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Neu-Ulm: Welche Branchen in Neu-Ulm besonders willkommen sind

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Welche Branchen in Neu-Ulm besonders willkommen sind

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    Die Wirtschaft in Neu-Ulm soll vielfältiger werden. Die Stadt möchte diese Entwicklung fördern, indem sie Flächen für Branchen zur Verfügung stellt, die sie für besonders zukunftsweisend hält. Ein Entwicklungsschwerpunkt liegt im Wiley. Die Stadt sieht das als eine Art Ergänzung der Wissenschaftsstadt Ulm, die seit mehr als 30 Jahren auf dem Oberen Eselsberg besteht. Und wie sieht die Wirtschafsstruktur in Neu-Ulm insgesamt aus?

    Bernd Neidhart, der Wirtschaftsbeauftragte der Stadt Neu-Ulm, hat dazu Daten und Fakten zusammengetragen und diese kürzlich im Finanzausschuss vorgestellt. Demnach ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2005 und 2020 um mehr als 8000 oder 37,6 Prozent auf fast 30.000 gestiegen. Etwas mehr als ein Drittel ist im produzierenden Sektor tätig, 64,3 Prozent im Dienstleistungsbereich. Die Zahlen stammen aus einer Prognos-Studie aus dem Jahr 2016. In Ulm ist der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich deutlich höher (77,6 Prozent), was auf die Wissenschaftsstadt und die Innenstadt zurückgeführt wird. Neu-Ulm liegt jedoch etwa im Bereich der Landesdurchschnitte von Bayern (66,6 Prozent) und Baden-Württemberg (63,7 Prozent).

    Besonders stark vertreten sind in Neu-Ulm folgende Branchen:

    • Großhandel: 2250 Arbeitsplätze
    • Einzelhandel: 2194 Arbeitsplätze
    • Handel mit Kraftfahrzeugen sowie Instandhaltung und Reparatur: 1360 Arbeitsplätze
    • Gesundheitswesen: 1564 Arbeitsplätze
    • Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln: 1439 Arbeitsplätze
    • Öffentliche Verwaltung: 1333 Arbeitsplätze
    • Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr: 1260 Arbeitsplätze
    • Erziehung und Unterricht: 1016 Arbeitsplätze.

    Die drei größten Arbeitgeber sind laut der Stadtverwaltung die Daimler-Tochter Evobus mit 3800 bis 4000 Mitarbeitern sowie Dana/Reinz und Honold mit jeweils circa 1100 bis 1200 Mitarbeitern. Somit arbeiten fast 5000 Menschen im Bereich Nutzfahrzeugbau. Stark besetzt ist auch der Bereich Groß- und Einzelhandel (circa 4500 Arbeitsplätze). Im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen sind es mehr als 3000 Arbeitsplätze.

    Mit Conti entstehen bis zu 700 Arbeitsplätze in Neu-Ulm

    Als wichtige und zukunftsweisende Branchen sieht die Neu-Ulmer Stadtverwaltung Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), die Gesundheits-/Medizin- und Pharmabranche, Biotechnologie sowie Energie- und Umweltwirtschaft. Die Frage danach hatte die Fraktion der Grünen in einem Antrag an Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) gestellt. Unternehmen aus dem IKT-Bereich haben sich in der Vergangenheit unter anderem am Gründerzentrum sowie an der Edison-Allee angesiedelt. Mit dem Neubau von Conti in Ludwigsfeld kommen in diesem Bereich noch mal bis zu 700 Arbeitsplätze dazu. Einen weiteren Schwerpunkt will die Stadt nun in Wiley-Mitte setzen. Dort sollen auf einem ein Hektar großen Areal ausschließlich IKT-Unternehmen angesiedelt werden.

    Derzeit sind auf dem Grundstück noch vier Gebäude mit Studentenwohnungen und einer Obdachlosenunterkunft belegt. Da das Nuißlheim durch mehrere Neubauten ersetzt wird, können die Wohnungslosen künftig dort unterkommen. Die Studierenden sollen offenbar ebenfalls umziehen. Dann könnten die bestehenden Häuser abgerissen und das Areal kann neu bebaut werden. Dazu muss allerdings erst ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Entwicklung des Standorts Wiley-Mitte sieht die Stadt als einen weiteren Baustein der Ergänzung der Wissenschaftsstadt Ulm auf Neu-Ulmer Seite. Wobei OB Katrin Albsteiger betonte: "Was wir auf jeden Fall versuchen, ist, ein außeruniversitäres Forschungsinstitut hier anzusiedeln."

    In Schwaighofen-Süd in Neu-Ulm soll ein neues Gewerbegebiet entstehen.
    In Schwaighofen-Süd in Neu-Ulm soll ein neues Gewerbegebiet entstehen. Foto: Alexander Kaya

    Weiteren Platz für neue Büroflächen kann die Stadt beispielsweise am Heiner-Metzger-Platz, auf dem Grundstück des früheren Parkhauses sowie auf dem Areal des früheren Containerbahnhofs schaffen. Private Bauprojekte in der Innenstadt sind der Büroturm am Südstadtbogen sowie eine geplante Erweiterung des ehemaligen Kriegsspitals. Die Innenstadtflächen sind aus Sicht des Wirtschaftsbeauftragten gut geeignet für die Branchen Medizin/Gesundheit sowie Informationstechnik. Welche Firmen sich künftig im geplanten Gewerbegebiet Schwaighofen-Süd ansiedeln sollen, wird eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren. Diese Pläne stehen allerdings noch ganz am Anfang. Noch hat die Stadt dort nicht alle Grundstücke gekauft. Das Gebiet stehe erst mittelfristig zur Verfügung, sagte Bernd Neidhart. Im Kern gehe es aber um die Frage: "Welche Firmen wollen wir da ansiedeln? Und welche wollen wir eher nicht?"

    Es sei richtig, nicht auf Monokulturen zu setzen, sondern auf Diversität, sagte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger. "Das ist zukunftssicher."

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