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Neu-Ulm: Kirchen, Kapellen und Kuen: Mit dem Rad durch den Landkreis

Neu-Ulm

Kirchen, Kapellen und Kuen: Mit dem Rad durch den Landkreis

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    Die „Himmelstour“ führt uns zu den barocken Schätzen in den Kirchen und Kapellen im Landkreis Neu-Ulm. Ein Beispiel: Für die auf das Spätmittelalter zurückgehende Wallfahrt wurde ab 1733 in Witzighausen die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt errichtet. Sie zählt zu den prächtigsten Bauten des Rokoko in der Region, der Innenraum glänzt mit Malerei, Stuck und Ausstattung.
    Die „Himmelstour“ führt uns zu den barocken Schätzen in den Kirchen und Kapellen im Landkreis Neu-Ulm. Ein Beispiel: Für die auf das Spätmittelalter zurückgehende Wallfahrt wurde ab 1733 in Witzighausen die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt errichtet. Sie zählt zu den prächtigsten Bauten des Rokoko in der Region, der Innenraum glänzt mit Malerei, Stuck und Ausstattung.

    Tourensteckbrief

    Kategorie: Familientour.

    Schwierigkeitsgrad: 4 von 5.

    Start/Ziel: Neu-Ulm, Bahnhof.

    Anfahrt: Der Ausgangspunkt der Tour ist am besten mit der Bahn erreichbar.

    Streckenlänge: 62,8 Kilometer.

    Höhenmeter: 436 Meter.

    Belag: Zumeist sind wir auf asphaltierten Radwegen unterwegs. An der Donau und Iller entlang und zwischen Attenhofen und Oberhausen fahren wir über geschotterte Wald- und Feldwege. Insgesamt sind die Wege von sehr guter Qualität.

    Geeignet für...: Familien mit älteren Kindern, die schon „Raderfahrung“ und genügend Ausdauer haben, sowie für Kulturbegeisterte.

    Zeit: Man sollte sich einen ganzen Tag Zeit reservieren.

    GPS-Daten zum Herunterladen: Die finden Sie hier.

    Unsere Tour ist rund 63 Kilometer lang und führt überwiegend auf asphaltierten Wegen einmal im Kreis durch den nördlichen Landkreis Neu-Ulm.
    Unsere Tour ist rund 63 Kilometer lang und führt überwiegend auf asphaltierten Wegen einmal im Kreis durch den nördlichen Landkreis Neu-Ulm.

    Der Weg in Kürze

    Start/Ziel: Der Ausgangspunkt der Tour ist der Bahnhof in Neu-Ulm.

    Wiblingen: Wir fahren auf Ulmer Seite entlang des Donauufers bis zum Bismarckring. Dort wechseln wir die Uferseite und folgen schließlich der Iller, bis uns ein kurzes Stück an der Ulmer Straße an das Kloster Wiblingen bringt. Von dort führt uns die Iller direkt nach Senden.

    Die „Himmelstour“ führt uns zu Beginn vorbei am Kloster Wiblingen.
    Die „Himmelstour“ führt uns zu Beginn vorbei am Kloster Wiblingen.

    Ay: Entlang der Hauptstraße fahren wir bis zur Kapelle Maria Hilf. Von dort geht es weiter an der Hauptstraße, dann rechts auf Kemptener Straße und links auf die Römerstraße.

    Wullenstetten: In Wullenstetten biegen wir rechts auf die Johann-Glocker-Straße, die uns an die Kirche Maria Verkündigung bringt. Anschließend geht es auf der Römerstraße weiter nach Witzighausen.

    Witzighausen: Dort fahren wir auf der Illerberger Straße bis zur Veilchenstraße, die uns zur Wallfahrtskirche Mariä Geburt führt. Weiter geht es auf der Weißenhorner Straße.

    Weißenhorn: Die Kapelle St. Leonhard finden wir in der Günzburger Straße gegenüber der Tankstelle. Die Straße führt uns anschließend direkt nach Attenhofen.

    Attenhofen: Dort biegen wir links in die St. Lorenz-Straße ein und finden die Kirche St. Laurentius. Über die Pfarrgasse und die Kellerstraße fahren wir durch ein kurzes Waldstück bis nach Oberhausen.

    Oberhausen: Dort folgen wir der Von-Katzbeck-Straße bis zur Kirche St. Alban. Anschließend führt uns die Straße nach Wallenhausen.

    Wallenhausen: Auf der rechten Seite der Habsburgerstraße finden wir hier die Kirche St. Mauritius. Anschließend geht es über Biberberg und Beuren nach Pfaffenhofen.

    Am Ortsausgang von Biberberg in Fahrtrichtung nach Beuren warten ein paar sehr neugierige und zutrauliche Alpakas begierig auf Streicheleinheiten.
    Am Ortsausgang von Biberberg in Fahrtrichtung nach Beuren warten ein paar sehr neugierige und zutrauliche Alpakas begierig auf Streicheleinheiten.

    Pfaffenhofen: An Marienfried vorbei fahren wir bis zur Kirche St. Martin. Anschließend folgen wir kurz der Hauptstraße und biegen links ab. An Roth vorbei fahren wir durch Holzheim weiter nach Neuhausen.

    Neuhausen: In der Hohlgasse wartet der Bärenwirt auf uns. Weiter geht es durch Finningen und über den Eulesweg nach Ludwigsfeld.

    Ludwigsfeld: Durch das Wiley finden wir den Weg zum Bahnhof.

    Die Himmelstour

    Die Hälfte der Strecke ist geschafft, als sich die Türen der Pfarrkirche St. Laurentius in Attenhofen öffnen und den Blick freigeben, auf bunte Farbenfreude, feine Details und malerische Verspieltheit. Die Rokoko-Deckengemälde von Franz Martin Kuen aus Weißenhorn ziehen einen sofort in ihren Bann, öffnen die Tore zum Himmel. Nur schwer lässt sich der Blick wieder abwenden. Aber es hilft nichts, unsere „Himmelstour“ ist unbarmherzig – auf 62,8 Kilometern radeln wir einmal rundherum im nördlichen Landkreis Neu-Ulm. Denn Franz Martin Kuen, dessen 300. Geburtstag wir zum Anlass für diese Radtour genommen haben, und seine Malerkollegen aus der Region waren fleißig. Möglichst viele ihrer Kunstwerke wollen wir auf unserer Radtour entdecken.

    Farbenfroh ist das weite Deckenbild in Mariä Verkündigung in Wullenstetten.
    Farbenfroh ist das weite Deckenbild in Mariä Verkündigung in Wullenstetten.

    Sein wohl berühmtestes Werk schuf Franz Martin Kuen im Kloster Wiblingen. Das Benediktinerkloster beherbergt einen der bekanntesten Bibliothekssäle der süddeutschen Klosterlandschaft. Dieser ist voll von Kuens Gemälden. Weil ein Klosterbesuch allein aber einen ganzen Tag füllen würde, begnügen wir uns mit einem Blick von außen – denn wir haben auf unserer Tour noch einiges vor. Acht Kirchen und Kapellen, ein Biergarten und ein Badesee warten darauf besucht zu werden.

    Ab Senden geht es Schlag auf Schlag

    Aber zurück zum Kerngeschäft: Nachdem wir uns entlang der Donau und der Iller auf geschotterten Wegen vorbei an beschaulichen Feldern warmgeradelt haben, geht es ab Senden weiter auf Asphalt und zudem Schlag auf Schlag. Neben Franz Martin Kuen und Künstlern wie Christoph Thomas Scheffler aus Mainburg oder Johann Baptist Enderle aus Söflingen waren es vor allem einheimische Könner, die die barocke Deckenmalerei in den Kirchen und Kapellen im nördlichen Landkreis geprägt haben. Die ganze Pracht des Rokoko im Kleinformat, hat unser erster Stopp, die Kapelle Maria Hilf in Ay, zu bieten. Wer für die Deckenbilder verantwortlich ist, ist zwar nicht bekannt. Der Maler dürfte aber aus dem Umkreis Franz Martin Kuens stammen.

    Die Kirche St. Laurentius in Attenhofen ziert eine prächtige Scheinkuppel.
    Die Kirche St. Laurentius in Attenhofen ziert eine prächtige Scheinkuppel.

    Dessen Schüler, Konrad Huber, ist für das weite, farbkräftige Deckenbild an unserem zweiten Halt verantwortlich: die Pfarrkirche Mariä Verkündigung in Wullenstetten. Über dem schlichten Saalbau offenbart sich hier eindrucksvoll die Aufnahme Mariens in den Himmel. Auch Station Nummer sechs, St. Alban in Oberhausen, geht auf die Kappe Hubers. Der frühklassizistische Kirchenraum wird von dem weitgespannten Deckenbild mit der Verherrlichung Mariens durch die vier Erdteile bekrönt.

    Zum Abschluss eine Erfrischung im Ludwigsfelder Badesee

    Zu den prächtigsten Kirchen des Rokoko im Landkreis zählt unsere dritte Station: die Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Witzighausen. Der Innenraum, gestaltet von Scheffler, glänzt mit einem Zusammenspiel von Malerei, Stuck und Ausstattung. Zurück auf die Spuren Franz Martin Kuens führt uns unser vierter Stopp: die Kapelle St. Leonhard in Weißenhorn. Die Kunstwerke im Innern der Kapelle malte Kuens Vater, Johann Jakob Kuen. Der begegnet uns auch auf unserem letzten Kirchenstopp in Pfaffenhofen. Neben der Leonhardskapelle bildet St. Martin eine der frühesten Kirchen im Landkreis, in der die barocke Deckenmalerei Einzug hielt.

    Nach all der monumentalen Erzählfreude der Künstler, widmen wir uns auf dem letzten Abschnitt der „Himmelsroute“ schließlich den klassischen Dingen: Biergarten und Badesee. In Neuhausen genießen wir beim Bärenwirt ein leckeres Helles und stärken uns mit einem deftigen Wurstsalat. Anschließend geht es schnurstracks weiter bis nach Ludwigsfeld. Dort lädt uns der Badesee zum Abschluss der Tour zu einer nassen Erfrischung ein.

    Mehr zum Künstler Franz Martin Kuen erfahren Sie hier: Der Künstler, der den Himmel öffnete

    Tipps für unterwegs

    Einkehr

    Bärenwirt in Neuhausen bei Holzheim: Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag durchgehend von 11 bis 23 Uhr. Internet: www.baerig-gut.de. Telefon: 07302/3113.

    Kultur

    Kloster Wiblingen: gebaut 1732, Bibliothekssaal gestaltet von Franz Martin Kuen.

    Kapelle Maria Hilf in Ay: gebaut im Jahr 1760, 1918 renoviert, gestaltet von unbekanntem Künstler.

    Kirche Maria Verkündigung in Wullenstetten: gebaut um 1480. Innenraum wurde 1780 neugestaltet von Konrad Huber.

    Die „Himmelstour“ führt uns zu den barocken Schätzen in den Kirchen und Kapellen im Landkreis Neu-Ulm. Ein Beispiel: Für die auf das Spätmittelalter zurückgehende Wallfahrt wurde ab 1733 in Witzighausen die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt errichtet. Sie zählt zu den prächtigsten Bauten des Rokoko in der Region, der Innenraum glänzt mit Malerei, Stuck und Ausstattung.
    Die „Himmelstour“ führt uns zu den barocken Schätzen in den Kirchen und Kapellen im Landkreis Neu-Ulm. Ein Beispiel: Für die auf das Spätmittelalter zurückgehende Wallfahrt wurde ab 1733 in Witzighausen die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt errichtet. Sie zählt zu den prächtigsten Bauten des Rokoko in der Region, der Innenraum glänzt mit Malerei, Stuck und Ausstattung.

    Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Witzighausen: gebaut von 1733 bis 1741, gestaltet von Christoph Thomas Scheffler.

    Kapelle St. Leonhard in Weißenhorn: gebaut um 1500. Innenraum wurde ab 1722 neugestaltet von Johann Jakob Kuen.

    Kirche St. Laurentius in Attenhofen: Bauzeit unbekannt, Neugestaltung von 1752 bis 1754 von Franz Martin Kuen.

    Kirche St. Alban in Oberhausen: Bau im 15. Jhd., neugestaltet von 1773 bis 1784 von Konrad Huber.

    Kirche St. Mauritius in Wallenhausen: gebaut um 1500, neugestaltet von 1755 bis 1757 von Johann Baptist Enderle.

    Kirche St. Martin in Pfaffenhofen: gebaut um 1400. Anbau der St.-Elisabeth-Kapelle 1728 und 1729, gestaltet von Johann Jakob Kuen.

    Natur

    Ludwigsfelder See: Für eine Erfrischung empfehlen wir den Badesee in Ludwigsfeld.

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