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Schwaben im wilden Osten: Zwölf Tage im Traktor unterwegs nach Kiew

Schwaben im wilden Osten

Zwölf Tage im Traktor unterwegs nach Kiew

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    Mit dem Fendt nach Kiew: Fahrer Gerhard Obst und Albert Berger sowei die Co-Piloten Helmut Obst und Fritz Singer vor der Frauenkirche in Dresden.
    Mit dem Fendt nach Kiew: Fahrer Gerhard Obst und Albert Berger sowei die Co-Piloten Helmut Obst und Fritz Singer vor der Frauenkirche in Dresden. Foto: Roland Furthmair

    Drei Männer aus dem Raum Illertissen sind mit ihren Traktoren 2000Kilometer weit nach Kiew gefahren. Ein Bericht über den Road-Trip imwilden Osten, korrupte Polizisten und lange Grenzkontrollen.

    Vorgestern sind sie nach einer langen Fahrt in Kiew, dem Ziel ihrer Reise, angekommen: die wackeren Traktorfahrer Gerhard Obst aus Illertissen, Helmut Obst aus Nordholz und Albert Berger aus Grafertshofen. Nach 13 Tagen und rund 2000 Kilometern mit ihren Fendt-Traktoren samt Bauwagenanhänger besichtigten sie die ukrainische Hauptstadt Kiew ausführlich. Seit Mittwoch sind die Abenteurer bereits wieder auf dem Heimweg.

    Kopilot Fritz Singer aus Buch ist verabredungsgemäß vor dem Grenzübergang zur Ukraine "abgestiegen" und zurückgeflogen. Wie bereits berichtet ist das Quartett am 3. Juni in Illertissen bei strömendem Regen mit zwei Fendt-Traktor-Gespannen nach Kiew gestartet.

    Über Hilpoltstein und Bayreuth (4. Juni) wurde über Plauen und Chemnitz am 5. Juni schon gegen 15 Uhr Dresden erreicht. Bei herrlichem Sonnenschein präsentierten sich die mutigen Schwaben mit ihren Oldtimern vor der historischen Frauenkirche. Tags darauf ging es dann weiter über Bautzen und Görlitz und gegen 18 Uhr war die ehemalige schlesische Heimat der beiden Obst-Brüder erreicht. Am 7. Juni tuckerten die Fendt-Bulldogs weiter nach Breslau.

    Eine über zehn Kilometer lange Warteschlange mit Lastwagen ignorierten sie an der Grenze einfach und fuhren schnurstracks bis zum Schlagbaum. Nach vier Stunden Wartezeit dann grünes Licht, aber kaum auf ukrainischem Gebiet angekommen, warteten unglaublich schlechte Straßenverhältnisse auf die Schwaben. "Maximal zehn Stundenkilometer waren bei den Schlaglöchern möglich, rund 200 Kilometer Holperstrecke musste die Truppe bewältigen", so Wally Obst aus Nordholz, die in engem Kontakt zu den Reisenden steht und alle Informationen festhält.

    "Eine Polizeikontrolle vor Kiew wollte von unseren Fahrern 300 Euro Strafe kassieren, wegen einer angeblich ignorierten durchgehenden weißen Straßenmarkierung." Sie hätten sich aber auf einen Betrag von 100 Euro geeinigt. Von seinem Arbeitgeber erhielt Gerhard Obst ein Dokument, das er in dessen Zweigstelle in Kiew abgeben sollte: "Dafür gab's 40 Liter Diesel gratis."

    Gegen Ende des Monats ist die Heimkehr geplant. Wally Obst: "Bei der Abfahrt hab' ich gesagt, alles, was wichtig ist, müsst ihr wieder heil mit nach Hause bringen, allem voran natürlich euch selber." Von Roland Furthmair

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