, halten dabei Augen und Ohren offen und werden von vielen Bürgern auf Missstände oder Probleme angesprochen. Dabei muss die Wacht an manchen Tagen auch mit Gefahrensituationen, wie gewalttätigen Jugendlichen oder alkoholisierten Personen zurechtkommen.

Mit ihrer Streife setzen die Ehrenamtlichen der Sicherheitswacht ein Zeichen gegen die zunehmende Egozentrierung, Individualisierung, Beliebigkeit und Gleichgültigkeit sowie den Mangel an Empathie in unserer Gesellschaft, beschreibt die bayerische Polizei die Wichtigkeit dieses Ehrenamts. Dennoch hat dieser Job seine Grenzen: „Die Befugnisse sind eingeschränkt. Man ist der erste Ansprechpartner für die Leute, in kritischen Fällen wird sofort die Polizei über Funk informiert“, erklärt Markus Zoller, der Leiter der Polizeiinspektion Senden.

Die Sendener Bürger sind froh, dass die Freiwilligen durch den Ort laufen

In Senden gebe es Einsatzgebiete, „wo es manchmal ganz schön schwierig ist“, wie Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf es beschreibt. „Die Leute sagen oft zu mir: Gut, dass die bei uns laufen“, sagt sie. Denn die Sicherheitswacht ist zu Fuß unterwegs und zeigt so Präsenz im Stadtgebiet. „Die Bürger schätzen das“, sagt Schäfer-Rudolf. Dass Horvat nach 20 Jahren in den Ruhestand geht, reiße ein Loch in die Gruppe, so Schäfer-Rudolf. „Sie waren ein stiller Helfer.“ Und zudem einer von wenigen, der diesen Job so lange gemacht hat.

Horvat selbst ist ein zufriedener Mensch mit ruhigem Gemüt, sich selbst überschwänglich zu loben, liegt ihm nicht: „Wenn etwas nicht gepasst hat, habe ich mich halt eingemischt“, sagt er. Die Leute hätten ihn oft auf der Straße angesprochen oder schon von Weitem begrüßt. Er war sozusagen ein Bürger mit offenem Ohr für die anderen Bürger. Doch Begrüßungen fallen heute anders aus als noch vor 20 Jahren: „In letzter Zeit hat sich viel verändert“, resümiert der 62-Jährige. Vor allem Jugendliche würden schneller zu Gewalt oder Beschimpfungen neigen. „Die haben einfach weniger Respekt“, sagt Horvat. Die Sendener Polizeibeamten stimmen ihm zu.

Die Einsatzgebiete in Senden sind unter anderem der Bahnhof oder der Stadtpark

Unzählige Stunden auf Streife hat Horvat verbracht. Unter anderem im Stadtpark, am Bahnhof, in den Unterführungen oder auch schwerpunktmäßig in Wohngebieten in Senden. Meistens sprach er nur mit den Leuten, in schlimmeren Fällen rief er über Funk in der Dienststelle an, um eine Polizeistreife zum Einsatzort zu bestellen. „Der Job hat auf jeden Fall Risiken“, meint Horvat. „Aber in einer richtig gefährlichen Situation war ich eigentlich nie.“

In Senden gibt es elf aktive Mitglieder bei der Sicherheitswacht, drei bis vier Tage im Monat ist jeder von ihnen im Einsatz. Horvat kam per Zufall zu diesem Ehrenamt: „Ich habe eine Zeitungsannonce gelesen, dass die Polizei Leute für die Sicherheitswacht sucht“, erzählt der Gannertshofener. Er habe dann zum Telefonhörer gegriffen und es einfach probiert. Ein Einstellungsgespräch später wurde er schon auf Sendens Straßen geschickt.

Der Busfahrer will mit seiner Frau im Wohnmobil reisen gehen

Horvat ist von Beruf eigentlich Busfahrer. „Das war manchmal zeitlich ein bisschen schwierig mit den theoretischen Stunden, die wir für die Sicherheitswacht absolvieren mussten“, berichtet er. Denn neben einer praktischen Einführung, gibt es auch 40 Stunden Theorieunterricht in Strafrecht. Zum praktischen Teil gehört unter anderem eine Funkausbildung oder ein Erste-Hilfe-Kurs. Sogar eine kleine Abschlussprüfung muss vor dem Ehrenamt abgelegt werden. „Sie waren ein Zugpferd für die Gruppe“, lobt Sendens Polizeichef Zoller den ausscheidenden Wachtmann.

Der möchte jetzt sein Leben anders gestalten: „Mit meiner Frau würde ich gerne eine Wohnmobiltour durch Europa machen. Mal gucken, was die Zukunft so bringt“, sagt Horvat.

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