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Neu-Ulm: Tom Gaebel gibt ein Wunschkonzert in Neu-Ulm

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Tom Gaebel gibt ein Wunschkonzert in Neu-Ulm

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    Ein vorweihnachtliches Potpourri ohne zu viel Kitsch: Tom Gaebel liefert im Edwin-Scharff-Haus eine mitreißende Show.
    Ein vorweihnachtliches Potpourri ohne zu viel Kitsch: Tom Gaebel liefert im Edwin-Scharff-Haus eine mitreißende Show. Foto: Stefan Kümmritz

    Mitsingen und Mitmachen – das Publikum im gut halb vollen Großen Saal des Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Hauses war nicht nur vom Weihnachtskonzert der etwas anderen Art begeistert, das Tom Gaebel mit seiner achtköpfigen Band über zwei Stunden lang bot. Der eine oder andere Besucher durfte auch auf die Bühne und „Dr. Swing“ unterstützen. Wie an jedem Ort seiner „A swinging Christmas“-Tournee darf ein Gast zusammen mit dem aus Funk und Fernsehen bekannten Sänger und Entertainer Gaebel „Strangers in the night“ von Frank Sinatra singen. In Neu-Ulm hörte der Glückliche auf den Namen Jack. Der Auftritt des Duos wirkte einstudiert und fand bei den Zuhörern großen Gefallen.

    Überhaupt sind Sinatra-Songs ein Kernstück des Gaebel-Konzerts, zumal sich auch das Publikum Lieder des berühmten amerikanischen Sängers und Entertainers wünscht. Diesen Bitten kommt Tom Gaebel gern nach – „weil es mir Spaß macht, sie zu singen“, wie der Künstler erzählt. In einem knapp zehnminütigen Medley mit Songs von „The Voice“ dürfen natürlich Klassiker wie „My way“ oder „New York, New York“ nicht fehlen. Mit „Old man river“ genehmigt sich der gebürtige Gelsenkirchener selbst einen Wunsch. Erst nur vom Pianisten begleitet, singt Gaebel so einfühlsam, dass nicht nur die Besucher, sondern auch die anderen Musiker in Andacht erstarren. Schließlich blasen letztere aber doch zum großen Finale des Songs.

    Tom Gaebel begeistert seine Fans im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm

    Von Zuhörern gewünschte Songs sind an diesem Abend das eine, Auftritte einiger Besucher das andere. Susi in ihrem langen schwarzen Kleid will mit dem Saxofonisten auf der Bühne ein Tänzchen wagen – der Wunsch wird ihr erfüllt. Melli hingegen geht leer aus. Sie gibt ein Kärtchen mit dem Wunsch ab, mit dem Saxofonisten zu kuscheln. Nun ja, hoffen darf man auf vieles, aber Gaebel, der in seinem schwarzen Anzug mit weißem Rollkragenhemd mitunter etwas steif wirkt, aber mit seiner wunderbaren Stimme und seiner Unterhaltungskunst überzeugt, kann nicht alles erfüllen. Schließlich will er in seinem Programm einiges aus der eigenen „Klamottenkiste“ unterbringen. Zum Beispiel Songs vom Album „Perfect day“, internationale Klassiker wie „Feliz navidad“ und „Jingle Bells“ oder ein Special von deutschen Weihnachtsliedern („Stille Nacht“, „Morgen, Kinder wird’s was geben“, „Schneeflöckchen, Weißröckchen“, „Lasst uns froh und munter sein“ „O Tannenbaum“) auf eigentümliche swingende, zum Teil jazzige bis rockige Weise.

    Ein etwas anderes Gesicht zeigten „Dr. Swing“, der selbst das eine oder andere Instrument beherrscht und auch zwischendurch spielt, und seine Band, deren Mitgliedern diverse Soloauftritte haben, auch. Wobei keiner der Musiker beim fetzigen „I’m so sad and lonely“, einem Hit der Drifters, auch nur ein bisschen unglücklich dreinschaute. Im Gegenteil: Bei diesem Song kam höchste Spiellust auf. Einer der Höhepunkte des Abends. Karel Gotts „Biene Maja“ passt eher nicht, Henry Mancinis „Moon river“ hingegen, nur instrumental gespielt, bestens ins bunte Programm, das nach dem offiziellen Schlussakkord mit Sinatras „Santa Claus is comin’ to town“ mit mehreren Zugaben unter großem Beifall endet.

    Ein vorweihnachtliches Potpourri, in dem Tom Gaebel seine nicht nur das ältere Publikum mitreißende Qualitäten als Sänger und Entertainer ohne zuviel Kitsch unterstreicht.

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