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Parteien: Pfaffenhofen „etwas grüner“ machen

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Pfaffenhofen „etwas grüner“ machen

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    Die neuen Grünen: Petra und Dominik Wansing
    Die neuen Grünen: Petra und Dominik Wansing Foto: Dave Stonies

    Von Jens Carsten

     Sie denken ökologisch und wollen mitreden – nach der Kommunalwahl im Jahr 2014 auch im Marktrat: Vor einigen Tagen haben sich mehrere Bürger zum Grünen-Ortsverband Pfaffenhofen-Holzheim zusammengeschlossen. Heute Abend wollen sie ihre Ziele bei einem ersten Treffen festlegen. Ihr Anspruch ist bereits klar: Künftig soll in

    Es begann im vergangenen Jahr mit einem Dorffest: „Wir wollten uns schon seit Längerem politisch engagieren“, erläutert Dominik Wansing, Landschaftsgärtner aus Weseke im Münsterland (Nordrhein-Westfalen), der seit zwölf Jahren in Kadeltshofen lebt. Am Biertisch wurden diese Pläne bei einem Gespräch mit Franz Schmid, Kreistagsmitglied der Grünen aus Pfaffenhofen, konkreter. Derzeit sei die Partei bundesweit im Aufschwung – mit ihrem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg und steigenden Wahlergebnissen. Das Klischee der „Müsliesser“ hätten die Grünen inzwischen abgelegt, sagt Wansing. Geht es nach ihm, dann könnte der Pfaffenhofener Marktrat „neue Gesichter vertragen“. Er will sich jedenfalls 2014 zur Wahl stellen – und dürfte das auch. Darüber hat sich der stellvertretende Leiter des Pfaffenhofener Bauhofes bereits informiert: „Angestellte können laut Satzung in den Rat gewählt werden.“ Dort wollen die Grünen nach der nächsten Wahl kräftig mitmischen.

    Themen gibt es bereits reichlich. Ein Beispiel ist die geplante Uferpromenade an der Roth. Auch wenn sich Wansing dazu bislang „eher vorsichtig“ äußert: „Ich habe kein Problem damit, meine Meinung zu vertreten. Aber wir müssen uns in dieser Frage erst noch positionieren.“ Heute Abend will der Vorsitzende der neuen Grünen-Ortsgruppe die gemeinsame Infoveranstaltung von SPD und CSU vor Ort (19 Uhr, Brücke bei der Bäckerei Stetter) besuchen: „Wenn man die Fakten nüchtern betrachtet, ist noch nichts entschieden.“ Der 33-Jährige gibt sich diplomatisch: „Um gegen etwas zu sein, muss ich erst wissen, was dort gebaut werden soll.“

    Gleich nach dem Ortstermin geht es dann weiter zur ersten Mitgliederversammlung: Dort sollen weitere Ansatzpunkte der grünen Politik festgelegt werden. Vier Parteimitglieder, zehn Unterstützer und „jeder interessierte Bürger“ werden dort erwartet.

    Nach Auffassung der Grünen soll etwa die Jugendarbeit in Pfaffenhofen ausgebaut werden: „Das Ferienprogramm ist schon toll, aber es könnte noch mehr stattfinden“, sagt Petra Wansing, die Schriftführerin des neuen Ortsverbands. „Für berufstätige Mütter sind zwei Wochen Kinderbetreuung eigentlich zu wenig.“ Zunächst müsse der Bedarf aber über eine Umfrage ermittelt werden, glaubt Wansing, selbst Mutter von vier Kindern.

    Ihre Themen: Taverne, Windenergie und Neonazis

    Auch für ein Gasthaus am Ort wollen sich die Grünen einsetzen: „Ein Speiselokal wäre schön“, sagt Dominik Wansing, der die Diskussion um die Zukunft der teils maroden Taverne verfolgt hat. Zudem wollen sich die Eheleute gegen Rechtsextremismus einsetzen: „Tendenzen gibt es überall, wir sehen das als Problem.“ Gleichfalls auf der Agenda: Windenergie. „Im Münsterland kennen wir die Räder schon seit Jahren“, sagt Wansing, der Pfaffenhofen „ein Stück grüner“ machen will. Auch wenn es mit der Wahl in den Marktrat nicht auf Anhieb klappen sollte: „Wir haben zwar nicht die gleiche Erfahrung wie jemand, der seit 20 Jahren im Rat sitzt – aber dafür auch keine Scheuklappen.“

    Kontakt: Das erste Treffen der Grünen-Ortsgruppe Pfaffenhofen/Holzheim findet am heutigen Dienstag, 10. April, in der Pizzeria „Lucania“ in Pfaffenhofen statt. Beginn ist um 20 Uhr.

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