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Neu-Ulm: Was die Stadt Neu-Ulm gegen den Kita-Notstand unternimmt

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Was die Stadt Neu-Ulm gegen den Kita-Notstand unternimmt

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    Bis der Bedarf an Kitaplätzen in Neu-Ulm gedeckt ist, sollen Kindertagespfleger die Betreuung übernehmen.
    Bis der Bedarf an Kitaplätzen in Neu-Ulm gedeckt ist, sollen Kindertagespfleger die Betreuung übernehmen. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Da es der Stadt Neu-Ulm an freien Plätzen in Kindertagesstätten mangelt, möchte der Stadtrat die Betreuungsangebote für Kinder erweitern. Kurzfristig sollen mehr Möglichkeiten zu Kindertagespflege für eine Entspannung der Lage sorgen. Der Ausschuss für Bildung, Familie und Kultur hat das am Dienstag einstimmig beschlossen.

    Der Bau von neuen Einrichtungen stellt wegen der hohen Kosten und des Zeitaufwands nur auf lange Sicht eine Lösung dar. Neben der Erweiterung von bereits bestehenden Gebäuden und durch zusätzliches Personal, will der Neu-Ulmer Stadtrat auf Kindertagespflege setzen. Diese soll dabei keinen Ersatz für die geplanten Kita-Plätze darstellen, sondern lediglich den Betreuungsbedarf abdecken, bis Projekte realisiert werden und Eltern in der Übergangszeit und darüber hinaus eine Alternative zur herkömmlichen Betreuung in der Kita ermöglichen.

    Neu-Ulm: Kindertagespflege als Alternative zur Kita

    Bei der Kindertagespflege handelt es sich um eine Betreuungsform, welche abseits von Kinderkrippen oder Kindergärten stattfindet. Die Betreuung durch einen Tagespfleger oder eine Tagesmutter kann dabei in dessen Haushalt, bei der Familie oder auch anderen geeigneten Räumlichkeiten stattfinden. Ein Kritikpunkt an diesem Modell ist jedoch aus Sicht der Stadtverwaltung, dass die Qualitätsstandards der Tagespflege gerade in privaten Wohnungen nur schwer zu kontrollieren seien.

    Von besonderem Interesse ist für den Stadtrat die Großtagespflege, die es mehreren selbstständigen Tagespflegern ermöglicht, eine Gruppe von bis zu 16 Kindern zu betreuen. Dieses Modell finde in der Regel nicht in privatem Wohnraum statt, schilderte Dezernatsleiter Ralph Seiffert in der Sitzung. Außerdem ist es so den Pflegern möglich, zum Beispiel im Krankheitsfall, ihre Vertretungen flexibel zu organisieren, sodass die Betreuung nicht ausfallen muss.

    Erziehung: Der Landkreis Neu-Ulm setzt auf Großtagespflege

    Mehrere Tagespfleger haben beim Jugendamt des Landkreises Neu-Ulm Interesse angemeldet, eine gemeinsame Großtagespflegestelle zu eröffnen. Derzeit, so Seiffert, suche der Landkreis nach geeigneten Räumlichkeiten, da die auf dem Markt üblichen Mietpreise von den Tagespfleger nicht gezahlt werden könnten. Die Räumlichkeiten sollten gut erreichbar, ebenerdig gelegen und groß genug für die Betreuung sein. Des Weiteren benötigten sie ausreichend Parkplätze, eine Küche und auf die Kinder abgestimmte sanitäre Anlagen.

    Außerdem möchte der Landkreis eine Ersatzbetreuung für Kinder eröffnen, die von einzelnen Tagespflegern und nicht in einer Gruppe betreut werden. Diese sollen auch dann angemessen betreut werden, wenn ihr eigentlicher Betreuer ausfällt. Die Stadt Neu-Ulm möchte den Landkreis dabei unterstützen, entschied der Ausschuss.

    In Reutti wird ein Waldkindergarten geplant

    Kann ein Waldkindergarten helfen, den wachsenden Bedarf an Kitaplätzen zumindest teilweise abzudecken? Die Fraktionsgemeinschaft von CSU und Junger Union (JU) beantragte, dass die Stadtverwaltung das prüfen soll. Dafür sprächen laut dem Antrag pädagogische Vorteile und Kostenersparnisse gegenüber regulären Kindertagesstätten. Bisher gibt es noch keinen Waldkindergarten in Neu-Ulm.

    Da in den meisten Waldkindergärten die Betreuung nur halbtags stattfinde und großes ehrenamtliches Engagement der Eltern gefordert wird, kämen diese laut der Stadtverwaltung nicht der breiten Masse der Bevölkerung zugute. Prinzipiell stehe man der Idee eines Waldkindergartens nicht ablehnend gegenüber, jedoch läge der Bedarf an Kita-Plätzen eher bei der Ganztagsbetreuung.

    Der Stadtrat folgte dem Vorschlag der Verwaltung und will sich bei dem Ausbau der Kinderbetreuung vorerst auf Regeleinrichtungen und Integrativgruppen konzentrieren. Wenn es Elterninitiativen oder Träger gibt, die ein Waldkindergarten-Projekt vorantreiben wollen, möchte die Stadt diese unterstützen. Einen ersten Waldkindergarten plane die evangelische Kirche in Reutti bereits, verriet Seiffert.

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