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Pfuhl: Bürger lassen den Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl hochleben

Pfuhl

Bürger lassen den Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl hochleben

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    Am Wochenende feiert Pfuhl seinen 775. Geburtstag. Dabei werden auch Erinnerungen an den Umzug zum Jubiläum vor 25 Jahren geweckt, ein Film davon wird am Samstag gezeigt.
    Am Wochenende feiert Pfuhl seinen 775. Geburtstag. Dabei werden auch Erinnerungen an den Umzug zum Jubiläum vor 25 Jahren geweckt, ein Film davon wird am Samstag gezeigt.

    Zuerst war der Adel da und daraus entwickelte sich das Dorf Pfuhl. Die Menschen verdienten ihr Brot als Landwirte, Weber in den Kellern mit ihren Webstühlen, Gastwirte oder Knechte und Mägde. Gänse, Ziegen, Pferde und Kühe gehörten zum Alltag, ebenso zahlreiche Gaststätten. Heute, nach 775 Jahren, präsentiert sich mit Pfuhl ein Stadtteil, den das Weltgeschehen grundlegend verändert hat. Am Wochenende wird nun an zwei Tagen Geburtstag gefeiert, am 3. Oktober schließt sich ein weiteres Fest an.

    Als selbstständiges Dorf konnte Pfuhl nie Reichtümer erwirtschaften, zwar hatten die Menschen ihr Auskommen und man lebte das Dorfleben. Doch 1977 trat mit der Eingemeindung zur Stadt Neu-Ulm die Wende ein – Pfuhl wurde städtisch, konnte aus dem städtischen Finanztopf schöpfen – immer aber behielt es seinen dörflichen Charakter, dank der etwa 20 aktiven Vereine und Organisationen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Aufbruchstimmung. Es boomte der Hoch- und Tiefbau. Für fast 1000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge musste Platz geschafft werden. 1948 kam Karl Salzmann als Bürgermeister (bis 1977) ans Ruder, er fand zwar keine Reichtümer vor, doch viel Arbeit. Pfuhl weitete sich immer mehr aus und ebenso entwickelte sich die Infrastruktur, Gewerbe und Discounter siedelten sich an und jüngst wurde gar ein Seniorenzentrum eröffnet.

    Eine Rarität finden Besucher in der Hauptstraße

    Bereits Anfang der 70er-Jahre entstand das Schulzentrum zwischen Pfuhl und Burlafingen, es wurden Kindergärten sowie Kindertagesstätten eröffnet und 1916 öffnete der erste Kindergarten seine Toren. Auch das Wirtschaftsleben florierte, es siedelten sich immer mehr gewerbliche Betriebe an, doch die „Pfuhler Wirtschaften“ im herkömmlichen Sinne (Gaststätten) starben langsam aus – statt den ehemaligen 20 Wirtschaften von einst locken heute Pizzas und italienisches Eis, oder Pekingente. Sehr erfolgreiche Ausnahme: Bruni’s Seestuben mit ihrer abwechslungsreichen deutschen Speisekarte. Wer größer feiern will, kann dies in der städtischen „Seehalle“, im Zehent- oder im historischen Museumsstadel. Nicht zu vergessen, das städtische Heimatmuseum mit seinen wechselnden Sonderausstellungen, oder die erfolgreichen Turner des TSV. Noch eine Rarität findet der Besucher in der Hauptstraße, den etwas abgewandelten „Tante-Emma-Laden“ (ohne Lebensmittel oder Kleidung) der Familie Hans Schäufele. Apropos: Schäufele war es, der fast 30 Jahre lang den Vereinsring Pfuhl als Vorsitzender führte und das Vereinsleben zusammenhielt. In seine Ägide fiel auch die bombastische Jubelfeier vor 25 Jahren mit dem historischen Umzug. Daran erinnert während des Festaktes am Samstag, 21. September, der damals eigens gedrehte Film.

    Die Veranstaltungen zum Jubiläum wurden vom Vereinsring Pfuhl in Koordination mit den „Seejockeln Pfuhl“ und dem CSU-Ortsverband Pfuhl organisiert.

    Freitag, 20. September: erstes Pfuhler Weinfest mit Wahl der Weinfestkönigin. Beginn 18 Uhr. Roland Welz sorgt für musikalische Unterhaltung.

    Samstag, 21. September: um 17 Uhr Beginn des Festaktes „775 Jahre Pfuhl“, mit Ansprachen des Vereinsringvorsitzenden Stefan Mayer und Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. Erwartet wird außerdem ein weltmeisterlicher Zauberer und musikalisch unterhält die Band „GmbH & Co. KG“. Beide Veranstaltungen finden im und vor dem Zehentstadel in Pfuhl, Griesmayerstraße, statt.

    Dienstag, 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit): Gastredner ist der Ulmer Historiker Eberhard A. Merk. Er lässt die 775-jährige Geschichte des Stadtteils wieder lebendig werden. Beginn um 11 Uhr. Die Veranstaltung findet im Museumsstadel Pfuhl, Hauptstraße 73, statt.

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