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Neu-Ulm: Steinle Wohnbau droht die Pleite

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Steinle Wohnbau droht die Pleite

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    Das Bauunternehmen Mayer-Madel zog am Donnerstag Container von der Baustelle am Petrusplatz ab. Die Kernsanierung und Umgestaltung des Ex-Renftle-Gebäudes zu einem modernen Wohn- und Geschäftshauses stockt.
    Das Bauunternehmen Mayer-Madel zog am Donnerstag Container von der Baustelle am Petrusplatz ab. Die Kernsanierung und Umgestaltung des Ex-Renftle-Gebäudes zu einem modernen Wohn- und Geschäftshauses stockt. Foto: Andreas Brücken

    Dem Neu-Ulmer Bauunternehmen Steinle Wohnbau droht die Zahlungsunfähigkeit. Die als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) geführte Firma, vertreten durch Geschäftsführer Günter

    Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Es seien noch keine Ursachen bekannt, heißt es auf Anfrage im Büro des zum vorläufigen Insolvenzverwalters bestimmt Rechtsanwalts Martin Hörmann. „Die Erstellung des Gutachtens läuft“, sagt Sprecherin Kim Johnson im Auftrag von Hörmann.

    Um ihr Geld sorgen sich derweil die Kunden von Steinle. Zwei Projekte wurden gestoppt: Der Umbau des ehemaligen Bettenhauses Renftle am Neu-Ulmer Petrusplatz und das Projekt Saalbau in Pfuhl. Am

    Geschäftsführer Günter Steinle war gestern telefonisch nicht zu sprechen. Und scheint offenbar schon länger untergetaucht zu sein. „Die Käufer sind sehr nervös und rufen bei uns an, weil sie Steinle nicht erreichen“, sagt Gerhard Mayer, der Geschäftsführer der Mayer-Madel Bauunternehmung, die von Steinle mit dem Rohbau am Petrusplatz beauftragt wurde. Einen „sechsstelligen Betrag“ sei Steinle seiner Firma schuldig. Mit 1,7 Millionen Euro sei der Rohbau veranschlagt, wovon etwa Arbeiten im Wert von etwa einer Million erfolgt seien. Um 120.000 Euro gehe es für Mayer beim Saalbau, wo die Firma ebenfalls beteiligt ist. Es habe sich schon länger abgezeichnet, dass Steinle Zahlungsschwierigkeiten habe. So habe die Mayer-Madel Bauunternehmung bereits eine Frist gesetzt. „Wir wissen nicht was Sache ist“, sagt Mayer, der beschlossen habe die Baustelle zu räumen, weil die Geräte andernorts gebraucht würden. Es habe zwar beim Projekt am Petrusplatz Probleme gegeben, etwa mit fehlender Tragfestigkeit der Kellerräume, doch die daraus resultierenden Kostensteigerungen könnten kaum Grund für die drohende Pleite sein, so Mayer. Nachdem es der gesamten Baubranche in Zeiten niedriger Zinsen und daraus resultierenden begehrten Anlagen in „Betongold“ gut gehe, wundert sich nicht nur Mayer, wie Steinle trotz weitgehend verkaufter Wohnungen in Pfuhl und am Petrusplatz in diese Lage kommen konnte.

    Mit dem Verkauf der 13 Wohnungen und eines Ladengeschäfts beauftragte Steinle den Ulmer Immobilienmakler Martin Tentschert, der gestern telefonisch nicht zu erreichen war.

    Es ging und geht um viel Geld: Die 186 Quadratmeter große Penthousewohnung am Petrusplatz sollte ursprünglich 1,1 Millionen Euro kosten, eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit knapp 70 Quadratmetern war für 315.000 Euro zu haben, wie Steinle im April 2016 das Projekt noch bewarb.

    Bei der Verbraucherzentrale in Stuttgart spricht Matthias Bauer, der Abteilungsleiter fürdie Bereiche Bauen, Wohnen, Energie von einer „heiklen Situation“. Für die Käufer werde die mögliche Insolvenz nach seiner Einschätzung „nicht ohne ein blaues Auge“ endeden. Den Käufern von unfertigen Wohnungen der beiden Steinle-Projekte rät die

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