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Schwörmontag: Das Nabada 2019 in Ulm war spritzenklasse

Schwörmontag

Das Nabada 2019 in Ulm war spritzenklasse

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    So muss das sein: Die wilden Nabader spritzen, was das Zeug hält und auf der Donau ist fast kein Platz mehr.
    So muss das sein: Die wilden Nabader spritzen, was das Zeug hält und auf der Donau ist fast kein Platz mehr. Foto: Alexander Kaya

    Einmal im Jahr müssen die Donau-Enten ganz tapfer sein, denn an Schwörmontag sehen sie sich einer übermächtigen Konkurrenz an Mitschwimmern gegenüber. Es ist kurz nach 16 Uhr unterhalb der Adlerbastei. Unerschrocken versuchen etwa zwei Dutzend Enten im Pulk stromaufwärts zu paddeln, sie müssen aufgeben und den Rückzug in Richtung Friedrichsau antreten: Ihnen wälzt sich eine Armada aus Plastik entgegen, überdimensionales Getier, gerne in Form von Flamingos oder als Einhorn. Dazwischen eine unzählbare Menge an Schlauch- und sonstigen Booten.

    Die Stimmung beim Nabada kommt erst nach einer halben Stunde auf

    Schwörmontag in Ulm, das ist mittlerweile eine regelrechte Leistungsschau der Industrie für Aufblasware. Dazwischen verlieren sich die offiziellen Themenboote. Sie wirken wie Felsen in der bunten Brandung, die um sie herum schwappt. Kurz: Es war wieder ein prächtiges Nabada mit all dem wasserspritzenden, fröhlichen Wahnsinn, der da Jahr um Jahr gen Friedrichsau treibt. Mittlerweile stürzen sich derart viele „wilde“ Nabader in die Donau, dass die Planschparty noch lang nicht zu Ende geht, als schon längst das letzte offizielle Boot durch ist. Aus Richtung Wiblingen paddelt immer neuer Nachschub heran. Nachwachsender Frohstoff.

    Diesmal dauert es ein wenig, bis das Nabada so richtig in Schwung kommt, denn als Strömung lässt sich nicht wirklich bezeichnen, was sich da so behäbig in Richtung Kraftwerk Böfinger Halde wälzt. So kommt erst nach rund einer halben Stunde so richtig Stimmung jenseits der Herdbrücke auf.

    Greta Thunberg tritt der Politik in den Hintern - die Themenboote sind pointiert

    Die Themenboote sind diesmal zum guten Teil sehr pointiert und treffend – sogar im Wortsinn. So verneigt sich das Anna-Essinger-Gymnasium Ulm vor der „Fridays for Future“-Bewegung. In Anspielung auf den berühmten Mondlandungssatz von Neil Armstrong („Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit“) lassen die Bootlesbauer die Klima-Aktivistin Greta Thunberg der Politik in den Hintern treten: „Ein großer Tritt für die Menschheit.“ Sehr schön auch der Beitrag von Fan-Attack Ulm. Die Gruppe nimmt sich der maroden Brücken in Ulm an und zeigt einen muskelbepackten Oberbürgermeister Gunther Czisch, wie er Schwarzenegger-artig zwei herabbrechende Brückenteile wieder nach oben stemmt. Natürlich kommt auch der gescheiterte Nuxit vor. Dabei stellt die Feuerwehr Offenhausen die Stadt Neu-Ulm als Gefangenen in Sträflingskleidung dar. Und der CVJM Ulm spießt die Debatte um das Urheberrecht im Internet auf – mit einem zensierten Katzenvideo.

    DLRG sucht zwei vermisste Schwimmer beim Nabada

    Bei all den Menschenmassen im Wasser kann es schon mal vorkommen, dass jemand vermisst wird. Und so müssen diesmal die Wasserwacht in Neu-Ulm und die DLRG in Ulm anrücken, weil mehrere Menschen berichteten, sie vermissten jemanden. Das passiert nach den Worten eines Wasserwachtsprechers zwar immer wieder mal, doch so konkret wie am Montag seien die Hinweise noch nie gewesen. Und so setzten die Ulmer und die Neu-Ulmer Taucher in Marsch, um die vermeintlich Verschwundenen in der Donau zu suchen. Mit sogenannten Sonarbooten wird nach Ertrunkenen am Grund gefahndet – ohne Ergebnis. Schließlich stellt sich heraus: Alle sind wohlbehalten ans Ufer gekommen.

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