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Senden: Bund soll beim Umbau des Hallenbads mitbezahlen

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Bund soll beim Umbau des Hallenbads mitbezahlen

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    Senden will die Kosten für die notwendige Sanierung es See- und Hallenbads drücken.
    Senden will die Kosten für die notwendige Sanierung es See- und Hallenbads drücken. Foto: Alexander Kaya

    Die Stadt Senden bewirbt sich um Fördermittel des Bundes für den Umbau des Schwimmbades: 45 Prozent der Kosten für die Badsanierung könnten im günstigsten Fall aus dem Fördertopf des Programms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ fließen. Einstimmig erfolgte der Beschluss am Dienstagabend im Ferienausschuss aber nicht: Grüne, UBG- und BiSS-Vertreter stimmten dagegen.

    Zwei der geplanten Sanierungsbausteine im See- und Hallenbad, das Außenbecken und die Erneuerung der Röhrenrutsche, sollen nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung als Förderprojekte eingereicht werden. Nach dieser Rechnung blieben, im Falle einer Förderung in Höhe von 45 Prozent, von geschätzten 3,5 Millionen Euro Gesamtkosten nur noch 1,9 Millionen an der Kommune hängen. Eine Hoffnung, die die Mehrheit der Ausschussmitglieder mit der Verwaltung teilte. Mit der Finanzspritze aus dem Fördertopf habe Senden die Chance, die Sanierung umzusetzen, betonte Bürgermeister Raphael Bögge. Natürlich solle sich Senden am Programm beteiligen, fand CSU-Sprecherin Claudia Schäfer-Rudolf, „wir haben gute Chancen, weil ja schon Vorarbeiten geleistet sind“. Auch SPD-Stadtrat Hans Ulrich war absolut dafür, schließlich gehe es auch darum, dass im Bad weiterhin Kinder schwimmen lernen.

    Warnung vor weiterer Neuverschuldung

    Anders sah es Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne). Das jährliche Defizit des See- und Hallenbads in Höhe von durchschnittlich 1,3 Millionen Euro stößt ihm schon länger auf. Jetzt erinnere ihn die Förder-Diskussion an die Stadtparksanierung, sagte er. Diese habe der Kommune zwar Mittel eingebracht, sie am Ende aber noch viel mehr gekostet. „Uns muss klar sein, dass wir einen Haufen Geld in die Hand nehmen müssen, wenn der Zuschuss bewilligt wird“, betonte Ehrenberg. Weitere Neuverschuldung könne sich die Stadt aber nicht leisten. Das Problem seien nicht nur die Sanierungskosten, sondern das laufende Einnahmedefizit, für das eine Lösung her müsse. Denn: „Wenn uns der Verwaltungshaushalt um die Ohren fliegt, ist das Bad schneller zu, als wir gucken können.“

    Auch Georg Schneider, Fraktionschef der SPD, sagte, er habe „große Sorgen wegen der Verschuldung“. Ihm wäre es lieber gewesen, eine günstigere Sanierungsvariante auf dem Tisch zu haben als die bisher vorgestellten. Genauere Zahlen fehlten auch Anton Leger (BiSS): Die Entscheidung falle „überhaupt in zu großer Eile und Hast“.

    Verwaltung will weitere Variante für die Sanierung vorstellen

    Bürgermeister Bögge ergänzte, es sei klar, dass die Badsanierung über Kredite gestemmt werden muss. Sicher sei aber auch, „dass wir uns eine Gesamtfinanzierung noch weniger leisten können als eine Teilfinanzierung“. Man sei sich einig gewesen, dass das Bad erhalten werden soll, daher „wollen wir nach jedem Strohhalm greifen“. Und um Sanierungsvarianten gehe es jetzt noch nicht. Die Chance auf Förderung sei „ein Glücksfall“, bekräftigte auch Claudia Schäfer-Rudolf, es sei nicht nachvollziehbar, „wie man ein Förderangebot zum Abgesang auf eine öffentliche Einrichtung nutzen kann“, sagte sie in Richtung Grüne. Die beiden Räte der Grünen blieben schließlich bei ihrem Nein, auch Leger und UBG-Vertreter Arne Sandberg stimmten gegen den Förderantrag. Im September steht das Bad erneut auf der Tagesordnung der Räte. Dann will die Verwaltung eine bisher noch nicht bekannte, günstigere Sanierungsvariante vorstellen.

    Über die Badsanierung wird in Senden schon länger diskutiert. Mehr dazu lesen Sie hier

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