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Pfaffenhofen: Was kommt nach dem Aus für den Straßenausbau?

Pfaffenhofen

Was kommt nach dem Aus für den Straßenausbau?

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    In namentlicher Abstimmung hat sich eine Mehrheit des Marktgemeinderats gegen die Ausbaupläne für die Staatsstraße zwischen Pfaffenhofen und Kadeltshofen ausgesprochen.
    In namentlicher Abstimmung hat sich eine Mehrheit des Marktgemeinderats gegen die Ausbaupläne für die Staatsstraße zwischen Pfaffenhofen und Kadeltshofen ausgesprochen. Foto: Andreas Brücken

    Es sind schon einige Tage vergangen, seit der Marktrat eine Entscheidung gegen den Ausbau der Staatsstraße 2021 zwischen Pfaffenhofen und Kadeltshofen getroffen hat. Doch eine Frage steht weiter im Raum: Wie geht es nun weiter? Kommt statt der geplanten Ortsumfahrung von Berg nun ein anderweitiger Umbau? Oder passiert an der Strecke in den nächsten 20 Jahren erst einmal nichts mehr? Diese Fragen kann auch Bürgermeister Josef Walz nicht beantworten. „Das muss der Freistaat Bayern entscheiden“, sagt er.

    Ein Rückblick: Eineinhalb Stunden lang hat der Markrat in seiner Sitzung in der vergangenen Woche über das umstrittene Straßenausbauprojekt diskutiert. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, ein Ratsbegehren auf den Weg zu bringen und die Bürger zu befragen. Doch das lehnte das Gremium mehrheitlich ab. Zustimmung fand dagegen ein Antrag der Grünen. Der sieht vor, die Straße entlang von Berg für Fußgänger und Radfahrer zu sperren und die Bushaltestelle aufzuheben. Das Landratsamt Neu-Ulm hat diese Pläne bereits abgelehnt, unter anderem deshalb, weil ein Wegfall der Bushaltestelle den Anwohnern nicht zuzumuten wäre. Der nächste Haltepunkt wäre mehr als 700 Meter entfernt. Obwohl das Gremium die Haltung des Landratsamts kannte, befürwortete eine Mehrheit den Antrag. Über die vom Bauamt vorgelegten Ausbaupläne wurde letztlich sogar namentlich abgestimmt.

    Diese Entscheidung wird Walz in den nächsten Tagen schriftlich ans Staatliche Bauamt Krumbach schicken. Michael Wagner ist schon darüber informiert. Er ist in der Behörde Fachgebietsleiter für Straßenunterhalt im Landkreis Neu-Ulm und war bei der Sitzung dabei. Er teilt auf Nachfrage unserer Zeitung mit, dass sich der Freistaat Bayern theoretisch über die Entscheidung des Marktrates hinwegsetzen könnte. Doch Wagner rechnet nicht damit, dass es so weit kommt. „Wir haben andere dringliche Projekte in Bayern. Warum sollte der Freistaat die Pläne umsetzen, wenn es die Bürger nicht wollen?“, sagt er.

    Wenn die schriftliche Mitteilung des Pfaffenhofer Bürgermeisters eingegangen ist, werden sich die Mitarbeiter der Baubehörde noch einmal beraten. Derzeit steht der Ausbau der Staatsstraße bei Berg noch weit oben auf der Prioritätenliste des Freistaats. Denkbar wäre, dass das Projekt nach der Entscheidung in Pfaffenhofen bei der nächsten Fortschreibung der landesweiten Pläne vom dringlichen in den weiteren Bedarf zurückgestuft wird. „Dann würde in dem Bereich in den nächsten 20 Jahren nichts gemacht werden“, sagt Wagner. Doch so weit ist es noch nicht. Aus Sicht des Fachbereichsleiters steht jedenfalls fest: „Irgendwann muss etwas gemacht werden, weil die Straße marode ist.“

    Kommt möglicherweise eine kleinere Lösung ins Spiel, bei der lediglich der Gehweg entlang der Straße gebaut wird? Bürgermeister Walz sagt: Auch dafür wäre Grunderwerb erforderlich. Und wenn ein Gehweg gebaut werden würde, dann müsste der Markt Pfaffenhofen das bezahlen. Die Kosten würden wiederum mit den Anwohnern abgerechnet, sagt Walz. „Ich bezweifle, dass sich der Marktrat dafür entscheidet.“

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