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Orkan: „Joachim“ wirft Anhänger gegen Bus

Orkan

„Joachim“ wirft Anhänger gegen Bus

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    Der Schrecken steht Gerhard Maurer kurz nach dem Unfall noch ins Gesicht geschrieben. Im Gesicht zog sich der Busfahrer Schnitte durch die Glassplitter zu.
    Der Schrecken steht Gerhard Maurer kurz nach dem Unfall noch ins Gesicht geschrieben. Im Gesicht zog sich der Busfahrer Schnitte durch die Glassplitter zu. Foto: Fotos: Ralf Zwiebler

    Neu-Ulm „Dass nicht mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder“, sagt Frieda Kley vom Holzschwanger Busunternehmen Baur über den haarsträubenden Unfall gestern gegen 11 Uhr, der auf das Konto von Orkantief Joachim geht. Mit voller Wucht hatte eine Sturmböe den Anhänger eines fahrenden Autos gegen die Frontscheibe eines Schulbusses der Firma geweht. Bei dem

    Busfahrer Gerhard Maurer bescheinigt sie eine „besonnene und vorbildliche Reaktion“.

    Anhänger trifft Frontscheibe mit voller Wucht

    Der Fahrer war aus Holzschwang in Richtung Reutti unterwegs gewesen, als er sah, wie der mit einer Plane bespannte Anhänger eines entgegenkommenden Wagens vom heftigen Wind erfasst wurde und auf die Gegenfahrbahn geriet.

    Obwohl Gerhard Maurer sofort bremste und auf den Grünstreifen auswich, wurde die Frontscheibe seines Busses mit großer Wucht von dem Aufbau des schlingernden Anhängers getroffen.

    Weil es sich um ein besonders stabiles Verbundglas handelt, splitterte die Scheibe zwar, zerfiel aber nicht in scharfe Scherben und wurde auch von dem Metallgestell des Anhängers nicht durchschlagen. Gerhard Maurer erlitt im Gesicht durch kleine Splitter leichte Verletzungen. „Ich wollte gerade die Schulkinder aus Reutti abholen, Gott sei Dank war der Bus sonst leer“, sagte er.

    Die Höhe des Sachschadens stand gestern noch nicht fest. Sie dürfte aber nach ersten Schätzungen in die Zehntausende gehen, da der Bus an der gesamten Frontseite massiv beschädigt wurde. Mit dem Schrecken davon kam der Fahrer des Wagens mit dem Anhänger, dessen Planenaufbau bei dem Unfall völlig zerstört wurde. Der Verkehr musste kurzzeitig gesperrt werden, bis die Feuerwehr die Straße wieder freigeräumt hatte.

    Auch Polizei und Feuerwehr im Landkreis Neu-Ulm hat der Orkan gestern in Atem gehalten. Dramatische Unglücksfälle blieben aber aus. Mehrere Bäume stürzten um und Ziegel lösten sich von Hausdächern. Laut Kreisbrandrat Bernhard Schmidt wurde in der Gemeinde Holzheim eine Stromleitung beschädigt. In Vöhringen, auf dem Gelände der Firma Wieland, fiel ein Baum um, beim Kloster in Roggenburg sackte ein Baugerüst zusammen. In Thalfingen löste sich ein Blech von einem Gebäudedach. Daraufhin drang Wasser in das Gebäude ein.

    In anderen Landkreisen habe es bis zum gestrigen Abend wesentlich mehr Zwischenfälle gegeben, sagte Brandrat Schmidt.

    Bei zwei Autounfällen könnten laut Polizeiangaben die schlechten Sichtverhältnisse durch den starken Regen eine Rolle gespielt haben. In Reutti, an der provisorischen Bushaltestelle, übersah ein Autofahrer ein 10-jähriges Kind und fuhr es mit seinem Wagen an. Das Kind erlitt Schürfwunden. Einen Unfall mit leicht Verletzten gab es auch in Neu-Ulm im Allgäuer Ring.

    Geduld mussten Autofahrer auf der A8 zwischen Ulm-West und Merklingen, Höhe Temmenhausen, aufbringen. Nachdem ein Gespann von einer Windböe erfasst und auf eine Leitplanke geschleudert worden war, bildete sich ein circa acht Kilometer langer Stau. Der Fahrer blieb unverletzt.

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