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Schweißtreibende Pläne

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Schweißtreibende Pläne

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    Auf diesem Areal am "Nördlichen Ortseingang" des Pfaffenhofener Ortsteils Berg, direkt neben der Grüngutdeponie, soll ein Saunadorf entstehen. Foto: uwt
    Auf diesem Areal am "Nördlichen Ortseingang" des Pfaffenhofener Ortsteils Berg, direkt neben der Grüngutdeponie, soll ein Saunadorf entstehen. Foto: uwt Foto: uwt

    Ort der Erholung für 200 Besucher am Tag

    Frey schwebt eine große Sauna-Wellnessanlage vor, die vom ländlichen Charakter des Umfelds geprägt werden soll. Die Bepflanzung des Grundstücks soll integriert und somit erhalten, das baufällige Gebäude aber abgerissen werden. Dann soll ein naturnaher "Ort der Erholung und Gemeinsamkeit" für etwa 200 Besucher pro Tag entstehen. Für die Verwirklichung des Projekts, das eine Investitionssumme im siebenstelligen Bereich erfordern wird, stellt sich

    Bürgermeister Josef Walz kommentierte den Plan wohlwollend: Dies sei tatsächlich eine Möglichkeit, dieses Grundstück zu verwerten. Dennoch hatten die Markträte zahlreiche Fragen zu dem Projekt. Rätin Hildegard Mack und Rat Paul Abt (CSU) sahen Konfliktpotenzial bezüglich der Lage des Grundstücks. Frey erklärte, mit den direkt angrenzenden Nachbarn habe er noch nicht ausführlich sprechen können, es sei ihm aber auch keine Ablehnung signalisiert worden. Richtung Staatsstraße plane er einen Lärmschutz durch einen Wall und Begrünung. Die Geruchsbelästigung aus der Grüngutdeponie schätze er weniger dramatisch ein. Durch die Parkplätze und das Gebäude werde das Saunaareal abgeschirmt. Er wolle dazu aber noch ein Gutachten erstellen lassen.

    Rat Franz Winter (CSU) ergänzte, auch durch die landwirtschaftlich genutzten Felder nebenan seien Beeinträchtigungen der Saunabesucher möglich, beispielsweise, wenn Gülle ausgefahren werde. Dies sei keine Belästigung, sondern "super natürlich", fand Frey. Der Saunabereich selbst solle natürlich auch nach außen durch einen Sichtschutz optisch abgeschirmt werden. Er wolle schon aus eigenem Interesse verhindern, dass irgendwann in der Zeitung zu lesen sei: "In Pfaffenhofen laufen lauter Nackerte rum!"

    Zwölf Stunden am Tag, sieben Tage die Woche

    Wie die Zahl von 15 Vollzeitarbeitsplätzen (siehe Infokasten) zustande käme, wollte Rat Reinhard Schmöger (FWG) wissen. Frey erklärte, er plane Öffnungszeiten von etwa zwölf Stunden an sieben Tagen der Woche, was einen Zweischichtbetrieb erforderlich mache. Eine Person müsse in jeder Schicht den Kassenbereich übernehmen, zwei sehe er im Gastronomiebereich vor, zwei im Saunabereich. Außerdem gebe es Kinderbetreuung, Masseure und Kosmetikerinnen. Um der angestrebten Zahl von 200 Besuchern den bestmöglichen Service bieten zu können, dürfe er nicht am Personal sparen.

    Die Räte Johann Kast, Rolf Gaßner (SPD) und Claudia Walk (FWG) wollten wissen, ob beim Erstellen des Bebauungsplans alle Kriterien ausreichend berücksichtigt würden und ob die Gemeinde bei einem Scheitern des Projekts verhindern könne, dass das Areal anders genutzt werde. Die stellvertretende Bauamtsleiterin Sabine Krones versicherte, die gesamte Problematik werde bei der Planung bedacht. Dass das Projekt durchaus auch scheitern könne, sei allen Beteiligten klar. Dennoch sei Frey bereit, die Kosten für das Planverfahren und die erforderlichen Gutachten zur Hälfte zu übernehmen.

    Mit nur drei Gegenstimmen beschlossen die Markträte, den Bebauungsplan für dieses Vorhaben auf den Weg zu bringen. Vorab soll jedoch ein entsprechender Durchführungsvertrag erarbeitet werden, der auch die Verteilung der Kosten klärt.

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