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Neu-Ulm: Neu-Ulmer Wasserretter soll bei Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz helfen

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Neu-Ulmer Wasserretter soll bei Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz helfen

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    Gordon Franke aus Pfuhl soll im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz helfen, sitzt aber noch bei der Bundespolizei fest.
    Gordon Franke aus Pfuhl soll im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz helfen, sitzt aber noch bei der Bundespolizei fest. Foto: H. Graf / dpa

    Wassermassen fressen sich regelrecht durch die Straßen. Ganze Orte versinken in braunen Fluten. Es sind unfassbare Bilder und Szenen, die sich derzeit in der Eifel und in Teilen von Nordrhein-Westfalen abspielen. Eigentlich sollte Gordon Franke aus Pfuhl als ausgebildeter Luftrettungsspezialist der Wasserwacht Neu-Ulm ins Einsatzgebiet, um zu helfen. Doch dann musste er wieder umkehren. "Das ist traurig, wenn man weiß, woanders brennt die Hütte", sagt er.

    Franke, hauptberuflich Spengler mit einem Handwerksbetrieb im Neu-Ulmer Stadtteil, ist sogenannter "Air-Rescue-Specialists" (ARS). Mit dem Hubschrauber überfliegen sie vom Hochwasser betroffene Gebiete und retten von den Wassermassen eingeschlossene Menschen von Dächern, Bäumen oder anderen noch nicht überfluteten Plätze. "Das wäre jetzt genau unser Einsatzgebiet, weil man mit den Booten nicht mehr hinkommt", so Franke.

    Der Eifel-Ort Schuld ist durch das Hochwasser besonders stark betroffen.
    Der Eifel-Ort Schuld ist durch das Hochwasser besonders stark betroffen. Foto: Christoph Reichwein/TNN/dpa

    Am Donnerstagmorgen wurde in mehreren Landkreisen im Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen der Katastrophenfall festgestellt. Die Wasserwacht in Bayern wurde daraufhin von der Polizeihubschrauberstaffel um Unterstützung gebeten und Franke zusammen mit anderen Spezialeinsatzkräften nach zur Bundespolizei nach Oberschleißheim berufen. Von dort sollte es eigentlich mit dem Hubschrauber ins Katastrophengebiet gehen. Doch daraus wurde nichts. Er ist inzwischen wieder auf dem Weg zurück nach Pfuhl.

    Gordon Franke ist "einsatzbereit", muss aber warten: "Das ist traurig für uns"

    Es seien bereits ausreichend Hubschrauber aus der hiesigen Region im Krisengebiet. Daher sei kein weiterer Befehl dahingehend erfolgt, auch noch die letzte verbliebene Staffel ins das betroffene Gebiet zu entsenden. "Das ist traurig für uns. Denn aktuell brennt da die Hütte und du kannst nichts tun", sagt er. Jedoch könne er die Entscheidung auch verstehen. Sollte anderswo etwas passieren, müsse man weiterhin einsatzbereit sein. Da die Lage weiterhin angespannt sei, könne es aber auch sein, dass sie am Freitag wieder alarmiert werden. Mit seinen Gedanken ist er bei den Hinterbliebenen der Verstorbenen. "Wir hoffen, dass die meisten der Vermissten gesund wieder gefunden werden", sagt Franke.

    Aufgetürmt liegen Trümmer in dem besonders stark von dem Hochwasser betroffenen Ort Schuld (Rheinland-Pfalz).
    Aufgetürmt liegen Trümmer in dem besonders stark von dem Hochwasser betroffenen Ort Schuld (Rheinland-Pfalz). Foto: Thomas Frey/dpa

    Pressesprecher Helmut Graf von der Wasserwacht Neu-Ulm hatte zuvor im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt, dass Franke einer von gut 50 dieser speziell ausgebildeten Luftretter der Wasserwacht in Bayern sei. Zwei Mal im Jahr würden entsprechende Übungen in Bad Tölz bei der Bergwacht an einer Hubschrauber-Attrappe, aber auch an einem echten Hubschrauber stattfinden.

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