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Neu-Ulm: Kirche einigt sich mit lesbischer Erzieherin

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Kirche einigt sich mit lesbischer Erzieherin

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    Eine lesbische Erzieherin hat sich mit der Kirche auf eine Abfindung geeinigt. Unser Foto zeigt die Frau bei einem Prozess gegen das Bistum vor dem Augsburger Verwaltungsgericht im Juni. 
    Eine lesbische Erzieherin hat sich mit der Kirche auf eine Abfindung geeinigt. Unser Foto zeigt die Frau bei einem Prozess gegen das Bistum vor dem Augsburger Verwaltungsgericht im Juni.  Foto: Peter Köhler

    Von Jens Carsten  Neu-Ulm. Der Rechtsstreit zwischen einer lesbischen Kinderpflegerin und dem Bistum Augsburg ist vorüber, bevor er richtig begonnen hat: Der für Dienstag angekündigte Gütetermin vor der

    Wie berichtet hatte die 39-jährige Leiterin der katholischen Einrichtung im August vergangenen Jahres ein Kind bekommen und war deshalb in Elternzeit gegangen. Die Frau reichte bei ihrem Arbeitgeber, der zuständigen Pfarrkirchenstiftung, eine Geburtsurkunde ein. Anbei fügte sie ein Papier, das ihr eine eingetragene Partnerschaft mit ihrer Freundin bescheinigt.

    Diese Abmachung außerhalb des Sitzungssaals hatte das Arbeitsgericht angeregt, offenbar mit dem Hinweis „auf die Vielzahl der Presseanfragen“, wie Manfred Bruns, ehemaliger Bundesanwalt und nun juristischer Berater der 39-Jährigen, mitteilte.

    Die Kirche habe zugestimmt, eine „übliche Regelabfindung“ zu bezahlen. Offenbar eine stattliche Summe: Die Frau war 14 Jahre in dem Kindergarten beschäftigt. Bruns wertete die Einigung als „vollen Erfolg“ für die ehemalige Kirchenangestellte. Sie hätte auch mit einer Klage nicht mehr erreichen können. Der Ex-Bundesanwalt bezeichnete die Kündigungspraxis der Kirche als „diskriminierend“. So werde nicht eingeschritten, wenn Beschäftigte in wilder Ehe leben oder nach einer Scheidung wieder geheiratet haben. Die Kirche diszipliniere lediglich Lesben und Schwule, die eine Lebenspartnerschaft eingehen, so Bruns.

    Das Bistum wollte den Vergleich nicht kommentieren: „Wir halten uns an die Absprache“, sagte Pressesprecher Dr. Karl-Georg Michel.

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