Für das große Stadtjubiläum im nächsten Jahr suchten die Organisatoren im Neu-Ulmer Rathaus Ideen – und die Resonanz auf ihren Aufruf war riesig. Vereine, Schulen, Organisationen und Privatleute schickten rund 60 Bewerbungen für große und kleine Bürgerprojekte. 29 hat der Jubiläumsrat, in dem Mitarbeiter der Stadt und Vertreter des Stadtrats sitzen, schließlich ausgewählt. Getreu dem Jubiläumsmotto „Wir leben Neu!“ sollen Projekte umgesetzt werden, die es so in dieser Art in Neu-Ulm noch nicht gegeben hat. Stellvertretend für alle Teilnehmer haben am Mittwoch acht Bürger im Rathaus ihre Vorhaben für das Jubiläum „150 Jahre Stadterhebung“ vorgestellt. Von Videokunst über Sport bis hin zu einem von Schülern erstellten Zukunftsmodell reicht die Themenpalette. „Es ist für jeden etwas dabei“, versprach Oberbürgermeister Gerold Noerenberg.
Der DAV Neu-Ulm lädt zum Kletter-Cup
Kletterer aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern will der größte Verein der Stadt, die Sektion Neu-Ulm des Deutschen Alpenvereins (DAV), mit dem Neu-Ulmer Kletter-Cup im Sparkassen-Dome anlocken. Die Großveranstaltung in der Kletterhalle findet am 14. Juli statt und soll für Teilnehmer aller Altersklassen offen sein.
Zum Kirchentag in Neu-Ulm werden 3000 Besucher erwartet
Einen großen Zuspruch erhofft sich auch Thomas Greiner von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK). Diese veranstaltet am 26. Mai auf dem Petrusplatz den ersten Neu-Ulmer Kirchentag mit ökumenischem Gottesdienst und einer großen Friedenstafel, an der Bürger mitten in der Stadt gemeinsam essen und trinken sollen. „Wir wollen die ganze Stadt zusammenbringen“, sagte Greiner. „Wir erwarten etwa 3000 Teilnehmer.“
Unter dem Motto „Wir wachsen zusammen“ steht eine Aktion, die sich die CSU Pfuhl ausgedacht hat. In jedem Neu-Ulmer Stadtteil soll ein Baum gepflanzt werden, beispielsweise Linden und Kirschbäume. Aus der Vogelperspektive sollen sie den Logodiamanten des Stadtjubiläums darstellen. Und aus dem Weg von Baum zu Baum soll ein Erlebnispfad entstehen.
Auch ein eigener Film über Neu-Ulm ist geplant
In einem Film mit dem Titel „Flugzone Neu-Ulm – vom Heute zum Morgen“ soll die Entwicklung der Stadt, vor allem seit 1990, dargestellt werden – von NU21 über die Entwicklung im Wiley bis zu den Neuerungen in der Stadtmitte und an der Donau. Für das Vorhaben hat sich der Projektverantwortliche Erwin Franz mit Günter Merkle einen Profi ins Boot geholt, der bereits zahlreiche Filme über Ulm realisiert hat.
Franz hat auch zusammen mit Richard Mergl und Peter Adolf Freitag ein zweites Projekt initiiert. Eine Ausstellung im Museumsstadel Pfuhl soll ab Ende August zeigen, wie Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Spätaussiedler in Neu-Ulm angekommen und sesshaft geworden sind. Zeitzeugen werden über ihre Erfahrungen berichten.
Einen Kalender mit Neu-Ulmer Impressionen erstellen Schüler der Karl-Salzmann-Mittelschule. Weil viel mehr Motive als für zwölf Monate und ein Titelbild herauskommen, werden die übrigen Fotos in einer Ausstellung gezeigt. Der Kalender mit dem Arbeitstitel „Hier bin ich gern“ soll in einer Auflage von 100 Stück erscheinen. Außerdem plant die Schule ein internationales Rezeptbuch und ein Geocaching durch alle Stadtteile.
Wie sehen Jugendliche die Stadt Neu-Ulm? Und wie soll diese in Zukunft aussehen? Damit beschäftigt sich ein Projekt in der Stadtbücherei unter dem Motto „Neu-Ulm gestern – heute – morgen. Die Stadt aus den Augen von Jugendlichen“. Die Teilnehmer werden das heutige Neu-Ulm aus Pappmaschee und anderen Materialien nachbauen und diesem ein Zukunftsmodell entgegenstellen – das soll die Stadt zeigen, wie sie sich Schüler in 150 Jahren vorstellen.
„HANS“ („Heute Altbekanntes Neu Sehen“) ist ein Kunstprojekt überschrieben, das Richard Géczi vom Kunstbauraum am Wasserturm im Kollmannspark ins Leben ruft. „Hauptattraktion wird ein Videomapping auf dem Wasserturm sein“, erklärte er. Per Beamer werden am 7. September die Arbeiten verschiedener Künstler auf das Neu-Ulmer Wahrzeichen projiziert. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Livebands.
„Die Bürgerprojekte sind für uns ein Kernstück des Stadtjubiläums, weil wir auch ein neues Wirgefühl entfachen wollen“, sagte Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. Die Stadt stellt dafür insgesamt 150000 Euro zur Verfügung – aus der Höhe des Budgets ergab sich die Zahl von 29 Bürgerprojekten. Gefeiert wird von April bis September 2019. Jubiläumsmaskottchen ist übrigens der humanoide Roboter Eddi, der von Schülern des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums programmiert wurde. Er wird bei mehreren Veranstaltungen dabei sein, Fotos schießen und sich mit Bürgern unterhalten. Außerdem kann der Roboter tanzen und Witze erzählen.
Und hier finden Sie alle 29 Bürgerprojekte im Überblick.