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Neu-Ulm / Illertissen: Bürgerberatung bald am Touchscreen?

Neu-Ulm / Illertissen

Bürgerberatung bald am Touchscreen?

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    In der Behörde soll es bald digitaler zugehen.
    In der Behörde soll es bald digitaler zugehen. Foto: Gerrit-R. Ranft

    Behördengänge gehören für den Durchschnittsbürger nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen, vor allem, wenn das Drumherum eines Verwaltungsbaus alles andere als ansprechend ist und wenig Freundlichkeit ausstrahlt. Das soll sich an zwei zentralen Orten im Landkreis ändern: in Neu-Ulm und in Illertissen. Dort sind jeweils digitale Bürgerzentren geplant, in denen Dinge erledigt werden können, die entweder in den Aufgabenbereich der Stadt oder den des Landratsamtes fallen. Ein Beispiel: Wer bei der Zulassungsstelle eine Autonummer benötigt, was zu den Aufgaben des Kreises gehört, und anschließend auch noch seinen neuen Reisepass abholen möchte, der in die Zuständigkeit der Kommune fällt, muss nicht zu zwei verschiedenen Behörden gehen. Beim Neujahrsempfang der

    Erinnerungen an den Nuxit werden wach

    Das erinnert an die Nuxit-Debatte, denn als sich die Mehrheit des Neu-Ulmer Stadtrates die Kreisfreiheit auf die Fahnen schrieb, lautete eines der Argumente für die Unabhängigkeit, die Bürgerinnen und Bürger müssten sich dann nicht mehr mit zwei unterschiedlichen Behörden rumschlagen. Wenn die Kommune auch noch für die Kreisaufgaben zuständig sei, gebe es Verwaltungsleistungen aus einer Hand. Das versprechen nun auch Albsteiger und Freudenberger. Gegenüber unserer Redaktion nannte der Landrat noch weitere Details des Plans, die sogar einiges mit dem Hamburger-Produzenten McDonald’s zu tun haben – zumindest erklärte er das so den Besuchern des Empfangs.

    Touchscreenterminals wie im Fast-Food-Restaurant

    In den Filialen des Fast-Food-Unternehmens stehen mittlerweile mannshohe Bildschirme, auf denen die Kunden ihr Essen zusammenstellen und per Klick ordern können. So ähnlich würde es auch im Bürgerzentrum funktionieren. Wenn es Probleme gebe, stehe auf Knopfdruck ein Berater bereit. Wer aber lieber gleich mit jemandem reden wolle, der könne sich sofort an eine Person am Schalter wenden. Die Beschäftigten des Zentrums stellt sich Freudenberger als Lotsen vor, die den Menschen den richtigen Ansprechpartner für sein Anliegen vermitteln.

    Ein solches Zentrum soll nach den Worten des Landrats freundlich und einladend gestaltet sein, als eine Art Aushängeschild von Stadt und Kommune. Dort könnten auch Schulklassen oder Wirtschaftsdelegationen empfangen und bewirtet werden, es soll Bildschirme für Image-Filme geben sowie Besprechungszimmer.

    In Neu-Ulm hat er dafür auch schon einen entsprechenden Standort ausgemacht: die Freifläche an der Glacis-Galerie, wo bis zum Ende des vergangenen Jahres das marode Parkhaus stand. Das ist nunmehr dem Erdboden gleichgemacht, das Areal dient übergangsweise dem in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen Realgrund als Parkplatz.

    Beim Illertisser Bürgermeister kommt die Idee gut an

    Wo ein Bürgerzentrum in Illertissen etabliert werden könnte, stehe noch nicht fest, sagte Freudenberger. Bürgermeister Jürgen Eisen stehe dem Vorhaben jedoch aufgeschlossen gegenüber. Ohnehin will der Landrat den kleinen Ableger des Landratsamtes in Illertissen künftig stärker aufwerten, auch personell, wie er beteuerte.

    Was die Umsetzung der Pläne betrifft, so nannte der Bürgermeister keinen Zeitraum. Er habe bereits mit seinen maßgeblichen Beamten im Landratsamt gesprochen und weniger Bedenken als vielmehr Zustimmung geerntet. Wie sich die Pläne im einzelnen umsetzen lassen, wisse er noch nicht, räumte Freudenberger ein, aber wichtig sei: „Wenn man eine Idee hat, soll man sie auch umsetzen.“

    Der Illertisser Bürgermeister Jürgen Eisen findet Freudenbergers Vorschlag grundsätzlich sehr gut, wie er gegenüber unserer Redaktion sagte, zumal damit der Landratsamtsstandort im südlichen Landkreis gestärkt würde. Außerdem platzt die

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