Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Roggenburg: Jugendliche in der Region wünschen sich Rufbusse und Räume zum Feiern

Roggenburg

Jugendliche in der Region wünschen sich Rufbusse und Räume zum Feiern

    • |
    Einige Jugendliche kamen zum Workshop nach Roggenburg. Auf dem Bild sind im Vordergrund die Jugendlichen Lena, Bianca und Lisa aus Unterroth zu sehen.
    Einige Jugendliche kamen zum Workshop nach Roggenburg. Auf dem Bild sind im Vordergrund die Jugendlichen Lena, Bianca und Lisa aus Unterroth zu sehen. Foto: Angela Häusler

    Die Region langfristig gestalten und Projekte für die Zukunft anstoßen: So lautete die Einladung an Jugendliche aus dem Bereich Iller-Roth-Günz, sich an einem Konzeptionsprozess für die Zukunft der Region zu beteiligen. Die Beteiligung allerdings fiel nicht gerade rege aus: Knapp zehn Jugendliche kamen in die Alte Mühle nach Roggenburg. Immerhin: Sie brachten Ideen mit. „Wenn man hier die Möglichkeit hat, mitzuwirken, möchte ich das auch nutzen“, sagte die 21-jährige Bianca Mittler aus Unterroth, die mit zwei Mitstreiterinnen aus ihrem Ort den Weg nach

    Vertreter aus sieben Kommunen waren zur Zusammenkunft eingeladen, mit dabei waren Repräsentanten aus Buch, Osterberg, Kellmünz, Oberroth, Roggenburg und Unterroth, nur aus Illertissen kam niemand. Die Raumplanerin Sabine Müller-Herbers leitete den Workshop. Sie ist mit ihren Kollegen für die Erarbeitung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) zuständig, das zum Ziel hat, ländliche Regionen weiterzuentwickeln. „Es geht hier darum, in die Zukunft zu schauen und ruhig auch verrückte Ideen zu haben“, erklärte sie. Nach der Auftaktveranstaltung zum ILEK-Prozess im Januar und einem

    Bürgermeister und Jugendliche sammeln Ideen

    Sowohl mehrere Bürgermeister und Gemeinderäte als auch Jugendliche trugen in gut zwei Stunden ihre Kritikpunkte und Anregungen fürs regionale Lebensumfeld zusammen. Dabei zeigte sich, wo für viele der jungen Leute Probleme liegen: Fast alle bemängelten große Lücken im öffentlichen Nahverkehr, auf den viele mangels Führerschein angewiesen sind. Rufbusse oder auch organisierte Mitfahrgelegenheiten standen daher auf der Wunschliste der Jugendlichen weit oben. Ebenso ein Jugendraum. Auch zeigte sich, dass vorhandene Treffpunkte wie Bauwagen hoch im Kurs stehen. Positiv empfinden die Jugendlichen die reizvolle Landschaft und Freizeitmöglichkeiten in der Natur, etwa Rad- und Wanderwege. Auch die Breitbandleitungen wurden gelobt, ebenso Angebote örtlicher Vereine.

    Zu den Schwachpunkten der Region gehört auch für Jugendliche der Mangel an günstigem Wohnraum. „Mit dem Gehalt nach der Ausbildung kann man sich diese Wohnungen nicht leisten“, erklärte Sprecherin Lisa (17 Jahre) aus Unterroth über die Mietpreise in der Gegend. Gleichzeitig gebe es aber viel Wohnraum, der gar nicht genutzt werde, weil große Häuser von nur ein bis zwei Personen, häufig Senioren, bewohnt würden. So plädierten die Jugendlichen dafür, dass etwa in leeren Räumlichkeiten Wohngemeinschaften eingerichtet werden.

    Sportanlagen im Freien oder eine App mit Aktionen

    Sportanlagen im Freien, etwa Beachvolleyballplätze, gehörten zu den Anregungen. Und: Die jungen Leute hätten gern ein größeres Musik- oder Jugendfestival in der Region, meinte etwa der 19-jährige Kellmünzer Fabian, der außerdem eine App mit aktuellen Veranstaltungen und Aktionen im Ort vermisste. Angeregt wurde interkommunale Zusammenarbeit in Sachen Jugendtreffs: So könne etwa an jedem Wochentag ein anderer Treff in der Umgebung offen haben, fanden die Teilnehmer. Darüber hinaus schätzt die Jugend Einkaufsmöglichkeiten am Ort, ebenso gastronomische Angebote. So fehle etwa dem Roggenburger Nachwuchs ein Lokal, wo Essen mitgenommen werden kann, berichtete Bürgermeister Mathias Stölzle.

    Die im Workshop gesammelten Vorschläge werden nun vom Planungsbüro geordnet und im Juli in einer Bürgermeisterrunde besprochen. Das ILEK-Gesamtkonzept wird der Öffentlichkeit im Herbst vorgestellt, berichtete Müller-Herbers. Danach beginne der Prozess richtig: „Dann müssen die Kommunen entscheiden, wie sie loslegen wollen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden