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Neu-Ulm: Leerstände im Brückenhaus und drumherum

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Leerstände im Brückenhaus und drumherum

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    Das Café in der Schalterhalle des Brückenhauses ist zu.
    Das Café in der Schalterhalle des Brückenhauses ist zu.

    Knapp anderthalb Jahre ist es her, seitdem das Brückenhaus der Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen eröffnet wurde. Von den ursprünglich drei „gastronomischen Konzepten“, die bei der Eröffnung des 30-Millionen-Euro-Baus 2015 angekündigt wurden, gibt es derzeit nur eines.

    Denn das kleine, einst vom Hotelier-Ehepaar Meinl aus Reutti betriebene Café in der Schalterhalle ist schon wieder geschlossen und ein für den Hof angekündigtes Restaurant kam gar nicht erst aus den Startlöchern. Lediglich „Josi“, das Meinl-Haupt-Café direkt an der Donau begrüßt Gäste. „Das Café im Kundenbereich der Sparkasse wurde von Anfang an als ’Sparkassen-Café’ und nicht wie konzeptionell vorgesehen als eigenständiges Café wahrgenommen“, erklärt Carmen Partsch, die Pressesprecherin der Sparkasse Neu-Ulm. Dem hätte die Bank nun Rechnung getragen. Und zwar mit einer notgedrungen improvisierten „Lounge“ – Sessel neben Vollautomat – statt eines kostenpflichtigen Cafés. Bei einem Heißgetränk könnten hier beispielsweise Wartezeiten überbrückt werden. Der Bereich des früheren Meinl-Cafés inklusive Bar verbirgt sich nun eingemottet hinter einer Stellwand. Gänzlich verwaist solle dieser Bereich auf Dauer aber nicht bleiben: Eine Nutzung für Veranstaltungen sei vorgesehen. Das neue Konzept werde von den Kunden positiv aufgenommen.

    Trostlos sieht es derzeit im Innenhof des Brückenhauses aus. Im sogenannten Donauhaus gleich hinter dem existierenden Anbieter namens „Josi“ sollte eigentlich noch ein weiterer gastronomischer Betrieb entstehen. Kein Café, sondern ein echtes Restaurant, hieß es damals. Ein Investor hatte die 360 Quadratmeter große Fläche erworben. Nach damaligen Angaben der Sparkasse stand dieser im August 2015 in Verhandlungen mit einem potenziellen Pächter. Nun, im Februar 2017, stehen die Flächen noch immer leer. Über die Gründe eines Scheiterns der Verhandlungen kann nur spekuliert werden. Entweder verlange der Besitzer zu viel Miete oder es ergebe sich ein grundsätzliches Problem, wie Branchenkenner unserer Zeitung gegenüber mutmaßen: Ein Restaurant in diesem doch ziemlich abgeschotteten Bereich müsse schon sehr gut sein, um dauerhaft zu überleben. Denn Laufkundschaft verirre sich selten in den Hinterhof des Brückenhauses. Zumal die Konkurrenz in Neu-Ulm groß ist und wächst. Das kulinarische Angebot einer Doppelstadt lockt in Gehweite und in der „Neuen Glacis Bastion“, die unmittelbar hinter der Glacis-Galerie gebaut wird, wird ebenfalls ein Pächter für ein geplantes Restaurant gesucht.

    Die Sparkassen-Oberen können sich trotz der unschönen Ansicht des Leerstands in ihrem Nobel-Bau getrost zurück lehnen. Denn sämtliche Flächen seien seinerzeit veräußert worden, wie Partsch betont. Wie die Quadratmeter danach genutzt werden, obliege freilich den jeweiligen neuen Eigentümern. Und hierüber habe die Sparkasse keine Informationen, sagt Partsch. Auch die Stadt Neu-Ulm hält sich bedeckt, schließlich dürfe die Verwaltung keine Auskünfte zu einzelnen Immobilienbesitzern geben.

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