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Neu-Ulm: Zwei Mädchen erleiden Porno-Schock am Bahnhof Neu-Ulm

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Zwei Mädchen erleiden Porno-Schock am Bahnhof Neu-Ulm

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    Rücken an Rücken saßen zwei Mädchen auf einer solchen Bank am Bahnhof Neu-UIm mit einem mutmaßlichen Sexualstraftäter.
    Rücken an Rücken saßen zwei Mädchen auf einer solchen Bank am Bahnhof Neu-UIm mit einem mutmaßlichen Sexualstraftäter. Foto: Oliver Helmstädter

    Ein gemütlicher Einkaufsnachmittag in der Neu-Ulmer Glacis-Galerie nahm für zwei Mädchen aus dem Kreis Neu-Ulm am Donnerstag, 30. Juli, gegen 17 Uhr ein unschönes Ende, das sie wohl so schnell nicht vergessen werden. Jetzt ermittelt die Polizei wegen eines Sexualdelikts.

    Die beiden Freundinnen, 13 und 14 Jahre alt, warteten an Gleis 4 am Neu-Ulmer Bahnhof auf ihren Zug, der sie in Richtung Senden bringen sollte. Sie saßen nebeneinander auf einer Bank. Ein ihnen gänzlich unbekannter Mann grüßte mit einem kurzen Hallo und setzte sich dann Rücken an Rücken zu den Mädchen. Er sagte mehrmals „Hello My Friends“, aber da er telefonierte, fühlten sich die Mädchen in keiner Weise angesprochen

    Dann habe er eines der Mädchen unter den Haaren an den Nacken gefasst und sie aufgefordert herzuschauen. Was die beiden dann sahen, verfolge sie heute noch in ihren Albträumen: Ein Mann, der eindeutige sexuelle Handlungen an sich vornimmt. Erkennen konnten die Beiden zudem, dass es sich dabei um einen Videoanruf über Facebook gehandelt habe. Dann forderte der Mann die Freundinnen auf, das Gleiche an ihm vorzunehmen.

    Sexualdelikt am Neu-Ulmer Bahnhof: Mädchen schreit den Mann an

    Eines der Mädchen habe ihn angeschrien und beide entfernten sich entsetzt, um sich zu verstecken. „Der Mann und der Mann im Videoanruf lachten dann laut“, berichtet gegenüber unserer Redaktion die Mutter eines der Mädchen, die alle beide ihre Namen nicht in der Zeitung lesen wollen.

    Der Mann am Bahnhof, von dem die Polizei später feststellen wird, dass er 30 Jahre alt ist, stieg in den gleichen Zug wie die zwei Mädchen. In einem Waggon saß zufälligerweise ein uniformierter Polizist aus Ulm, der sich auf dem Nachhauseweg befand. An den wandten sich die zwei Mädchen. Zuvor hatten sie sich nicht getraut, die Hilfe von einem Zeugen anzunehmen, der gegenüber am Gleis stand.

    Unterdessen bekam der 30-Jährige Ärger in einer anderen Sache: Er setzte sich in die 1. Klasse, obwohl er nur ein Ticket für die 2. besaß. Lautstark habe er protestiert und die Aufmerksamkeit anderer Fahrgäste auf sich gezogen.

    Am Bahnhof in Senden werden die Personalien des Verdächtigen aufgenommen

    Der Polizist im Zug entschloss sich, Verstärkung anzufordern, die in Senden dann die Personalien des Verdächtigen aufnahm. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass deratige Vorkommnisse zur Anzeige gebracht worden seien. Nun werde wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung von Minderjährigen ermittelt.

    In Senden habe festgestellt werden können, dass der 30-Jährige aus dem südlichen Landkreis Neu-Ulm tatsächlich zur fraglichen Zeit ein Videotelefonat führte. Doch dieses sei nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht aufgezeichnet worden. Der Afrikaner sei durch ausländerrechtliche Vergehen polizeibekannt, nicht aber aufgrund einschlägiger Sexual-Delikte und habe deswegen auch nicht fest genommen werden können.

    Polizeisprecher: Verdächtiger weist alle Anschuldigungen von sich

    Wie ein Polizeisprecher sagt, habe der Verdächtige alle Anschuldigungen von sich gewiesen. Eine weitere Vernehmung werde folgen. Die Staatsanwaltschaft entscheide dann über das weitere Vorgehen.

    Die beiden mutmaßlichen Opfer seien in Senden in Tränen aufgelöst von Familienmitgliedern abgeholt worden. „Unglaublich, dass so etwas am helllichten Tag in Neu-Ulm passiert“, sagte eine der Mütter gegenüber unserer Redaktion.

    Die beiden Mädchen litten nach der Tat unter Schlaflosigkeit. Das Gefühl der Sicherheit sei verloren gegangen. Deswegen suchten die Freundinnen nun in der Hoffnung, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen werde, professionelle psychologische Hilfe.

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