Auch wenn das Ried bei Obenhausen in diesen Tagen mehr an eine Eiswüste erinnert als an ein wohnliches Zuhause: Im Frühjahr soll das Niedermoor im Rothtal seltene Vogelarten anlocken. Aktuell laufen die Arbeiten, um auf einem etwa 500 Quadratmeter großen Areal einen Tümpel entstehen zu lassen: Dortsollen die sogenannten Wiesenbrüter einmal ein Schlaraffenland mit Larven und Insekten vorfinden. Zudem wurde niedriges Gehölz auf dem Areal entfernt. Denn solche Barrieren mögen die Vögel überhaupt nicht, sagt Michael Angerer, der Leiter des Fachbereichs Naturschutz und Landschaftsplanung am Neu-Ulmer Landratsamt: „Sie brauchen freie Sicht auf mögliche Fressfeinde.“ So mausert sich das Ried an dieser Stelle zu einem Paradies für Piepmätze, die ihre Nester am Boden bauen. Denn sie sind in den vergangenen Jahren immer seltner geworden. Höchste Zeit zu handeln, findet Naturschutzexperte Angerer. Deshalb gleicht das Niedermoor in diesem Gebiet aktuell einer Baustelle: Es wird gefräst, gebaggert und Erde verschoben.
Obenhausen