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Neu-Ulm: Neue Straße, neue Probleme

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Neue Straße, neue Probleme

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    Neue Straße, neue Probleme
    Neue Straße, neue Probleme

    Was würde Konrad Adenauer wohl dazu sagen? Wenige Monate ist der Asphalt der nach dem ehemaligen Bundeskanzler benannten Staatsstraße 2023 bei Burlafingen gerade einmal alt, schon muss er wieder erneuert werden. Mangelhafte Bauarbeiten machen das notwendig.

    Erst im vergangenen Herbst war ein Teil der Straße zwischen Steinheim und Burlafingen samt Brücke über die Eisenbahngleise saniert worden. Allein der Straßenbelag kostete 160000 Euro. Seither sorgte die neue Straße bei zahlreichen Autofahrern für Verwunderung. Zum einen, weil sich das zuständige Staatliche Bauamt in Krumbach überraschend viel Zeit ließ, die Fahrbahnmarkierungen anzubringen. Noch heute gibt es weder Mittel- noch Seitenstreifen. Ein Anrufer bei unserer Zeitung beklagte außerdem den mangelhaften Zustand der Straße und den welligen Belag, der Autos mit Anhänger regelrecht ins Hüpfen bringe. „Das ist Pfusch allerhöchsten Grades“, schimpft er.

    So weit will Bastian Wufka vom Bauamt nicht gehen. Von auffälligen Wellen im Asphalt wisse er nichts, wohl jedoch von erheblichen Mängeln, die im Frühjahr offenbar wurden. So sei der Hohlraumgehalt im Asphalt deutlich über den erforderten Grenzwerten. Soll heißen: Über zu viele und zu große Hohlräume tritt Wasser in das Innere der Straße und an anderer Stelle wieder aus. Eines Tages breche der Belag dadurch auf. Außerdem könne das gefrierende Wasser im Winter zu größeren Problemen führen, zumal auf der Brücke schon früher erhöhte Glättegefahr herrschte. „Von daher sind die Mängel quasi doppelt schlimm“, erklärt Wufka. Mit der Baufirma, die für die Schäden verantwortlich ist, sei in den vergangenen Wochen gesprochen worden und die Sachlage klar: Die Firma hat die Mängel eingestanden und muss diese auf eigene Kosten beseitigen.

    Für die Autofahrer, die regelmäßig auf der Strecke unterwegs sind, heißt das, dass sie sich im August oder September auf eine erneute Sperrung der Adenauerstraße einstellen müssen. Dann soll der Belag erneuert werden. Ob nur die oberste Deckschicht oder auch der Unterbau, müsse noch geklärt werden, sagt Wufka. Er geht momentan jedoch davon aus, dass die Bauarbeiten mit einer Vollsperrung verbunden sein werden. Diese würde dann aber nur wenige Tage andauern.

    Kurioserweise hat das Bauamt in Krumbach derzeit mit einem weiteren, ähnlich gelagerten Fall zu tun, der sich nur wenige Kilometer entfernt abspielt. Nämlich auf der B10 zwischen Leipheim und Unterfahlheim. Dort hatte der Asphalt in den heißen Pfingstferien plötzlich Blasen geworfen. Jetzt steht fest, woher die Hitzeschäden kommen: „Unter der Deckschicht ist Wasser, das da nicht sein sollte“, sagt Roswitha Schömig vom Bauamt auf Nachfrage. Das hat das Gutachten ergeben, das nach den Problemen in Auftrag gegeben wurde. Schömig erklärt: „Wenn es heiß ist und das Wasser gasförmig wird, dann will es wohin.“ Der Wasserdampf drückt von unten gegen den Asphalt und beult ihn aus. Wer schuld ist an diesen Wassereinschlüssen und wie die Straße repariert wird, dazu will Schömig noch nichts sagen: Man werde jetzt erst ein Gespräch mit der Baufirma führen, sich gemeinsam das Gutachten ansehen und dann nach einer Lösung suchen. Die Bundesstraße wurde auf diesem Abschnitt erst Mitte April erneuert.

    Mit dem Vorfall bei Burlafingen habe die Problematik auf der B10 jedoch nichts zu tun, betont Bastian Wufka. Es seien zwei unterschiedliche Sachverhalte und zwei unterschiedliche Straßenbaufirmen.

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