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Neu-Ulm: Kartei der Not: Bei diesen Problemen konnte unsere Zeitung Menschen helfen

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Kartei der Not: Bei diesen Problemen konnte unsere Zeitung Menschen helfen

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    Knapp ist bei vielen Menschen das Geld, die Kartei der Not kann helfen. In ihrer Jahresbilanz hat das Leserhilfswerk nun aufgelistet, wie oft es im Verbreitungsgebiet unserer Redaktion Unterstützung leistete.
    Knapp ist bei vielen Menschen das Geld, die Kartei der Not kann helfen. In ihrer Jahresbilanz hat das Leserhilfswerk nun aufgelistet, wie oft es im Verbreitungsgebiet unserer Redaktion Unterstützung leistete. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

    Die Menschen in unserer Region haben ein großes Herz für andere. Das war nicht nur bei mehreren Spendenaktionen dieses Jahr spürbar, als Menschen in der Umgebung durch Schicksalsschläge in Not geraten sind. Das zeigt sich auch an der Unterstützung aus der Region, die unser Leserhilfswerk Kartei der Not in diesem so schwierigen Jahr erhalten hat. Eine Hilfe, die ankommt, wie auch Beispiele aus dem Verbreitungsgebiet der Neu-Ulmer Zeitung deutlich machen.

    Im vergangenen Jahr hat die Corona-Pandemie auch die Arbeit des Hilfswerks vor neue Herausforderungen gestellt. Besonders im Frühjahr, als etliche Tafeln und Beratungsstellen schließen mussten, hat sich die Kartei der Not mit einem Sonderfonds noch stärker für die Menschen in Not eingesetzt und neu entstandene Hilfsprojekte sozialer Organisationen, die während der Corona-Pandemie dazu beitragen, dass die Lebensgrundlage von bedürftigen Menschen gesichert wird, daraus unterstützt.

    So hilft die Kartei der Not im Kreis Neu-Ulm

    Beim Spendenaufkommen war über das Jahr der Ausfall zahlreicher Benefizaktionen, die von Besuchern und Teilnehmern leben, spürbar. Viele Turniere, Konzerte, Märkte und Aufführungen zugunsten der Kartei der Not mussten abgesagt werden – beispielsweise auch der jährliche Plätzchenverkauf der Illertisser Zeitung. Doch gegen Jahresende gab es eine positive Wende: Der jährliche Spendenaufruf per Post und im Journal unserer Zeitung haben eine riesige Resonanz ausgelöst. Vor Weihnachten bekam das Leserhilfswerk in dieser Zeit mehr Spenden als in den Vorjahren.

    Wie dringend diese gebraucht werden, zeigt ein Blick in die Hilfen der Kartei der Not im Verbreitungsgebiet der NUZ: Das Leserhilfswerk unterstützte im vergangenen Jahr 71 Hilfeanfragen. Insgesamt half die Kartei der Not dort mit über 60.000 Euro. Das ist gut doppelt so viel wie 2019. 272 Spender haben die Kartei finanziell unterstützt..

    27 Fälle aus Familien im Kreis Neu-Ulm

    Die Anfragen kamen in 27 Fällen aus Familien mit gesamt 60 betroffenen Kindern. 18 Mal ging es um Unterstützung bei einer chronischen Krankheit oder einer Behinderung. Bei den Menschen mit Behinderung unterstützte das Leserhilfswerk Erholungsmaßnahmen.

    Den größten Bedarf gab es auch im vergangenen Jahr wieder beim Thema Wohnen. So half die Kartei 35 Mal bei den Energie- und Nebenkosten sowie bei Mietzahlungen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Oft war auch die Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung nötig oder die Betroffenen brauchten Geld für Einrichtungsgegenstände wie etwa eine Kochmöglichkeit, einen Kühlschrank, einen Herd oder ein Bett mit Matratze. In einigen Fällen kam die Kartei auch für Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel oder Babybedarf auf.

    Oft kommen mehrere Problemlagen zusammen, die dann während der Corona-Pandemie nicht mehr zu lösen waren. Zehn Beratungsstellen wurden wegen der Corona-Krise mit Notfallhilfen ausgestattet.

    Hilfe für „Neu-Ulm packt’s“ und ein Street-Dance-Projekt der Lebenshilfe Donau-Iller

    Darüber hinaus wurden soziale Projekte im Redaktionsgebiet unterstützt: Darunter auch in diesem Jahr wieder „Neu-Ulm packt’s“ und ein Street-Dance-Projekt der Lebenshilfe Donau-Iller. Corona-bedingte Projekte der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe und der Malteser Neu-Ulm wurden ebenfalls gefördert.

    Schicksale, die bewegen

    Ein Schicksal, das bewegt: Bereits mit 58 Jahren erlitt eine Frau aus der Region einen schweren Schlaganfall. Seitdem ist sie linksseitig gelähmt. In ihrer Wohnung im dritten Stock konnte sie mit ihrer Erkrankung nicht mehr bleiben und musste daher schweren Herzens nach der Reha ins Altersheim. In dem Seniorenheim war sie aber gar nicht glücklich. Dank des Engagements ihrer Betreuerin fand sie eine Unterkunft im Betreuten Wohnen. Dort fehlten allerdings eine Küche und eine Waschmaschine. Die kranke Rentnerin verfügt über so wenig eigene Mittel, dass sie sich beides nicht leisten konnte. Die Betreuerin stellte einen Antrag bei der Kartei der Not. Das Leserhilfswerk unserer Redaktion unterstützte die jetzt 59-Jährige bei der Ausstattung ihrer Wohnung.

    Sie war noch keine 30, als sie an den Folgen einer plötzlichen Erkrankung starb. Die junge Mutter hinterließ vier Kinder, das jüngste war gerade einmal sechs Jahre jung. Dem Vater war vorher das Sorgerecht genommen worden, weil er sich nicht um die Familie gekümmert hatte. Den Kleinen blieb nur die Oma als Anker in dieser schweren Zeit. Sie hat drei von ihnen in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung aufgenommen. Das vierte Kind lebt in einer Pflegefamilie. Der tragische Tod der Mutter hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Auch die Kartei der Not ist mit einer Soforthilfe eingesprungen.

    Ellinor-Holland-Hauses in Augsburg

    Immer wichtiger wird auch die Arbeit des Ellinor-Holland-Hauses in Augsburg, in dem bedürftige Menschen jeden Alters aus dem Verbreitungsgebiet der Augsburger Allgemeinen und des Allgäuer Zeitungsverlages Hilfe in unverschuldeten Notlagen bekommen. Mit insgesamt 28 Wohnungen kümmern sich die Mitarbeiter derzeit um rund 70 Personen überwiegend in Familienstrukturen, wovon über die Hälfte Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind.

    Arnd Hansen, Geschäftsführer der Kartei der Not und des Ellinor-Holland-Hauses, zieht Bilanz für 2020: „Gemeinsam geht’s – so lautet das Motto der Kartei der Not. Als Leserhilfswerk stehen wir dafür, schnell und unbürokratisch Betroffenen unter die Arme zu greifen. Damit waren wir in diesem Jahr stark gefordert, denn die Corona-Pandemie hat so viele neue tragische Notlagen zur Folge. Glücklicherweise machen viele treue Spender, sowohl privat als auch aus Vereinen, Firmen und Behörden diese Hilfen möglich. Vielen Dank dafür!“

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