Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Senden: Black Jackets: Polizei überwacht die Szene

Senden

Black Jackets: Polizei überwacht die Szene

    • |
    Blick auf die Homepage der Black Jackets. Ihr Symbol ist die Bulldogge. Senden wird hier als „Southside“ bezeichnet.
    Blick auf die Homepage der Black Jackets. Ihr Symbol ist die Bulldogge. Senden wird hier als „Southside“ bezeichnet. Foto: Foto: az

    „Hüte Dich vor dem Hund“ heißt einer ihrer Slogans. Die „Black Jackets“, eine bandenähnliche Gruppierung von Männern in schwarzen Bomberjacken, deren Symbol die Bulldogge ist, tauchen seit einigen Monaten auch in Senden auf. Das hat die Polizei wachsam gemacht. Thomas Merk, der Leiter der Inspektion sagt: „Wir kennen einige Namen und beobachten die Szene sehr genau.“ Jedoch Vorfälle oder Straftaten habe es bislang keine gegeben, die mit der Gang hätten in Verbindung gebracht werden können, so Merk. Gleichwohl betont er: „So etwas wollen wir hier nicht haben.“

    In Senden machen die Männer manchem Passanten Angst, wenn sie in größerer Anzahl zum Beispiel ein Straßencafé belagern oder mit ihren Hunden an der Leine durch die Stadt marschieren. Immer wieder kommt das in letzter Zeit vor, wie Augenzeugen unserer Zeitung berichten.

    Sie tragen schwarze Jacken mit einer Bulldogge auf dem Rücken und nennen sich „Black Jackets“. „Forever Friends“ (für immer Freunde) steht zudem auf ihren Kutten – es soll zeigen, dass sie zusammengehören.

    Nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts (LKA) gehören allein in Baden-Württemberg rund 500 junge Männer der Gruppierung an. Gegründet wurde die Bewegung vor 25 Jahren in Heidenheim. Aus einer kleinen Clique ist inzwischen ein überregionaler Klub geworden. Viele Mitglieder haben Migrationshintergrund.

    Gleichwohl könne man nicht alle Black Jackets über einen Kamm scheren, man habe es laut Polizei mit einer völlig inhomogenen Gruppierung zu tun. Das Vorbild der „Black Jackets“ sind Rockerbanden wie die „Hells Angels “ oder die „Bandidos“, die ihre Wurzeln in den Vereinigten Staaten haben. Die Jackets fahren jedoch selten Motorrad, die Mitglieder sind in der Regel jünger. „Streetgang“ – dieser Begriff treffe es passender.

    Die Männer sind hierarchisch organisiert und in „Chapter“ (Ortsverbände) unterteilt, denen ein Präsident sowie sein Vize vorstehen. Und auch bei ihnen gibt es „Members“ (Mitglieder), Prospects (Anwärter), Hangarounds (sie warten darauf, Mitglied zu werden) sowie Supporter (Unterstützer, die aber nicht Mitglied bei den „Black Jackets“ sind). Die Bulldogge im Logo symbolisiert nicht nur Treue, sondern auch Entschlossenheit und Stärke. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde jedoch mitunter in der Vergangenheit auch schon für kriminelle Zwecke missbraucht, was zahlreiche Berichte in den Medien dokumentieren.

    Ein „Chapter“ auch im Raum Ulm/Neu-

    Der Schwerpunkt der Band liegt in Baden-Württemberg. Im Raum Neu-Ulm/Ulm gibt es auch ein „Chapter“ der Gang, wie Pressesprecher Alexander Resch vom Polizeipräsidium Kempten auf Nachfrage bestätigt. Jedoch seien die Mitglieder bislang nicht unangenehm aufgefallen. Einen genauen Treffpunkt kennt die Polizei indes nicht. Die Jackets würden sich an wechselnden Orten treffen. Die Polizei beäuge die Entwicklung genau. „Wir sind da sensibilisiert“, sagt Resch. (az)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden