Fünf Tage lang steht wieder ein ganz besonderes Fahrzeug vor dem Eingang des Möbelhauses Inhofer im Sendener Norden: Der Blutspendedienst des BRK hat dort seine Zelte aufgeschlagen, um altbekannte und neue Blutspender zur Ader zu lassen. „Wir hoffen auf mindestens 500 Spender“, sagte Georg Götz, kaufmännischer Geschäftsführer des Blutspendedienstes zum Start der Aktion.
Bereits zum 6. Mal findet die Blutspendenaktion auf dem Parkplatz des Unternehmens statt, das für zahlreiche Kunden aus der Region gerade während der Ferienzeit Anlaufstelle ist. Für den Blutspendedienst, betonte Götz, sind die Perioden, in denen viele Menschen verreisen oder vorwiegend Freizeitbeschäftigungen nachgehen, eher Zeiten des Mangels – denn Aktivitäten wie das Blutspenden geraten in den Hintergrund. „Dann genug Spender zu finden, ist immer wieder eine Herausforderung“, so Götz. In den vergangenen Jahren sei das Spendenaufkommen in den Pfingsferien um bis zu 20 Prozent zurückgegangen, der Bedarf aber bleibt konstant. Im Schnitt werden allein in Bayern pro Tag 2000 Blutspenden gebraucht. Und: Eine Blutspende ist maximal 42 Tage haltbar. Solche Unterstützung wie jetzt in Senden „haben wir nicht alle Tage“, freute er sich nun.
Schließlich unterstützt das Sendener Familienunternehmen die Aktion nicht nur mit dem Platz fürs Blutspendemobild, sondern macht auch aktiv Werbung und lässt jedem Spender eine Mahlzeit im eigenen Restaurant sowie einen Einkaufsgutschein zukommen. Wer hier Blut lässt, hat aber noch einen weiteren Nutzen: Temperatur-, Blutdruck- und Pulsmessung gehören nämlich zum Prozedere, und auch die Blutgruppe ermitteln die Fachleute im Blutspendemobil. Zum Service des BRK gehören außerdem zusätzliche Blutuntersuchungen: Für Frauen, die innerhalb von zwölf Monaten drei Mal Blut gespendet haben sowie für Männer mit vier Blutspenden in einem Jahr. Solche Analysen erhalten außerdem Blutspender, die einen Erstspender mitbringen.
„Diese Aktion ist eine ganz tolle Sache“, fand Edgar Inhofer, „wir freuen uns auf eine gute Frequenz“. Schon bei den bisherigen Aktionen habe stets eine sehr positive Stimmung geherrscht - und nicht zuletzt beteiligen sich auch zahlreiche der eigenen Mitarbeiter am Blutspenden. Auch der Neu-Ulmer Kreisverband des BRK, so dessen Geschäftsführer Stefan Kast, sei dankbar für das dauerhafte soziale Engagement der Unternehmer.
Sie und das Team des BRK hoffen nun auf möglichst viele Unterstützer, die sich möglicherweise auch spontan zum Mitmachen entscheiden. Das nämlich ist problemlos möglich, weil alle wichtigen Faktoren direkt vor Ort abgefragt werden. Zu den Voraussetzungen für Blutspender gehört, dass sie zwischen 18 und 72 Jahre alt sein dürfen, Erstspender sollten nicht älter als 64 Jahre sein. Auf dem Fragebogen, den die Spender ausfüllen, werden unter anderem die Krankheitsgeschichte oder auch Auslandsaufenthalte erfasst. Erstspender sollten für die Teilnahme ein wenig mehr Zeit einkalkulieren. Statistisch gesehen wird nach Angaben des BRK das meiste Blut zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten sowie Sport- und Verkehrsunfälle. Bei schweren Unfällen kann es vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer bereitstehen müssen.
Die Blutspendenaktion läuft täglich noch bis Samstag, 21. Mai, jeweils von 13 bis 18.30 Uhr. Eine Blutspende dauert etwa 10 Minuten. Jeder Teilnehmer spendet dabei 500 Milliliter Blut. Derzeit spenden in Bayern nur etwa 7 Prozent der Bevölkerung Blut, aber jeder Dritte ist einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen.