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Neu-Ulm: Wie soll sich Neu-Ulm in den nächsten Jahren entwickeln?

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Wie soll sich Neu-Ulm in den nächsten Jahren entwickeln?

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    Zur Neu-Ulmer Stadtentwicklung können Bürger ihre Ideen und Anregungen einbringen.
    Zur Neu-Ulmer Stadtentwicklung können Bürger ihre Ideen und Anregungen einbringen. Foto: Alexander Kaya

    Welche Themen brennen den Neu-Ulmern in der Innenstadt auf den Nägeln? Wie sollen sich die dörflichen Stadtteile entwickeln? Und wo ist noch Platz für neue Wohnungen und Gewerbe? Antworten auf solche Fragen soll das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) Neu-Ulm 2030 liefern, an dem die Stadtverwaltung arbeitet und an dem sich die Bürger beteiligen können. Jetzt fand dazu die Auftaktveranstaltung statt – allerdings anders als geplant.

    Geplant waren eigentlich mehrere Veranstaltungen in der Seehalle in Pfuhl

    Eigentlich wollten Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger, Stadtbaudirektor Markus Krämer und weitere Vertreter der Verwaltung in der Pfuhler Seehalle mit Bürgern ins Gespräch kommen. Fünf weitere öffentliche Veranstaltungen sollten folgen. Corona hat die Pläne durchkreuzt. Stattdessen gab es jetzt einen digitalen Auftakt der Bürgerbeteiligung. Albsteiger und ihre Mitstreiter saßen im Edwin-Scharff-Haus auf der Bühne. Dies wurde gefilmt und per Livestream ins Internet übertragen. Währenddessen konnten Bürger im Chat Fragen stellen.

    Die Fachleute im Rathaus haben mit einem umfangreichen Papier vorgelegt, das aber nicht in Stein gemeißelt ist, sondern als Diskussionsgrundlage zu verstehen ist. „Es lohnt sich auf jeden Fall, sich zu beteiligen“, versicherte Katrin Albsteiger. Auch wenn am Ende des Prozesses die Entscheidung über das Konzept beim Stadtrat liegt.

    In die Neu-Ulmer Innenstadt soll mehr Leben kommen

    In der Neu-Ulmer Innenstadt solle Urbanität gestärkt und gefördert werden, es soll also dichter und lebendiger werden, erläuterte Markus Krämer. Bausteine dazu sind die Neugestaltung der Ludwigstraße und der Reuttier Straße, der Neubau auf dem LEW-Areal, aber auch eine bessere Erlebbarkeit von Donau und Glacis-Anlagen. Größtes Wachstumspotenzial sieht die Stadt in den südlichen Stadtteilen, vor allem mit den Großprojekten „Wohnen am Illerpark“ und Gewerbecampus.

    Burlafingen und Offenhausen sollen S-Bahn-Halte bekommen

    Auf der „Entwicklungsachse Ost“, also in Offenhausen, Pfuhl und Burlafingen, sollen die Ortskerne gestärkt werden. Außerdem ist ein Anschluss ans S-Bahn-Netz in Burlafingen und Offenhausen ein Ziel. Bei den Gewerbegebieten ist das Ende der Fahnenstange bald erreicht. In Schwaighofen-Süd sollen neue Flächen ausgewiesen werden. Doch auch die dörflichen Stadtteile wie Hausen und Jedelhausen sollen bei Isek nicht zu kurz kommen.

    Bürger konnten sich bereits vorab im Internet an dem Stadtentwicklungskonzept beteiligen. Mehr als 460 Einträge zählte Projektleiter Raimund Heckmann bis Dienstagabend. „Es kommt nur Konstruktives“, sagte er. Und: „Radverkehr ist ein besonders wichtiges Thema.“ Beim Livestream hatten die Bürger Fragen zu ganz unterschiedlichen Schwerpunkten.

    Derzeit wird geprüft, ob eine Straßenbahn in Neu-Ulm machbar und finanzierbar ist

    Ein Neu-Ulmer fragte nach der Machbarkeitsstudie zur Straßenbahn. „Der erste Teil läuft“, informierte Markus Krämer. „Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.“ Voraussetzung für den Bau einer Tramlinie sei die Finanzierbarkeit. Doch auch wenn diese gegeben sei, müsse man „mit zehn, zwölf Jahren rechnen“, bis tatsächlich gebaut werde. Ebenfalls etwas Geduld brauchen die Bürger in Pfuhl. „Wir stehen zum Dorfplatz in Pfuhl“, versicherte Katrin Albsteiger zwar. Es gebe aber noch viele Fragen zu klären. „Wir fangen 2021 nicht mit dem Bauen an.“ Tempo 30 auf der Leipheimer Straße sei aus rechtlicher Sicht schwer umzusetzen, sagte Markus Krämer auf eine weitere Frage aus Pfuhl. Allerdings soll die Verkehrsachse ausgebaut und verschönert werden.

    In und vor der Glacis-Galerie soll es lebendiger werden

    Ein Bürger machte sich wegen mehrerer Schließungen Sorgen um die Glacis-Galerie. „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass wir die Händler dort unterstützen“, sagte die Oberbürgermeisterin. „Wir werden versuchen, dass wir ein bisschen mehr Leben reinbringen. Aber nicht nur in der Glacis-Galerie, sondern auch davor, am Heiner-Metzger-Platz.“ Passen musste Albsteiger auf die Frage nach der Zukunft des früheren Barfüßer-Geländes in Neu-Ulm. „Wir können uns sehr gut vorstellen, einen Ideenwettbewerb zu starten“, sagte sie. Das sei allerdings noch nicht beschlossen. Der Prozess werde sicherlich mehrere Jahre dauern. „Für so ein Schmuckstück, das direkt an der Donau liegt, muss man sich einfach die Zeit nehmen, damit etwas Gutes daraus wird.“

    Eine Online-Bürgerdiskussion zum Isek findet am Montag, 16. November, ab 18.30 Uhr statt. Den Link findet man auf der Homepage der Stadt.

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