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Senden: Bahnhofsvorplatz Senden: Es ist höchste Eisenbahn

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Bahnhofsvorplatz Senden: Es ist höchste Eisenbahn

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    Die Bahn baut den Bahnhof um und plant den barrierefreien Zugang über einen Steg zu den Gleisen. Die Stadt Senden ist für den Vorplatz zuständig. Den Stadträten laufen die Planungen nicht schnell genug. Nun gab es eine Sondersitzung zu dem Thema.
    Die Bahn baut den Bahnhof um und plant den barrierefreien Zugang über einen Steg zu den Gleisen. Die Stadt Senden ist für den Vorplatz zuständig. Den Stadträten laufen die Planungen nicht schnell genug. Nun gab es eine Sondersitzung zu dem Thema.

    Seit 15 Minuten läuft die Sitzung des Sendener Stadtrats – da eilt Regio-S-Bahn-Geschäftsführer Oliver Dümmler in den Ratssaal. Er ist als Fachmann geladen, um an einer von allen Stadtratsfraktionen beantragten Sondersitzung zum Thema Bahnhofsumfeld teilzunehmen. Und er kommt zu spät – weil er mit der Bahn anreist. Er habe die „Unwägbarkeiten der Illertalbahn nicht kalkuliert“, sagt Dümmler scherzhaft in die Runde.

    Die Verspätung kann als passendes Symbol zu dem Thema gesehen werden. Schon lange ringen Stadtrat, Verwaltung, Regierung von Schwaben, Bahn und andere involvierte Partner um die beste Lösung in Sachen Bahnhofsumbau. Schließlich soll in Senden alsbald eine Mobilitätsdrehscheibe entstehen und so viel ist sicher: Der Ort ist enorm wichtig für die gesamte Entwicklung des Bahn-Nahverkehrs auf der Linie UlmKempten.

    Beim barrierefreien Umbau des Bahnhofs sind sich alle einig

    Hinsichtlich des barrierefreien Umbaus des Bahnhofs haben die Beteiligten sich geeinigt. Wie mehrfach berichtet, plant die Bahn das Projekt. Neuer Mittelbahnsteig, veränderte Verkehrsführung rund um die Schranken und elektronisches Stellwerk sollen entstehen. Zudem führt in Zukunft ein Steg über die Gleise am Sendener Bahnhof. Der Umbau soll spätestens 2024 fertig sein.

    Und dieses zeitliche „Soll“ sei in diesem Fall ein „Muss“, macht Oliver Dümmler eindringlich deutlich. Die Bahn sei definitiv 2024 fertig mit dem Umbau des Bahnhofs, „da führt kein Weg vorbei“. Denn das Unternehmen müsse die zeitlichen Forderungen der Sicherheitsbehörde erfüllen, weswegen Teile des Projekts schon bis Ende 2020 fertig sein werden. In dieser Hinsicht könne sich das Unternehmen keine Schlappe leisten – auch das Bahnhofsumfeld müsse also möglichst schnell geplant werden. „Es gilt jetzt, keine einzige Sekunde zu verlieren“, sagt Dümmler. Bis dann gebaut werden könne, dauere es ohnehin noch. Dabei seien Bahnhof und Bahnhofsumfeld eine „schöne Verkehrsschnittstelle“, die zeitgleich umgesetzt werden könne.

    Aus dem Gefühl heraus, dass nichts vorangehe, haben die Fraktionen die Sondersitzung eigenen Angaben nach beantragt. Ein weiterer Grund für sie: Bürgermeister Raphael Bögge hatte vor Kurzem Pläne auf Facebook kundgetan, von denen das Gremium nichts gewusst habe und die „einen drastischen Kurswechsel zur bisher besprochenen Mehrfachbeauftragung“ darstellten. In der Sitzung monieren die Stadträte dann, keine Unterlagen zum Thema zu haben. Bögge begründet dies mit fehlendem Personal und Georg Schneider (SPD), der bei einem Gespräch bei der Regierung von Schwaben dabei war, verdeutlicht: Die Sachbearbeiterin habe das dort vorgelegte Papier als zu fehlerhaft und damit ungeeignet erachtet, um mit ihm zu arbeiten.

    Nps: Qualität spiegelt eigene Ansprüche nicht wider

    Thomas Hegele vom Ulmer Planungsbüro Nps gibt zu, die Qualität spiegele nicht das wider, was man sich selbst vorstelle. Man habe das Papier auf Drängen der Regierung von Schwaben erstellt. Maren Bachmann (SPD) hakt nach, ob es denn keinen Projektplan gebe. Schließlich sei Nps bereits im Januar mit der Planung beauftragt worden. Eine klare Antwort gibt es darauf nicht. Das Büro habe sich mit verschiedenen Stellen von der Architektenkammer bis zur Regierung von Schwaben abstimmen müssen, so Hegele. Die Räte äußern Verständnis und gleichzeitig in Richtung Nps ihren Unmut: Es habe keinerlei Transparenz in den vergangenen Monaten gegeben – diesen Satz hört man am Dienstag oft aus den Reihen der Fraktionen.

    Das Gremium einigt sich am Ende darauf, wie bereits beschlossen, an einer Mehrfachbeauftragung festzuhalten. Geplant ist, sich am Ende von drei Büros Vorschläge für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes anfertigen zu lassen. Dabei könne man auch zwei leicht unterschiedliche Varianten verlangen, etwa einmal mit Einbeziehung des Bahnhofsgebäudes und einmal ohne das Haus. Laut Regio-S-Bahn-Geschäftsführer Dümmler reicht diese Anzahl an Büros, da es viele Fixpunkte am Bahnhof gebe und somit mit mehr Büros nur Nuancen erreicht würden.

    Bevor der Weg beschlossen wird, soll die Regierung von Schwaben noch die Gelegenheit haben, als Geldgeber zu diesem Vorschlag aus dem Gremium Stellung zu nehmen. In der nächsten Stadtratssitzung am Dienstag, 16. Juli, soll das Thema dann erneut auf die Tagesordnung und beschlossen werden. Bögge sagte zu, man werde „tun, was wir tun können“, um diesen Termin zu halten.

    Hier lesen Sie mehr zum Bahnhof:

    Wann geht es am Bahnhof in Senden weiter – und wie?

    Häuser am Sendener Bahnhof sollen weichen

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