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Neu-Ulm: Randale an der Caponniere:Druck der Polizei zeigt Wirkung

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Randale an der Caponniere:Druck der Polizei zeigt Wirkung

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    In den Grünanlagen an der Caponniere gibt es immer wieder Ärger.
    In den Grünanlagen an der Caponniere gibt es immer wieder Ärger. Foto: Michael Ruddigkeit

    Ein paar Dutzend Bürger diskutierten engagiert und teilweise resolut mit Bürgermeister Albert Obert und den Vertretern der Verwaltung.

    Über Missstände an der Caponniere berichtete etwa ein Anwohner. Die Grünanlagen seien Treffpunkte von Jugendgruppen, die massive Störungen verursachten: „Ruhestörungen, Anpöbeln von Anwohnern, Schlägereien, Vermüllung und Drogengeschäfte“, zählte er auf. Doch zwischenzeitlich habe es massive Polizeikontrollen gegeben: „Es hat sich gebessert“, lobte er das Vorgehen der Beamten. Thomas Nägele, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung bei der Stadt, erläuterte, dass außerdem ein privater Sicherheitsdienst engagiert worden sei, der nicht nur an der

    Erster Polizeihauptkommissar Rainer Finkel berichtete, dass es in den Grünanlagen auch schon mal eine Massenschlägerei gegeben habe. „Wir haben uns entschlossen, mit starken Kontrollen dagegen vorzugehen.“ Allerdings komme es dann zu Verlagerungen – sprich, wenn die Ruhestörer von der Caponniere vertrieben werden, sind bald die Anwohner in anderen Bereichen der Stadt die Gelackmeierten. Auch den Bereich rund um den Bahnhof und die Glacis-Galerie hätten die Beamten verstärkt im Blick, sagte Finkel. Bei Störungen sollten die Bürger immer die Polizei rufen, auch wenn nicht immer sofort jemand kommen könne.

    Ähnliches gilt für die Fälle, in denen Fahrer mit getunten Autos durch Neu-Ulms Straßen brettern, wie eine Anwohnerin berichtete. Es gebe immer wieder Kontrollen in der Szene, etwa erst kürzlich an der Ringstraße, entgegnete Finkel. Zudem arbeite die Neu-Ulmer Polizei eng mit den Ulmer Kollegen zusammen, die das gleiche Problem hätten. Doch auch hier seien zeitnahe Hinweise der Bürger hilfreich.

    „Ich sehe zwei Großbaustellen auf uns zukommen“, berichtete eine Bürgerin aus der Wallstraße. Sie bezog sich auf den geplanten Abriss des LEW-Gebäudes am Heiner-Metzger-Platz sowie des alten AOK-Gebäudes in der Wilhelmstraße. „Wo sollen die Anwohner parken?“, fragte sie und beklagte gleichzeitig: „Es gibt immer mehr Verkehr.“ Rücksichtslose Autofahrer parkten den Fahrradstreifen am Ende der Kasernstraße immer wieder sonntags zu. Viele missachteten zudem die Einbahnstraßenregelung, was zu gefährlichen Situationen führe: „Da herrscht Wildwest.“

    Was die Frau außerdem ärgert: „Die Bahnhofstraße ist eine der dreckigsten Straßen Neu-Ulms.“ Da lägen Schnapsflaschen, Abfall und Kippen herum. Die Vertreter der Stadt versprachen, dem nachzugehen, wie auch bei anderen Themen, die die Bürger anschnitten. Manche werden allerdings noch eine Weile auf eine befriedigende Antwort warten müssen.

    „Der Zustand der Memminger Straße ist schlecht“, schilderte etwa ein Bürger, worauf Stadtbaudirektor Markus Krämer einräumte: „Da besteht wirklich Handlungsbedarf.“ Allerdings: „Das hängt mit dem Allgäuer Ring zusammen, das muss alles aus einem Guss sein.“ Und bis der neu gebaut wird, wird noch einige Zeit vergehen. So lange bleiben die umstrittenen Umlaufsperren für Radler am Kreisel erhalten, über die eine Frau sagte: „Die nerven mich.“ Aus Sicht der Polizei sind sie allerdings sinnvoll. Die Unfallgefahr sei deutlich geringer geworden, sagte Rainer Finkel.

    Auch skurrile Vorfälle schilderten die Teilnehmer der Versammlung. So berichtete eine Frau, dass am Schwal zum Teil ganze Brote an die Vögel verfüttert würden. Ein Taubenfütterungsverbot gebe es in Neu-Ulm nicht, erläuterte Thomas Nägele. In einem Fall habe ein Mann jedoch 25 Säcke Brot an die Tiere verteilt, „weil er Tauben liebt“. Das ging der Verwaltung dann doch zu weit. Sie suchte das persönliche Gespräch mit dem Bürger. Nägele: „Das haben wir dann abgestellt.“

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