Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Neu-Ulm: Pöbeleien und Randale an der Caponniere

Neu-Ulm

Pöbeleien und Randale an der Caponniere

    • |
    Scheinbar ruhig und idyllisch: Die Caponniere und die Wohnhäuser drum herum, im Hintergrund leuchtet die Glacis-Galerie, und das Ulmer Münster ragt in den Abendhimmel. Doch zu später Stunde ist es hier oft vorbei mit der Ruhe. Anwohner klagen über Randale und Pöbeleien.
    Scheinbar ruhig und idyllisch: Die Caponniere und die Wohnhäuser drum herum, im Hintergrund leuchtet die Glacis-Galerie, und das Ulmer Münster ragt in den Abendhimmel. Doch zu später Stunde ist es hier oft vorbei mit der Ruhe. Anwohner klagen über Randale und Pöbeleien. Foto: Alexander Kaya

    Abends gemütlich auf der Terrasse sitzen und nachts bei geöffneten Fenstern schlafen: Davon konnten Bewohner der Häuser an der Caponniere und in der Turmstraße in Neu-Ulm im vergangenen Jahrhundertsommer oft nur träumen. Denn mit Einbruch der Dunkelheit wurden die benachbarten Grünanlagen südlich der Glacis-Galerie und des Bahnhofs regelmäßig zum Treffpunkt von jungen Leuten, die dort lautstark feierten. Und nicht nur das: Anwohner klagen über Randale, Pöbeleien, Müll und Drogengeschäfte rund um die

    Jugendliche verhalten sich aggressiv gegenüber der Polizei

    Sowohl der Verwaltung als auch der Polizei ist das Problem bekannt, denn es gab bereits in der Vergangenheit Beschwerden über lärmende Jugendliche und Heranwachsende. Die Stadt hat reagiert und einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, der an der Caponniere und im Glacis-Park Streife läuft, hauptsächlich am Wochenende. Auch die Neu-Ulmer

    Anwohner der Wohnanlage in Neu-Ulm werden beleidigt

    Die Anwohner würden teilweise übel beleidigt, wenn sie sich über den Lärm beschwerten. Einem älteren Mann seien Steine hinterher geworden worden, als er die Jugendlichen gebeten habe, leiser zu sein. Zu dem Ärger kämen Müll und Scherben, den die Gruppen nach ihren Partys hinterlassen würden. „Der Wohnwert verschlechtert sich ständig“, sagt ein Nachbar. „Wenn das nur einmal im Monat wäre, aber das ist ja an der Tagesordnung.“ Die ständigen Vorfälle zehren an den Nerven: „Frauen trauen sich hier nicht mehr durch, wenn es dunkel wird“, schildert der Nachbar. Auch die Ausstellungen in der Caponniere seien beeinträchtigt. Manche älteren Leute mieden die Räume am Theodor-von-Hildebrand-Platz, wenn vor dem Festungsgebäude eine Horde lautstarker Jugendlicher sitze.

    Den Anwohnern an der Caponniere und der Turmstraße zufolge sind es vor allem Jugendliche und Heranwachsende, die sich dort regelmäßig treffen, teilweise sogar Kinder. Ihrer Einschätzung sind es oft die gleichen Leute, die sich auch an der Glacis-Galerie und am Busbahnhof aufhalten. Die Größe der Gruppen beschreiben sie mit „fünf bis 50“ – das sei nicht übertrieben. Deutsche seien ebenso darunter wie Migranten. An die Polizei gewandt fragen sie: „Können die nicht stärker durchgreifen und Platzverweise erteilen?“

    „Wenn wir Verstöße feststellen, können wir eingreifen“, sagt ein Sprecher der Polizeiinspektion Neu-Ulm auf Anfrage unserer Redaktion. Grundsätzlich sei das Areal an der Caponniere aber eine öffentliche Anlage, die zum Verweilen gedacht sei. Man könne da nicht einfach Leute verjagen. „Wir sind vor Ort und kontrollieren“, versichert der Polizeisprecher jedoch. „Wir haben das im Auge. Wir wollen nicht, dass da ein Brennpunkt entsteht.“ Die Polizei zeige Präsenz.

    Die Anwohner haben nun um einen Gesprächstermin mit Oberbürgermeister Gerold Noerenberg gebeten. Sie erwarten, dass die Stadt ein Konzept erarbeitet, „wie wir hier Ruhe kriegen“. Den Anwohnern graut vor neuer Randale: „Wir wollen wissen: Was wollt ihr dagegen tun?“

    Randale an der Caponniere:Druck der Polizei zeigt Wirkung

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden