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Neu-Ulm: Hier haben’s Radfahrer in Neu-Ulm schwer

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Hier haben’s Radfahrer in Neu-Ulm schwer

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    Verbesserungswürdig: Die Umlaufsperren für Radfahrer am Allgäuer Ring tragen mehr zur Verunsicherung, statt zur Sicherheit bei, sind sich Florian Dufner (links) und Ewald Ottmann vom ADFC in Neu-Ulm einig.
    Verbesserungswürdig: Die Umlaufsperren für Radfahrer am Allgäuer Ring tragen mehr zur Verunsicherung, statt zur Sicherheit bei, sind sich Florian Dufner (links) und Ewald Ottmann vom ADFC in Neu-Ulm einig. Foto: Andreas Brücken

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat Schulnoten für die Radfahrqualität in deutschen Städten vergeben. 86 Teilnehmer haben ihre Meinung zu die Verhältnissen in Neu-Ulm geäußert – und insgesamt die Note 3,9 vergeben. Von 106 Städten nimmt Neu-Ulm damit im „Fahrradklimatest“ des ADFC, wie auch im vergangenen Jahre, Platz 35 ein. Als positiv bewerteten die Teilnehmer den guten Winterdienst sowie die ebenen und gut gereinigten Radwege. Bemängelt wurden dagegen das fehlende Angebot an Leihfahrräder und die wenige Werbung, die für das Radfahren gemacht würde. Auch müssten Radler häufig Umwege in Kauf nehmen, um an ihr Ziel zu kommen. Insgesamt hat das Sicherheitsgefühl der Radler und die Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer laut Umfrage in den vergangenen Jahren etwas abgenommen, während die Fahrradförderung in jüngster Zeit zugenommen hat.

    Ewald Ottmann, Vorstand vom Neu-Ulmer ADFC, sieht es ähnlich: „Die Fahrradagenda, die sich die Stadt im vergangenen Jahr gesetzt hat, ist zum größten Teil umgesetzt worden.“ Als lobenswertes Beispiel nennt Ottmann die Unterführung der Gänstorbrücke oder die Beleuchtung am Herbelhölzle entlang des Donauufers.

    Umlaufspuren am Allgäuer Ring: Verunsicherung statt Sicherheit

    Angesichts der Verhältnissen am Allgäuer Ring kann Ottmann dagegen nur den Kopf schütteln: „Die Umlaufsperren tragen hier nicht zur Sicherheit, sondern zur Verunsicherung der Radfahrer bei.“ Die eigenwillige Baumaßnahme aus rot-weißen Geländern hat der Stadt bereits eine fragwürdige Nominierung für den „Pannenflicken“, dem Negativpreis des ADFC, eingebracht. Sein Vorschlag, um die Situation am Kreisverkehr zu entschärfen: die Radspur auf die Autospur zu integrieren. „Damit würden die Autofahrer die Radler im Blick haben“, erklärt Ottmann.

    Auch sein Vorstandskollege Florian Dufner kennt die Situation am Allgäuer Ring und erzählt, dass der Radweg teilweise bei Unfällen von Pannenfahrzeugen blockiert werde. Nur wenige Meter weiter, an der Memminger Straße, hat Dufner eine weitere Konfliktzone ausgemacht: Die Ein- und Ausfahrten für das Einkaufszentrum sei unübersichtlich. Verbotswidrig geparkte Lieferwagen erschwerten die Situation noch.

    Kritikpunkt des ADFC: Glacis-Galerie unterbricht die "Grüne Brücke"

    Dass gut gemeint nicht immer auch gut gemacht sein muss, erklärt Ottmann am Beispiel der „Grünen Brücke“. Für Radfahrer und Fußgänger soll die Nord-Südachse das Donauufer mit dem Badesee in Ludwigsfeld verbinden. Unterbrochen wird der rund vier kilometerlange Weg jedoch durch die Glacis-Galerie. Hier müssen Radler absteigen und das Rad durch die Passage schieben. Ottmann findet klare Worte: Eine „Schande“ sei die Planung der Verantwortlichen, die Verbindung durch ein Einkaufszentrum zu unterbrechen.

    Direkt vor den Türen der Glacis-Galerie geht die Kritik von Ottmann weiter: An der Meininger Allee müssen sich Fußgänger und Radfahrer den Platz teilen. Doch hätte man hier in der Planung des Neubaugebietes rund um den Bahntrog genug Platz gehabt, separate Wege anzulegen.

    Für Dufner ist die „Grüne Brücke“ ein Paradebeispiel dafür, dass in Neu-Ulm „keine übergreifende Planung für Radfahrer, sondern nur Stückwerke“ gemacht würden.

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