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Neu-Ulm: Obsternte: Wenig Regen, kleine Früchte

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Obsternte: Wenig Regen, kleine Früchte

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    Wie eine Trauerweide präsentiert sich „gebeugt“ der große, fachgerecht abgestützte Apfelbaum, den Rudolph Erne mit fünf Sorten veredelt hat.
    Wie eine Trauerweide präsentiert sich „gebeugt“ der große, fachgerecht abgestützte Apfelbaum, den Rudolph Erne mit fünf Sorten veredelt hat.

    Fast zwei Wochen früher als üblich beginnt die Obsternte in der Region. Und bereits am heutigen Samstag nimmt die Mosterei in Pfuhl das erste Obst entgegen. Alles wäre bestens, denn (fast) alle Obstbäume sind brechend voll – wenn nur der große Regen kommen würde. Hat die lange Trockenheit dem Obst geschadet? Kreisfachberater Rudolph Siehler vom Landratsamt Neu-Ulm spricht zumindest derzeit noch von einem „überdurchschnittlichen guten Ernteertrag“ in diesem Jahr.

    Das bestätigt auch Hobby-Obstanbauer Rudolph Erne aus Pfuhl. Aber: Das kurze Regenintermezzo in der vergangenen Tagen habe keinesfalls für ausreichende Nässe gesorgt, so Erne, der in Burlafingen eine Obstplantage bewirtschaftet. „Da kann ich mit der Gießkanne nichts ausrichten, ebenso wenig mit Schütteln beziehungsweise Ausdünnen. Es verdorren auch schon viele Blätter am Baum“, sagt der Hobbygärtner und zeigt auf die prasselvollen Äste an den alten knorrigen Bäumen, die er bereits fachgerecht mit Holzlatten abgestützt hat. Das soll verhindern, dass die Zweige unter der Last der Früchte brechen. Allerdings: Gegen das Fallobst gebe es kein Rezept, auch nicht gegen die „Kleinfruchtigkeit“. Erne entsorgt deshalb die Menge Fallobst bislang kostenlos auf der städtischen Grünanlage.

    Dennoch warten alle Obstanbauer auf das Nass von oben. Laut Fachmann Siehler ist die Trockenheit für die vielen kleinen Äpfel und Birnen, also die „Kleinfruchtigkeit“, verantwortlich. Außerdem könne speziell das Apfelaroma negativ beeinflusst werden, freilich gibt es aber wohl lauter süße Früchte wegen der intensiven Sonnenbestrahlung.

    Siehler rät, falls möglich, die Jungbäume „unten herum“ auszudünnen, sprich die vollen Äste von den kleineren beziehungsweise wurmigen Früchten zu erlösen. Die großen Bäume sollten immer wieder mal mit dem Haken geschüttelt werden. Was das Gießen anbelangt, sieht Siehler nur eine Möglichkeit: Mit zusätzlichem Wasser, eventuell aus der Zisterne, zu gießen. Zumindest könnte damit den jungen Bäumen geholfen werden, da deren Wurzeln noch nicht so tief im Boden verankert sind. „Mindestens auf einen Quadratmeter 20 Liter Wasser“ rät der Fachmann.

    In diesem Zusammenhang weist Johannes Mayer, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Pfuhl und ebenfalls passionierter Obstbauer darauf hin, dass bereits am heutigen Samstag in der Mosterei Pfuhl das erste Obst angenommen wird – aber nur einwandfreies Obst. Faulige Ware wird zurückgewiesen. Was für den Doppelzentner bezahlt wird, steht noch nicht fest, da noch kein Preisangebot der verarbeitenden Saftfirma vorliegt, so Mayer.

    Das Obst kann von 13.30 bis 15 Uhr in der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins Pfuhl-Offenhausen abgegeben werden. Abgabetermine in den nächsten Wochen: jeweils mittwochs, von 16 bis 18 Uhr und samstags von 13.30 bis 15 Uhr.

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