Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Neu-Ulm: Heizung, Duschen, Legionellen: Viel Ärger im Donaucenter

Neu-Ulm

Heizung, Duschen, Legionellen: Viel Ärger im Donaucenter

    • |
    Bewohnerinnen und Bewohner sind unzufrieden mit der Situation im Neu-Ulmer Donaucenter.
    Bewohnerinnen und Bewohner sind unzufrieden mit der Situation im Neu-Ulmer Donaucenter. Foto: Alexander Kaya

    Immer wieder stünden im Donaucenter Wohnungen leer, manchmal auch für längere Zeit. Das könnte der Grund dafür sein, dass in dem Hochhaus am Neu-Ulmer Donauufer schon wieder Legionellen entdeckt worden sind, glaubt eine Bewohnerin. Ein Schreiben der Hausverwaltung legt nahe, dass dieser Verdacht stimmt. Das Gesundheitsamt hatte im Juli ein Duschverbot verhängt. Wie lange das gilt, war weder bei der Behörde noch bei der Hausverwaltung zu erfahren. Doch die Legionellen sind ohnehin nicht das einzige Problem dort.

    Bereits 2014 gab es im Donaucenter wegen Legionellen ein Duschverbot, das sieben Monate lang galt. Wie damals auf einer Eigentümerversammlung mitgeteilt wurde, hatten sich die Legionellenwerte in dem in die Jahre gekommenen Leitungssystem deutlich verringert. Eine Membranfiltrationsanlage wurde Ende September 2014 eingebaut. Diesmal wurde einem Schreiben der Sendener Firma Anzinger Immobilien-Service zufolge, die das Haus verwaltet, bei Kontrollen am 22. Juni eine zu hohe Konzentration der Keime festgestellt worden, der Brief ist aber erst auf den 6. Juli datiert. Am 21. Juli verteilte die Hausverwaltung einen weiteren Brief. Demzufolge sind bei 27 Proben zehn Grenzwertverletzungen festgestellt worden. Das Duschverbot gelte weiterhin und bis auf Weiteres. Als Hauptproblem wird im Schreiben zu geringer Wasserverbrauch in den Wohneinheiten bezeichnet. Notwendige kurzfristige Maßnahmen würden untersucht und soweit technisch möglich umgesetzt. Weitere Proben im August würden folgen, dann könne das Duschverbot womöglich bereits aufgehoben werden.

    Hausverwaltung: Bewohner im Donaucenter in Neu-Ulm sollen oft und lange Wasser laufen lassen

    Die Hausverwaltung appelliert in ihrem Schreiben an die Bewohnerinnen und Bewohner, regelmäßig und ausreichend viel Wasser aus allen Hähnen fließen zu lassen. Davon hänge der Erfolg aller Maßnahmen ab. Das sollten auch Eigentümerinnen und Eigentümer leer stehender Wohnungen tun. Die Praxen und Büros sind nicht betroffen, die Belastung ist nach Auskunft der Frauenarztpraxis im Donaucenter nur in Wohnungen ab der dritten Etage aufwärts gefunden worden. So sei es auch in der Vergangenheit gewesen, als Legionellen im Haus gefunden wurden. In den Geschäfts- und Praxisräumen sind demnach keine Sicherheitsvorkehrungen zu beachten.

    Bewohner des Donaucenters beklagen, dass sich die Wärme des Duschwassers nicht regulieren lässt.
    Bewohner des Donaucenters beklagen, dass sich die Wärme des Duschwassers nicht regulieren lässt.

    Anzinger Immobilien-Service gebe auf Presseanfragen grundsätzlich keine Auskünfte, schreibt eine Mitarbeiterin unserer Redaktion. Auf Nachfragen zum Legionellen-Befall antwortet sie nicht - und zu anderen Beschwerden äußert sie sich zumindest knapp. Denn im Donaucenter gibt es noch mehr Ärger. Der betrifft abermals die Duschen, aber auch die Heizung im Gebäude.

    Die Duschen lassen sich nach Angaben von Bewohnern in etlichen Wohnungen seit Monaten nicht regulieren. Entweder sei das Wasser brühend heiß oder eiskalt. Diese Probleme gebe es acht Monaten, heißt es. Zwischenzeitlich habe es auch Ärger um die Heizung gegeben. Die wird inzwischen über eine Fernwärmeanlage betrieben und sei in den Sommermonaten abgeschaltet worden - ohne Rücksicht auf die Außentemperaturen. In den Wohnungen auf der Nordseite des Donaucenters seien sie zeitweise zwischen zwölf und 13 Grad gelegen. Nach Beschwerden darüber sei dieses Ärgernis bezeichnet worden. Man könne versichern, dass die neue Heizungsanlage dem aktuellen Stand der Technik entspricht, schreibt eine Mitarbeiterin von Anzinger Immobilien-Service dazu nur. Und: Beim Betrieb der Heizungsanlage würden selbstverständlich auch die Außentemperaturen berücksichtigt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden