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Oberelchingen: Die Chancen der Digitalisierung: Staatsministerin Bär zu Gast

Oberelchingen

Die Chancen der Digitalisierung: Staatsministerin Bär zu Gast

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    Diskutierten in Oberelchingen: (von links) Staatsministerin Dorothee Bär, Thomas Kienle und Eduard Freiheit. Nicht zu sehen ist Diskutant Martin Gugelfuß.
    Diskutierten in Oberelchingen: (von links) Staatsministerin Dorothee Bär, Thomas Kienle und Eduard Freiheit. Nicht zu sehen ist Diskutant Martin Gugelfuß. Foto: Andreas Brücken

    In jedem Augenblick werden unzählige Daten rund um die Welt geschickt, ausgewertet und gespeichert, während sich kein Mensch weder vor den Großkonzernen, die mit diesen Informationen handeln, noch vor der Informationsflut aus dem Internet entziehen kann. Dorothee Bär ist seit fast zwei Jahren Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung und damit eine kompetente Person, die auf Einladung der Senioren-Union nach Oberelchingen kam, um sich den Fragen der Mitbürger zu diesem Thema zu stellen. Rund 70 Besucher kamen zur Veranstaltung, die unter dem Motto „

    Kurz zuvor war die Ministerin jedoch in die Schlagzeilen geraten, als sie Thomas Kemmerich auf Twitter zu seiner Wahl als Ministerpräsident in Thüringen gratulierte. Weil die AfD den FDP-Politiker unterstützte, sorgte der Glückwunsch von Bär für einen Sturm der Entrüstung in den sozialen Netzwerken. Doch dieses Thema klammerte die Politikerin an diesem Abend in Elchingen aus. Stattdessen gestand die 41-Jährige, dass sei kein Digital Native sei: „Ich habe mein erstes Handy erst mit 17 Jahren bekommen.“

    Dass sich Deutschland im internationalen Vergleich nicht auf der digitalen Überholspur befindet, deutete die Ministerin nur verdeckt an: „Es gibt viele Bereiche, in denen wir noch gut dastehen.“ Die Deutschen seien die Nation mit der größten Angst vor Veränderungen, während sie gleichzeitig durch technische Innovationen wie bei elektronischen Fahrzeugkomponenten führend sei.

    Staatsministerin Dorothee Bär kritisiert das deutsche Bildungssystem

    Kritik äußerte die Ministerin derweil am deutschen Bildungssystem. Das sei ein „föderaler Fleckenteppich“, bei dem es von der Leidenschaft des jeweiligen Schulleiters oder Lehrer abhänge, wie aktiv digitale Neuerungen umgesetzt würden. Dass sich Kinder in der digitalen Welt aufhalten und sich dennoch im freien bewegen könnten sei kein Widerspruch, erklärte Bär. Zudem führte sie den Pflegeroboter als positives Beispiel an. Die Vorbehalte gegenüber dieser Technik würde meistens von gesunden Menschen und nicht von betroffenen Kranken geäußert.

    Auch der Ulmer Gemeinderat (CDU) Thomas Kienle, der an der Gesprächsrunde im Anschluss des Vortrages teilnahm, sprach von den Vorteilen der digitalen Welt. Neben arbeitserleichternden Dingen, könne die digitale Technik auch für Sicherheit sorgen, wenn etwa in den Wohnungen von pflegebedürftigen Menschen Sensoren im Teppich das Bewegungsprofil der Person erfassen, erklärte Kienle: „Stürzt die Person, erkennt das System den Vorfall und schlägt Alarm.“

    Schwacher Netzempfang im ländlichen Bereich ist nach wie vor ein Problem

    Unternehmer Martin Gugelfuß sprach ebenfalls von den Vorteilen, die durch digitalisierte Abläufe in seiner Fensterbaufirma überwiegen. Von der Bestellung, über die Fertigung bis zur Auslieferung optimieren und vereinfachen Computerprogramme die Abläufe. Entgegen den Befürchtungen hätte die Digitalisierung in seinem Betrieb keine Arbeitsplätze gekostet, sondern geschaffen.

    Schwierig sei der tägliche Kampf mit dem schwachen Netzempfang im ländlichen Bereich. Gäste äußerten sich ähnlich zu diesem Thema. Bär zeigte Verständnis: „Wenn das Hinterland vom Internet und damit vom internationalen Wettbewerb abgehängt wird, bedeutet das enorme Kosten für die gesamte Gesellschaft.“ Die Schuld für die zögernde Entwicklung sah Bär bei den Kritikern von 4G und 5G. Wäschekörbe voller Postkarten stapelten sich in ihrem Büro – gefüllt mit irrationalen Argumenten und Verschwörungstheorien.

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