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Polizei: Rottweiler geht auf Tibet-Terrier los

Polizei

Rottweiler geht auf Tibet-Terrier los

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    Ein Rottweiler ist in Illerberg auf einen kleineren Hund losgegangen und hat diesen so schlimm gebissen, dass er in einer Tierklinik notoperiert werden musste. Wie die Polizei mitteilt, ging die Besitzerin des kleinen Hundes, eines Tibet-Terriers, am Freitagvormittag mit ihrem Kleinkind und ihrem Hund im Bereich der Heerstraße in

    Das Kind saß in einem Kinderwagen und der Tibet-Terrier befand sich an der Leine. Auf Höhe eines landwirtschaftlichen Anwesens rannte plötzlich ein Rottweiler vom unversperrten Hof auf den öffentlichen Weg und attackierte umgehend den Terrier. Nach Informationen unserer Zeitung war die kleine Gruppe zu dem Zeitpunkt schon ein gutes Stück weg vom Hof.

    Der Halter des Rottweilers war mit dem Hund auf dem Privatgrundstück unterwegs gewesen, dieser war nicht angeleint. Er kam aus dem offenen Hoftor gerannt. Nach Informationen unserer Zeitung haben es selbst vier Erwachsene nicht geschafft, die beiden Hunde zu trennen. Der Terrier wurde bei der Attacke so schwer verletzt, dass er sofort in eine Tierklinik musste. Er hat überlebt, muss aber offenbar noch lange Medikamente nehmen.

    Die Frau und das kleine Kind im Kinderwagen wurden nach Angaben der Polizei nicht verletzt. Die verständigten Beamten sorgten für den Austausch der Personalien, damit eine Schadensregulierung erfolgen kann. Nach Angaben von Alexander Kurfürst von der Polizei Illertissen gelte ein Tier als Sache, deswegen könne die Polizei keine Strafverfolgung aufnehmen – anders wäre es, wenn der Rottweiler einen Menschen angegriffen hätte. Der Besitzer des Rottweilers beziehungsweise dessen Versicherung muss jedoch wohl die Kosten der Tierklinik tragen.

    Zudem schickt die Polizei einen Bericht an die Stadtverwaltung in Vöhringen. Die Behörde entscheidet, ob der Halter des Rottweilers Auflagen für die Haltung erfüllen muss. Doch zunächst fordere man eine Stellungnahme von beiden Seiten an, sagt Katja Zanker, Leiterin des Ordnungsamtes.

    Vor etwa neun Monaten kam es zu einem ähnlichen Fall in Vöhringen: Ein frei laufender Schäferhund hat sich dort auf einen Dackel gestürzt, ihn gepackt und gebissen. Der kleinere Hund hat den Angaben der Besitzerin nach geblutet, sei aus dem Halsband geschlüpft und nach Hause gerannt – der Schäferhund hinterher. Dennoch, betont Kurfürst, seien dies tragische Einzelfälle. Im Vöhringer Fall mit dem Schäferhund wollte die Polizei dem Besitzer damals keinen Vorsatz unterstellen. Die Stadt Vöhringen hat auch dort Untersuchungen angestellt. Ein Gutachter habe nach einem Wesenstest empfohlen, eine Leinenpflicht, aber keinen Maulkorb anzuordnen, so Zanker. Daran habe sich die Verwaltung orientiert.

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