Ein Mann hat in Weißenhorn erst versucht, Medikamente aus dem Krankenhaus zu stehlen, und dann eine Krankenschwester verletzt.
Die Polizei hatte die beiden Männer zuvor in Weißenhorn angetroffen – wegen der geltenden Ausgangsbeschränkung hätten sie dort gar nicht zusammen sein dürfen. Wie die Polizei mitteilt, beobachtete eine Streife am Dienstagabend gegen 22.15 Uhr die beiden amtsbekannten Männer. Sie hatten sich im Bereich einer Schule getroffen, um dort eine größere Menge alkoholischer Getränke zu konsumieren. Einer der beiden Männer war bereits derart betrunken, dass er sich kurzzeitig neben den Fahrradständer auf den Boden zum Schlafen legte.
Die zwei Männer wiesen außerdem frische blutende Schürfwunden im Kopfbereich auf, deren Ursache laut Polizei bislang nicht geklärt werden konnte. Für die beiden Verletzten wurde ein Rettungswagen gerufen.
Nach der Verlegung in ein Krankenhaus konnte der 43-jährige Mann nach kurzer medizinischer Behandlung wieder entlassen werden. Er wurde von einer Streife zu sich nach Hause gefahren. Der Mann hatte einen Alkoholwert von nahezu drei Promille.
Der zweite Verletzte, ein 48-Jähriger, hätte nach der ärztlichen Behandlung ebenfalls das Krankenhaus verlassen können. Anstatt aber aus dem Behandlungszimmer zu gehen, ging der mit über zweieinhalb Promille alkoholisierte Mann zum Medizinschrank, entnahm daraus mehrere Medikamente und steckte diese in seine Jackentasche. Danach wollte er aus der Notaufnahme flüchten, konnte jedoch vom Krankenhauspersonal daran gehindert werden. Er zeigte sich nach Polizeiangaben äußerst aggressiv und gab nur widerspenstig die gestohlenen Medikamente wieder heraus. Als er abermals das Krankenhaus verlassen wollte, und ihn das medizinische Personal daran hindern wollte, kam es zu einem Handgemenge. Dabei verletzte der 48-jährige Mann eine Krankenschwester leicht am Auge und flüchtete anschließend aus dem Krankenhaus.
Mehrere Polizeistreifen fahndeten danach nach dem 48-Jährigen, der kurz darauf im Außenbereich des Krankenhauses entdeckt und festgenommen werden konnte. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten kein weiteres Diebesgut. Die Polizisten beruhigten den Mann, danach wurde er nach Hause entlassen.
Beide Männer müssen mit einem Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Ausgangsbeschränkung rechnen. Gegen den 48-Jährigen wurden zudem strafrechtliche Ermittlungen wegen Diebstahls und Körperverletzung eingeleitet. (az)