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Pfaffenhofen: Ortsumfahrung Berg: Viel Gegenwind für die Planer

Pfaffenhofen

Ortsumfahrung Berg: Viel Gegenwind für die Planer

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    Ein Kadeltshofer Bürger befürchtet, dass die südliche Ortseinfahrt zum Unfallschwerpunkt wird, wenn dort wie geplant die Umfahrung einmündet. 
    Ein Kadeltshofer Bürger befürchtet, dass die südliche Ortseinfahrt zum Unfallschwerpunkt wird, wenn dort wie geplant die Umfahrung einmündet.  Foto: Willi Baur

    Trotz zahlreicher Proteste hält das Staatliche Bauamt Krumbach beim Thema Ortsumfahrung Berg an seiner bisherigen Linie fest: Entweder wird eine der drei jetzt vorgestellten Varianten realisiert oder die bestehende Trasse bleibt. Am kommenden Donnerstag muss der Marktgemeinderat entscheiden.

    Anlieger und betroffene Grundstückseigentümer hatten vorgeschlagen, die vorhandene Strecke zwischen der Staatsstraße 2020 nach Günzburg und dem Ortsteil Kadeltshofen moderat auszubauen. Das ist für die Verantwortlichen des Bauamts keine Alternative. Das machten Amtsleiter Jens Ehmke, die für den Straßenbau im Kreis Neu-Ulm zuständige Abteilungsleiterin Sonja Baumberger und Projektleiterin Marlene Deininger bei einem sehr gut besuchten Informationsabend am Donnerstag im Gasthaus Fischer deutlich.

    Deininger sagte: „Damit würden im Hinblick auf Reisezeiten und Verkehrssicherheit keine wesentlichen Verbesserungen erreicht.“ Sie begründete dies unter anderem mit engen Kurvenradien und vielen privaten Zufahrten. Die gebe es aber auch an der Ortsdurchfahrt Kadeltshofen, die gleichwohl ausgebaut werden soll, monierte ein Kritiker. „Für Ortsdurchfahrten gelten andere Kriterien als für außerörtliche Strecken“, sagte Ehmke.

    Mit deutlich höheren Geschwindigkeiten an der südlichen Ortseinfahrt von Kadeltshofen und großen Gefahren nicht zuletzt für die Schulkinder an den Bushaltestellen rechnet ein weiterer Bürger: „Das wird ein Unfallschwerpunkt.“ Dem wollen die Planer mit einer Verkehrsinsel samt Querung vorbeugen. „Und die Haltebuchten sollen auf Wunsch des Landkreises künftig ohnehin aufgelöst werden“, teilte die Projektleiterin mit. Busse würden demnach auf der Fahrbahn halten.

    Eine bei der Versammlung angeregte Gesamtumfahrung von Remmeltshofen, Kadeltshofen und Berg ist Deininger zufolge illusorisch. Wohl hatte Baumberger diese Lösung eingangs als durchaus wünschenswert bezeichnet, aber Kosten und aktuelle Verkehrszahlen ließen sie nicht zu. „Rund 4000 Fahrzeuge täglich geben das nicht her“, sagte Deininger, „damit haben wir in Konkurrenz zu Bundesstraßen mit 30 000

    So bleiben aus Sicht des Bauamts nur die drei planerisch untersuchten Varianten für eine neue Trasse: Ortsnah an Berg, abgetrennt durch einen Lärmschutzwall, oder die beiden unterschiedlich weit nach Osten versetzten Strecken. Wobei für die ortsfernste Trasse nicht ausgeschlossen werden kann, dass die alte Straße als Abkürzung genutzt wird. „Alle Varianten haben Vor- und Nachteile“, sagte Deininger. Die ortsnahe Lösung bedeute zwar die geringste Zerschneidung der Landschaft, aber auch den mit 3,41 Hektar größten Flächenverbrauch, die größte Lärmbelastung und mit 4,5 Millionen Euro die höchsten Kosten. Einige Bürger befürchten zudem hohe Aufwendungen für Kommune und Anlieger durch die Rückstufung der bestehenden Trasse. Die soll laut Bauamt zuvor noch gründlich saniert werden.

    Der Marktrat werde sich mit dem Straßenbauprojekt in seiner nächsten Sitzung befassen, kündigte Bürgermeister Josef Walz an. „Auch mir wäre eine Verbreiterung der alten Straße am liebsten gewesen“, sagte er. Aber aufgrund der Vorgaben sei dies nun mal nicht möglich.

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