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Neu-Ulm: Zoll und Polizei decken Ausbeutung im Baugewerbe im Kreis Neu-Ulm auf

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Zoll und Polizei decken Ausbeutung im Baugewerbe im Kreis Neu-Ulm auf

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    An der B10 in Neu-Ulm hat der Zoll mehrere Kleintransporter kontrolliert.
    An der B10 in Neu-Ulm hat der Zoll mehrere Kleintransporter kontrolliert. Foto: Zoll Augsburg

    Nach einer Kontrollaktion von Polizei und Zoll am Dienstag an der B10 auf dem Parkplatz am Muthenhölzle in Neu-Ulm liegen den Ermittlern konkrete Hinweise auf die Ausbeutung von Arbeitskräften vor. Im Verdacht steht demnach offenbar ein Arbeitgeber aus dem Kreis Neu-Ulm.

    Wie bereits berichtet, wurde bei der Kontrolle eine Vielzahl von Kleintransportern überprüft. Hierbei wurden unter anderem zwei serbische Arbeitnehmer ohne gültigen Aufenthaltstitel festgestellt, die bereits seit mehreren Monaten als Bauarbeiter im Kreis Neu-Ulm illegal tätig waren.

    Eine Anmeldung zur Sozialversicherung lag für die Personen nach Angaben des Zolls aber nicht vor. Die Arbeitnehmer sollen eigenen Angaben zufolge wöchentlich durch einen unbekannten Kurier schwarz ausbezahlt worden sein. Dabei erhielten sie einen Arbeitslohn von circa 5,50 Euro pro Stunde, der erheblich unter dem gesetzlichen Mindestlohn im Baugewerbe von 12,85 Euro pro Stunde liegt - ein eindeutiger Fall von Ausbeutung der Arbeitskraft, so der Zoll.

    Zoll-Kontrolle in Neu-Ulm: Arbeiter wollen Arbeitgeber nicht nennen

    Ihren Arbeitgeber konnten oder wollten die beiden Serben den Beamten nicht benennen. Gegen sie wurden nun Strafverfahren wegen des unerlaubten Aufenthaltes im Bundesgebiet eingeleitet.

    Nachdem sie - unterstützt durch Dolmetscher - zum Sachverhalt vernommen wurden und der Staatsanwaltschaft eine angeordnete Sicherheitsleistung in Höhe von insgesamt 1000 Euro zahlen konnten, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.

    Schwarzarbeit in Neu-Ulm: Zwei Serben müssen wohl ausreisen

    Der Vorgang wird nun dem Ausländeramt des Landratsamtes Neu-Ulm zur weiteren Bearbeitung zugeleitet, das die Ausreise der beiden aus Serbien stammenden Personen verfügen dürfte. Weitere Ermittlungen zur aufgedeckten Schwarzarbeit laufen noch. Aus ermittlungstaktischen Gründen können derzeit keine näheren Angaben gemacht werden.

    Bei dem gemeinsamen Kontrolltag, der im Zuge der europaweiten Kontrollaktion gegen Menschenhandel, Zwangsarbeit und Ausbeutung der Arbeitskraft vollzogen wurde, wurden weitere Sachverhalte und Auffälligkeiten festgestellt, die bereits zur Einleitung von Bußgeldverfahren führten oder noch einer näheren Überprüfung bedürfen. (AZ)

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