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Neu-Ulm: So haben Experten die Fliegerbombe an der B10 entschärft

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So haben Experten die Fliegerbombe an der B10 entschärft

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    Sprengstoffexperten haben an der B10 eine Bombe entschärft.
    Sprengstoffexperten haben an der B10 eine Bombe entschärft. Foto: A. Brücken

    Daniel Raabe hat den richtigen Riecher für Bomben. So auch auf der Baustelle der B10, wo derzeit für den vierspurigen Ausbau gebaggert wird. Ein lebensgefährliches, 125 Kilo schweres Fundstück spürte der Experte dort vergangenen Freitag nur knapp 70 Zentimeter unter der Erde liegend auf. Gleich darauf rückten zur Verstärkung Torsten Thienert und Usam Bach vom Sprengkommando aus München an.

    Nach kurzer Besprechung entschieden sich die Fachmänner dazu, mit der Entschärfung nicht bis Sonntag zu warten. Dann wäre zwar die Bundesstraße nicht so stark befahren und weniger Autofahrer von der notwendigen Vollsperrung betroffen gewesen. Doch wollten die Experten auf Nummer sicher gehen und entschieden sich dafür, die Bombe noch am selben Abend unschädlich zu machen. Polizei und Staatliches Bauamt Krumbach sperrten gegen 19 Uhr die Straße zwischen Breitenhof und der Anschlussstelle bei Burlafingen, der Verkehr wurde über Finningen und Steinheim umgeleitet. Ehrenamtliche Helfer vom Roten Kreuz und der Feuerwehr Neu-Ulm wurden zur Sicherheit hinzugezogen.

    Vor zwei Jahren wurde eine Bombe in der Innenstadt gefunden

    Vor etwa zwei Jahren sorgte ein Bombenfund in der Innenstadt für Aufregung, als Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Weil sich dieses Mal der Fundort etwa zwei Kilometer vom Neu-Ulmer Ortsrand befand, sahen die Verantwortlichen keinen Grund für eine Evakuierung. Gegen 20.30 Uhr haben die Sprengstoffspezialisten mit der Entschärfung der amerikanischen Fliegerbombe vom Typ „260 lbs Fragmentation“ losgelegt. Einer der beiden Aufschlagzünder sei wahrscheinlich deformiert worden, als er beim Aufprall auf weichen Untergrund fiel, erklärt Thienert und zeigt auf die verrosteten Metallstücke, die in einer Kiste in Sand eingebettet liegen.

    Welche Zerstörungskraft das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg gehabt hätte, erklärt der Fachmann: Die rund 60 Kilogramm Sprengstoff sollten die zentimeterdicke Stahlhülle der Bombe in unzählige Stücke zerreißen, die mit hoher Wucht alles im näheren Umkreis zerfetzt hätten. „Gedacht waren die Bomben, um Menschen zu verletzen, zu töten oder Fahrzeuge zu beschädigen.“ Thienert lässt keinen Zweifel daran, dass das Fundstück auch nach acht Jahrzehnten noch brandgefährlich war. Auch Routine sei deshalb bei jeder Bergung von Kampfmitteln gefährlich: „Wir behandeln jede Bombe so, als wäre es unsere erste.“

    Umso dankbarer sind die Spezialisten für die gute Zusammenarbeit mit der Neu-Ulmer Stadtverwaltung. Die könnte auch in Zukunft wieder gebraucht werden: „Diese Bombe wird sicher nicht die letzte gewesen sein“, sagt Raabe. Gegen 22 Uhr wurde die Sperrung der B10 wieder aufgehoben.

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