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Neu-Ulm: Neu-Ulmer Senioren gestalten ein eigenes Kochbuch

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Neu-Ulmer Senioren gestalten ein eigenes Kochbuch

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    Die Leiterin des Seniorenstifts St. Michael, Karmen Batistic Nardin, überreicht an Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg ein Kochbuch, das auf alten Rezepten der Bewohner der Einrichtung beruht.
    Die Leiterin des Seniorenstifts St. Michael, Karmen Batistic Nardin, überreicht an Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg ein Kochbuch, das auf alten Rezepten der Bewohner der Einrichtung beruht. Foto: Stefan Kümmritz

    Schwäbischer Rostbraten? Pizza? Döner Kebap? Wie wäre es stattdessen einmal mit Brotsuppe, Mohnnudeln oder Eiercurry? Die Rezepte für diese und noch viel mehr heute oft kaum noch bekannte Speisen gibt es im Kochbuch des Offenhauser Seniorenstifts St. Michael, das im Rahmen des dortigen Weihnachtsbasars vorgestellt und Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg feierlich übergeben wurde.

    „Aus Omas Speisekammer“ ist ein besonderes Kochbuch. Da waren keine Sterneköche am Werk, sondern betagte Bewohner des Seniorenstifts und die Mitarbeiter des Hauses. „Die Bewohner hier haben die alten Rezepte geliefert, die zwar teilweise bekannt sind wie zum Beispiel die Königsberger Klopse, aber ihre Besonderheiten haben“, erläuterte die Leiterin des Stifts, Karmen Batistic Nardin. Sie und ihre Mitarbeiter haben dann nach diesen Rezepten gekocht, die Gerichte selbst probiert und die Vorlagen schließlich zu einem Kochbuch zusammengefasst. Die Idee dazu kam vor über einem Jahr, nun ist das Werk fertig. Es umfasst auf mehr als 70 Seiten 50 Rezepte, die von fast allen der 38 Bewohner an die Mitarbeiter von St. Michael geliefert wurden.

    Gleich zwei Rezepte hat Edith Koch – nomen est omen – beigesteuert, zum einen den Preußischen Salat, ein besonderer Kartoffelsalat, zum anderen den ungarischen Hunjadirosbraten, ein spezieller Rostbraten mit Tomatenpüree. Es hat ihr Spaß gemacht, diese Rezepte zu liefern, sagte die gebürtige Ulmerin, die am 1. April des kommenden Jahres 90 Jahre alt wird. „Die Schwester meines Vaters war Köchin und hat die Rezepte in die Familie gebracht“, verriet

    „Unsere Idee war, die alten Rezepte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, erzählte Karmen Batistic Nardin, die bemerkt hat, dass das Rote-Beete-Brot besonders gut ankam und die versichert, dass alle Gerichte leicht zuzubereiten sind, was also auch für die Apfelsuppe, Minci, die Maronen und all die anderen feinen oder auch deftigen Speisen gilt. Die Leiterin des Stifts bedauert es sehr, dass inzwischen ein paar der Rezepte-Geber gestorben sind und die Premiere des Kochbuchs nicht mehr erlebt haben. Fürs kommende Jahr ist eine Neuauflage geplant. In dem nächsten Buch soll es um weihnachtliche Köstlichkeiten, insbesondere um Plätzchen gehen. Natürlich soll es rechtzeitig, also im Advent, fertig sein.

    Gerold Noerenberg verriet im voll besetzten Saal des Seniorenstifts, dass er auch einmal ganz gerne koche und versicherte den Stiftbewohnern: „Das Kochbuch wird eine Inspiration für mich sein. Spätestens in einem Jahr komme ich und berichte, nach welchem Rezept aus dem Buch ich gekocht habe.“ Und hoffentlich auch, dass es ihm geschmeckt hat. (kümm)

    Verkauf Das Kochbuch „Aus Omas Speisekammer“ kostet 15 Euro und kann nur im Seniorenstift St. Michael, Offenhauserstraße 21, erworben werden.

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