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Offenhausen: Zwei Pizza-Dienste in Offenhausen haben Zoff

Offenhausen

Zwei Pizza-Dienste in Offenhausen haben Zoff

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    Gino Noviello ist seit 2013 Pächter der Restaurants Olympia in Offenhausen. Er und seine Frau Daniela Hadziefendic haben derzeit einen Rechtsstreit mit ihrem Verpächter: Dieser verkaufe unter demselben Namen und der bisherigen Telefonnummer nun selbst Pizzen – und versuche Kunden und Mitarbeiter abzuwerben.
    Gino Noviello ist seit 2013 Pächter der Restaurants Olympia in Offenhausen. Er und seine Frau Daniela Hadziefendic haben derzeit einen Rechtsstreit mit ihrem Verpächter: Dieser verkaufe unter demselben Namen und der bisherigen Telefonnummer nun selbst Pizzen – und versuche Kunden und Mitarbeiter abzuwerben. Foto: Alexander Kaya

    Gino Noviello und seine Frau Daniela Hadziefendic können es immer noch nicht fassen. Seit 2013 betreiben sie als Pächter das Restaurant Olympia mit dem dazugehörigen Pizza-Lieferservice in der Schwabenstraße 75 in Offenhausen. Doch seit knapp zwei Wochen erreicht man unter dessen bisheriger Telefonnummer nun einen anderen Lieferanten – und zwar den Verpächter des Ehepaars. Dieser bietet unter dem Namen Olympia ebenfalls Pizzen an – und zwar von der gegenüberliegenden Straßenseite aus.

    In der Vergangenheit sei die Beziehung zu ihrem Verpächter eigentlich harmonisch gewesen, berichtet das Paar. Vor ihnen hatte es bereits zwei Pächter für das Restaurant gegeben, das der Besitzer der Immobilie zuvor selbst betrieben und den Pizza-Express damals auch aufgebaut hatte. Im August habe der Vermieter dann in das Geschäft des Ehepaars miteinsteigen wollen – Hadziefendic und Noviello lehnten das ab. „Wir sind mit so etwas früher schon einmal auf die Nase gefallen“, erklärt Hadziefendic. Mit der Absage zur Zusammenarbeit habe der ganze Ärger angefangen.

    Offiziell läuft der Mietvertrag für die Gaststätte bis Februar 2022, doch der Verpächter hat Noviello zum 31. Oktober fristlos gekündigt. Der Grund: Der Verpächter bemängele den Zustand des Gebäude, unter anderem geht es um akute Brandgefahr wegen Elektrik, so müsse der Verteilerkasten dringend versetzt werden, berichtet Hadziefendic vom Inhalt des Schreibens. Noviello sagt: Alles Vorwände. Er betont, dass er, seine Frau und das Team sehr viel in das Restaurant investiert haben. Und seine Frau erklärt, dass die Feuerwehr mittlerweile zur Prüfung da gewesen sei – und Entwarnung gegeben habe. „Es ist sein Gebäude, er ist der Eigentümer, das steht ja alles außer Frage“, sagt Hadziefendic und fügt hinzu: „Aber er kann trotzdem nicht von heute auf morgen sagen: ,Ich ekle euch hier raus.‘“

    Olympia musste sich über Nacht neue Flyer drucken lassen

    Der Verpächter, dessen Name unserer Redaktion bekannt ist, will sich auf Nachfrage nicht weiter zur Sache äußern. Das könne er wegen des laufenden gerichtlichen Verfahrens nicht tun. Denn nachdem seiner Kündigung zum 31. Oktober nicht nachgekommen wurde, müsse er den rechtlichen Weg gehen und den Pächter rausklagen. Nur so viel: Die Kündigung habe er wegen „mangelnder Instandhaltung“ ausgesprochen. Umgekehrt haben sich auch Noviello und Hadziefendic anwaltliche Hilfe geholt.

    Dass der Verpächter die Telefonnummer, die er sozusagen gemeinsam mit dem Restaurant vermietet hat, nun selbst nutzt, hat das Ehepaar durch Zufall erfahren – der Brief der Telekom trudelte Ende Oktober im Olympia ein. „Ich dachte, es sei die ganz normale Rechnung. Und dann stand da: ,Vielen Dank für Ihren Umzug mit der Nummer‘“, erzählt Hadziefendic. Dann hatten sie und ihr Mann viel Glück, denn an jenem Tag war ein guter Freund der beiden im Restaurant zu Gast, der sich auch seit Langem um die Gestaltung und den Druck der Flyer für den Lieferservice kümmert. „Er hat uns die Telefonnummer seiner Oma überlassen und nachts noch neue Flyer gedruckt. Ich weiß gar nicht, was wir gemacht hätten, wenn er nicht da gewesen wäre“, sagt Hadziefendic. Denn die Zeit drängte: Im Brief stand, dass man das Restaurant bereits Olympia bereits am nächsten Tag nicht mehr erreichen werde.

    Verpächter soll versuchen, Kunden und Mitarbeiter abzuwerben

    Ruft jetzt jemand unter Noviellos langjähriger Nummer an, lande man allerdings beim Verpächter, der darüber Bestellungen aufnimmt – ebenfalls unter dem Namen Olympia. Er benutze zudem den ehemaligen Flyer der Lokals der Schwabenstraße 75. Zeitweise trug das Lieferauto sogar den gleichen Schriftzug und Logo wie die Fahrzeuge, mit denen die Mitarbeiter von Noviello und Hadziefendic unterwegs sind. Mittlerweile sei der Konkurrent aber mit einem anderen Fahrzeug unterwegs, berichtet Hadziefendic. Besonders schlimm finden die beiden, dass ihr Verpächter den Anrufern sagen würde, das Restaurant Olympia sei derzeit wegen Renovierung geschlossen und das Essen müsste deshalb im Restaurant gegenüber, der Rudolph-Quelle, abgeholt werden. „Aber die Leute sehen ja, dass wir auf haben“, sagt Gino Noviello. Seine Frau fügt hinzu: „Die Leute lassen sich nicht gerne veräppeln.“

    Der Verpächter versuche, Gäste, langjährige Kunden wie größere Firmen und Einrichtungen und auch Mitarbeiter abzuwerben – bei einem Fahrer habe das auch funktioniert. Viele Kunden auf seine Seite zu ziehen – das werde der Verpächter aber nicht schaffen, sind sich Hadziefendic und Noviello sicher. „Sie stehen hinter uns.“ Natürlich gebe es auch welche, die von der ganzen Situation genervt seien, aber: Man müsse die Kunden eben darüber informieren, woher das Essen unter der bisherigen Telefonnummer wirklich stamme. „Ich wünsche ihm nichts Böses“, sagt Hadziefendic im Hinblick auf den Verpächter und fügt hinzu: „Ich habe auch nichts dagegen, wenn er einen Pizza-Express betreibt, aber er muss sich seinen Kundenstamm schon selber aufbauen.“

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