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Neu-Ulm: ICE-Trasse: Auch die CSU Neu-Ulm befürchtet weiteren Landverbrauch

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ICE-Trasse: Auch die CSU Neu-Ulm befürchtet weiteren Landverbrauch

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    Gegen die ICE-Trasse regt sich bereits erster Widerstand, wie Protestplakate in Straß zeigen.
    Gegen die ICE-Trasse regt sich bereits erster Widerstand, wie Protestplakate in Straß zeigen. Foto: Maximilian Sonntag

    Die Debatte um die neue ICE-Bahntrasse von Ulm nach Augsburg nimmt langsam Fahrt auf. Kritiker haben sich bereits zu Wort gemeldet, in Straß hängen Protestplakate und der Bauernverband warnt vor dem zu erwartenden Flächenverbrauch. Die Neu-

    Zunächst einmal kommt Arbeit auf die Stadtverwaltung zu. Nach dem Willen der CSU-Fraktion soll sie sich Gedanken machen und die vier momentan noch zur Diskussion stehenden Trassenvarianten für den Bahnneubau bewerten, und zwar nach ökologischen, ökonomischen und "sonstigen Aspekten". Schwerpunktmäßig solle geprüft werden, wie sich der Landverbrauch auf das Stadtgebiet und auf die Menschen auswirkt, etwa durch Immissionen. Zudem solle "zeitnah" jemand von der Bahn im Stadtrat berichten. Bisher hat das einstige Staatsunternehmen im Landkreis lediglich ein Infomobil aufgestellt, das drei Tage lang vor dem Neu-Ulmer Rathaus stand.

    ICE-Trasse berührt im Landkreis Neu-Ulm "sehr sensible Gebiete"

    Die Christsozialen wünschen sich, dass der Stadtrat "vertieft" informiert werde, bevor eine (Vor-)Entscheidung über die Trasse gefällt wird. Bisher sind die vier Streckenvarianten noch sehr vage gezogen. Bis Ende des Jahres möchte die Bahn die Verläufe präziser festlegen, also in einem maximal 20 Meter breiten Korridor. Erst Anfang 2023 soll die Regierung von Schwaben mit dem Raumordnungsverfahren beginnen, in dem der endgültige Verlauf des Schienenstrangs fixiert wird. Die CSU-Fraktion schließt nicht aus, dass die Stadt Neu-Ulm möglicherweise eigene Gutachten "zu einzelnen Punkten" in Auftrag geben muss.

    Bei den verschiedenen Varianten seien schließlich "sehr sensible" Gebiete berührt. Dazu zählen etwa das Pfuhler Ried, durch das eine der vier möglichen Strecken verläuft, Burlafingen Süd und diverse Gebiete rund um Steinheim. In den erwähnten Bereichen seien mit Ausnahme der B10 "keine Einschneidungen beziehungsweise Eingriffe in das Ökosystem vorhanden". Wörtlich heißt es in dem Antrag der CSU: "Durch den derzeitigen Bau der

    Bauern warnen vor Flächenverbrauch durch ICE-Trasse

    Der Bauernverband hatte Ende Juni zuletzt den Flächenverbrauch thematisiert, der sich wegen des geplanten Ausbaus der beiden Autobahnen A7 und A8, der B10 und eben der ICE-Trasse auf rund 400 Hektar im Kreisgebiet summieren würde. Kreisobmann Andreas Wöhrle warf die Frage auf, ob das noch zeitgemäß sei.

    Flächenverbrauch im Landkreis Günzburg

    Der Bayerische Bauernverband hat im Landkreis Günzburg für folgende Projekte in den vergangenen zehn Jahren, in Gegenwart und Zukunft diesen Flächenverbrauch zu Lasten der Landwirtschaft zusammengetragen:

    Umfahrung Burtenbach 10 Hektar,
    Umfahrung Münsterhausen 10 Hektar,
    Umfahrung Ichenhausen 55 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, 20 Hektar Wald,
    Umfahrung Balzhausen 8 Hektar,
    Ausbau B16 Gundelfingen-Günzburg rund 8 Hektar,
    ICE-Trasse insgesamt laut Bahn 150 Hektar, im Landkreis Günzburg davon rund 55 Hektar (ohne Ausgleichsflächen),
    Hochwasserschutz im Mindeltal 25 Hektar,
    Wohn- und Gewerbeflächen geschätzt 150 Hektar landkreisweit.

    Nach Ansicht der CSU ist es nötig, detailliert darzustellen, welche Auswirkungen der Bahn-Neubau auf die Menschen im Stadtgebiet habe. Das sei für die Akzeptanz der Planung in der Bürgerschaft unerlässlich. Sie hält es deshalb für notwendig, dass Neu-Ulm eine eigenständige Bewertung vornimmt und diese mit der Bevölkerung diskutiert: "Für den Stadtrat und die Verwaltung war es schon immer wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden und dass bei Planungen transparent vorgegangen wird." Möglicherweise solle der Bahnneubau auf einer Sondersitzung des Stadtrates zur Debatte stehen.

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