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Oberelchingen: Konzert in der Klosterkirche: Von Gloria bis Afrika

Oberelchingen

Konzert in der Klosterkirche: Von Gloria bis Afrika

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    Die Sängerriege des KSV Unterelchingen wirkte ebenfalls bei dem Konzert in der Klosterkirche mit.
    Die Sängerriege des KSV Unterelchingen wirkte ebenfalls bei dem Konzert in der Klosterkirche mit. Foto: Ralph Manhalter

    Langsam, aber kontinuierlich breitete sich die Dämmerung im Schiff der Oberelchinger Klosterkirche aus. Eine Stimmung sondergleichen machte sich breit, trotz der zu jener Tageszeit frischen Temperaturen hatte die Atmosphäre etwas Warmes, etwas Feierliches. Ein durchaus angemessener Rahmen für die kommenden eineinhalb Stunden bot sich dem Eintretenden, welcher voller Vorfreude den zehn gemischten Chören mit insgesamt 200 Sängerinnen und Sänger entgegensah. Allesamt integriert in die von Ulrich Schäufele geleitete Sängergruppe „Josef Knoll“ , präsentierten die Frauen und Männer aus dem nördlichen Landkreis Neu-Ulm sowie der Stadt Leipheim einen Querschnitt ihres umfangreichen Liedgutes.

    Der Schwerpunkt in der Klosterkirche Oberelchingen liegt auf geistlicher Musik

    Wobei der Schwerpunkt – wie könnte es in einem Gotteshaus anders sein – auf geistlicher Musik lag. Wer nun jedoch an das Repertoire aus den sonntäglichen Liederbüchern dachte, wurde dem Umfang des Dargebotenen bei Weitem nicht gerecht. Nach einer kurzen Begrüßung durch Schäufele war der prosaische Part auch schon beendet. Von nun ab gehörte die Kirche der Musik, nur ab und an durch begeisterten Beifall unterbrochen. Volkstümlich anklingende Melodien wie „Die kleine Bergkirche – Ave Maria“ oder „Glocken der Heimat“ wechselten ab mit an Gospel erinnernden Sequenzen. Exotische Rhythmen mit Tanzen und Klatschen wiesen die Besucher der voll besetzten Kirche darauf hin, dass zu Ehren Gottes auch im Süden Afrikas musiziert wird. „For the Children“ mahnte, aktueller den je, eine lebens- und liebenswerte Zukunft nachfolgender Generationen an.

    Der klassizistische Raum wird in Schwingung versetzt

    Die Texte gingen unter die Haut, die Melodien schwangen sich auf zur Reise durch den klassizistischen Kirchenraum, hallten wieder und hinterließen ein Gefühl der beruhigenden Harmonie. Glasklar die Stimme der jungen Solistin Leonie Host mit „To Believe“, unterstützt vom Gemischten Chor des Gesangvereins Eintracht Burlafingen. Ein ganz anderer Eindruck des Raumklangs hingegen bei „Kyrie, Gloria und Sanctus“: Der Singverein 1853 Pfuhl platzierte sich auf der Orgelempore und wurde ebenso von der Königin der Instrumente begleitet. Im weitesten Sinn Anklänge an gregorianische Gesänge bot das „Adiemus“, wohlwissend, dass die Komposition aus den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt und eine Mischung aus keltischen und afrikanischen Rhythmen darstellen soll.

    Ermutigend fiel auf, dass auch junge Menschen heute noch einen Weg zur Chormusik finden. Allein sieben Chorleiter dürften einen Großteil ihrer musikalischen Zukunft noch vor sich haben. Auch zeigte sich, dass die Tätigkeit des Dirigenten schon längst keine Männerdomäne mehr ist. Mehrere junge Frauen meisterten ihren Auftritt mit Bravour. Zum Schluss zeigte sich die wahrhafte Monumentalität der Klänge, als alle Chöre gemeinsam auftraten um „Der Mensch lebt und bestehet“ anzustimmen: Obwohl die Räumlichkeiten alles andere als beengt sind, konnte die Kirche die große Anzahl an Sängerinnen und Sänger kaum fassen.

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