Das Donaubad ist seit Monaten im Lockdown, ein Großteil der Beschäftigten ist in Kurzarbeit. Doch hinter den Kulissen wird daran gearbeitet, die Freizeiteinrichtung so schnell wie möglich wieder öffnen zu können. Neuen Schwung soll das Bad durch eine neue Rutschenanlage erhalten. Dafür nehmen die Städte Neu-Ulm und Ulm viel Geld in die Hand.
Donaubad Ulm/Neu-Ulm investiert 3,4 Millionen Euro
Im Neu-Ulmer Finanzausschuss stellte Jochen Weis, Geschäftsführer der Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH, den Wirtschaftsplan 2021 vor. Dieser sieht Investitionen in Höhe von mehr als 3,4 Millionen Euro vor. Der größte Teil ist für die Sanierung und Erweiterung der Rutschenanlage vorgesehen. Außerdem stehen 240.000 Euro für eine Schrankenanlage drin, also für den Aufbau einer Parkraumbewirtschaftung. Damit soll verhindert werden, dass Autofahrer, die gar nicht die Freizeitanlage besuchen, dort ihre Autos parken.
Künftig gibt es vier Rutschen im Neu-Ulmer Freizeitbad
Wie Jochen Weis gegenüber unserer Redaktion sagte, wurden für die Rutschenanlage Angebote von drei namhaften Herstellern eingeholt. Die drei bestehenden Rutschen sind so marode, dass es sich nicht mehr lohnt, sie aufzupeppen. "Das heißt, wir bekommen drei neue Rutschen plus eine zusätzliche Rutsche als Ergänzung", erläuterte Weis. Ob die Anlage noch in diesem Jahr umgebaut werden kann, ist jedoch unklar. Denn wegen offener Fragen bei der Finanzierung kam es zu Verzögerungen.
Zuschüsse in Höhe von 1,4 Millionen Euro zahlt der Bund
Ursprünglich war der Plan, dass die neuen Rutschen zu einem Drittel von den Städten und zu zwei Dritteln über ein Darlehen der GmbH finanziert werden, abzüglich eines Zuschusses des Bundes. Den Städten wurde avisiert, dass sie für die Anlage 1,4 Millionen Euro aus dem Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen" erhalten können. Dieses ist Teil des Konjunkturpakets zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen. Der Zuwendungsbescheid wird für Ende nächster Woche erwartet.
Um die Fördermittel in voller Höhe zu bekommen, muss die Einzahlung der Städte in die Kapitaleinlage jedoch höher ausfallen als geplant. Die Teilfinanzierung des Vorhabens über ein Darlehen der Donaubad GmbH werde von der Projektträgerstelle kritisch gesehen, erfuhren die Stadträte. Für die Stadt Ulm fallen nun 1,4 Millionen statt 760.000 Euro an, für die Stadt Neu-Ulm 592.000 statt 330.000 Euro. Andernfalls wäre der Zuschuss des Bundes gefährdet.
Das Freibad in Neu-Ulm könnte im Mai wieder aufmachen
"Da müssen wir zugreifen", sagte Johannes Stingl (CSU) angesichts der in Aussicht gestellten 1,44 Millionen Euro. "So günstig kommen wir nie mehr an eine Rutsche." Roland Prießnitz (FWG) sagte: "Die Rutsche ist zwingend notwendig für die Attraktivität des Bades." Von Jochen Weis wollte er wissen, wie die Corona-Planung des Donaubads für 2021 aussieht. "Wir gehen davon aus, dass die Vorgaben ähnlich sind wie voriges Jahr", sagte der Geschäftsführer. Das heißt: Das Hygienekonzept für die Einrichtung liegt fertig in der Schublade und kann jederzeit wieder angewendet werden. Dazu gehören Besucherhöchstgrenzen für die verschiedenen Bereiche, eine Online-Anmeldung, um Schlangen an der Kasse zu vermeiden, sowie regelmäßige Desinfektion von sämtlichen Umkleiden, Toiletten und Kontaktflächen wie Geländer oder Sprungtürme.
Weis rechnet damit, dass das Freibad als erstes wieder aufmachen darf. Der reguläre Termin wäre am 15. Mai. Weil die Eislaufanlage früher als sonst außer Betrieb genommen wurde, könnte es aber auch früher öffnen – sofern die Politik dies erlaubt. Die Betreiber stehen sozusagen Gewehr bei Fuß. Allerdings brauchen sie einen Vorlauf von etwa zwei bis vier Wochen. "Wir machen auf, sobald wir dürfen", sagte Weis.
Donaubad: Wegen Corona wird Verlust von drei Millionen Euro erwartet
Den Wirtschaftsplan des Donaubads inklusive Eissportanlage hat der Finanzausschuss einstimmig genehmigt. Darin steht unterm Strich ein Minus von fast drei Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jubiläumsjahr 2019 betrug der Verlust noch 1,6 Millionen Euro. Damals kamen mehr als 600.000 Besucher. Für 2021 werden 350.000 Gäste prognostiziert. Allerdings sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Denn als der Plan im Herbst erstellt wurde, sind die Betreiber nicht davon ausgegangen, dass der Lockdown so lange andauern würde.
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