Patrick Smrekar verbringt derzeit lange Arbeitstage am Roggenburger Weiher. Denn zwei Jahre nach der Übernahme der früheren Kult-Disco „Alte Mühle“ hat der Pächter zusätzliche Pläne: Er übernimmt die ehemalige Pizzeria „Klein Venedig“ und will das Lokal im April wiedereröffnen. Jetzt wird renoviert.
Der junge Gastronom sagt: „Ich musste da nicht lange überlegen. Der Standort direkt am Weiher ist einmalig und ich sehe großes Potenzial.“ Immerhin ist das idyllisch gelegene Lokal in der warmen Jahreszeit seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel von Wanderern und Radfahrern.
Die „Alte Mühle“ direkt nebenan betreibt Smrekar seit 2017 als Eventlokal, veranstaltet dort Partys und vermietet die Räume für Feiern und Feste. Diese Eventlocation hat sich positiv entwickelt: Die Nachfrage nach Vermietungen, etwa Hochzeiten, habe sich als deutlich größer erwiesen als ursprünglich gedacht, berichtet der 26-Jährige. Solche Events will er auch weiterhin in der ehemaligen Klostermühle ausrichten.
Der gewohnte Pizzabäcker arbeitet weiterhin in dem Lokal
Die Pizzeria soll davon unabhängig als Ausflugs- und Sommerlokal betrieben werden. Pizza gebe es auch weiterhin, erzählt Smrekar, sogar der gewohnte Pizzabäcker bleibe im Lokal tätig. Doch die Speisekarte wird künftig um klassische Biergartengerichte und Burger erweitert. Dazu kommen noch spezielle Angebote für junges Publikum, etwa Cocktails und Drinks. Auch über einen Loungebereich und Liegestühle mit Blick aufs Wasser denkt der Pächter nach. „Auf jeden Fall soll es weiterhin ein Lokal mit einem breiten Angebot für Familien, Senioren und Ausflügler sein“, sagt der Unternehmer. Heißen wird die Gaststätte künftig „Alte Mühle am See“.
Knapp 30 Mitarbeiter hat Smrekar aktuell im Team. Wegen der neuen Pläne sucht er jetzt weitere Kräfte für Küche und Service. Das allerdings werde nicht leicht, glaubt er, denn die Gastronomie sei bei Jobsuchenden derzeit nicht gefragt. Gut, dass seine Familie schon jetzt eifrig unterstützt: Sowohl Mutter Evelin als auch Bruder Fabian, Metzger von Beruf, sind bereits mit von der Partie. Bei Bedarf packen auch noch andere Verwandte mit an.
Die Ausflugsboote am Roggenburger Weiher müssen überholt werden
In diesen Wochen schwingt die Crew Hammer und Säge, um Gastraum und Terrasse des Lokals auf Vordermann zu bringen – freilich ohne dass der Traditionsbau seinen historischen Charme verliert. 60 Sitzplätze innen und bis zu 200 auf der Terrasse sollen entstehen, neue Böden, neue Theke, neue Möblierung.
Der gelernte Grafik-Designer sagt: „Das Traumziel wäre, wenn wir zum 1. April öffnen könnten, aber es kann auch bis Mai dauern.“ In dem alten Gemäuer könnten schließlich noch bauliche Überraschungen warten. Bisher allerdings sei alles nach Plan gelaufen. Und der zweite Teil der Renovierung soll ohnehin erst im Herbst angegangen werden: Küche, Heizung und Sanitärräume werden erneuert, wenn die Sommersaison vorbei ist. „Die große Neueröffnung wird daher erst 2021 sein“, erzählt Smrekar.
Für den Sommer aber hat er noch einen weiteren Plan: den Bootsverleih am Weiher wieder aufzunehmen. Die vorhandenen Boote hat er dazu begutachten lassen und erfahren: Sie müssen zwar überholt werden, sind dann aber einsetzbar und sollen zur Schönwettersaison wieder durchs Wasser gleiten.
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