Wenn es um die Belange ihrer Stadt geht, sollen die Bürger in Neu-Ulm künftig mehr mitsprechen dürfen. „
Prießnitz will einen Bürgerbeauftragten in Neu-Ulm installieren
„Wir bemerken, dass wir überall in Neu-Ulm Bürger haben, die sich engagieren“, sagte Prießnitz vor etwa 70 Besuchern, unter ihnen die OB-Kandidaten von CSU und Grünen, Katrin Albsteiger und Walter Zerb. Es sei wichtig, dass man diesen Menschen ein Feedback gebe, damit ein Verständnis entstehe, erklärte der Steuerberater. Wenn er Oberbürgermeister werde, werde er einen Bürgerbeauftragten installieren, der in alle Stadtteile gehe, um mit den Menschen zu sprechen. Zudem müsse für die Nahversorgung und Teilhabe von Senioren mehr getan werden.
Die Stadt Neu-Ulm soll mehr für den Klimaschutz tun
Seinen Appell für einen Klimawandel in Neu-Ulm meinte Prießnitz aber auch wörtlich, nämlich mit Blick auf Starkregen und Hitzewellen, die in den vergangenen Jahren zugenommen hätten. „Warten wir ab, was Landes- und Bundesregierung machen? Oder schauen wir, was wir selber tun können?“ Für den Kandidaten der Freien Wähler ist die Antwort klar. Dazu müssten sich alle Verantwortlichen an einen Tisch setzen, um zu klären, wie die Herausforderungen personell und finanziell bewältigt werden können.
Infrastruktur für den Öffentlichen Personennahverkehr soll ausgebaut werden
Prießnitz sprach sich gegen einen weiteren massiven Straßenausbau aus. „Wir müssen stärker in die Infrastruktur von ÖPNV, von Bussen investieren“, forderte er. Zum Beispiel, indem auf viel befahrenen Achsen wie der Memminger Straße Pendlerlinien vorgehalten würden. Von Straßenbahn und Seilbahn wolle er dagegen nicht reden. Um die häufig verstopfte Innenstadt zu entlasten, sollten im Süden der Stadt Pendlerparkplätze geschaffen werden. Dafür solle die seit Jahrzehnten freigehaltene Fläche für eine Verlängerung der B30 genutzt werden. Denn die Bürger wollten ohnehin keine Querspange bei Ludwigsfeld.
Beim Thema "5G" sieht der OB-Kandidat noch Klärungsbedarf
Das Glasfasernetz in der Stadt müsse ausgebaut werden, forderte der OB-Kandidat. Die Stadtverwaltung solle innerhalb von fünf Jahren mit Blick auf die Digitalisierung modernisiert werden. Beim Thema 5G trat Prießnitz dagegen etwas auf die Bremse. Erst müssten wissenschaftliche Untersuchungen zu den gesundheitlichen Folgen der neuen Technologie vorliegen. Auch Fragen des Datenschutzes müssten geklärt werden.
Das sagt Landratskandidatin Susanna Oberdorfer-Bögel aus Illertissen
Landratskandidatin Susanna Oberdorfer-Bögel zeigte sich in ihrem Grußwort erfreut über das erfolgreiche Abschneiden des Landkreises Neu-Ulm in einem aktuellen Ranking (wir berichteten). Sie sagte aber auch: „Wir dürfen uns nicht selbstgefällig auf dem Erreichten ausruhen.“ Ihrer Ansicht nach hätte der Landkreis in der Vergangenheit mehr aus seinen guten Voraussetzungen machen können. Die Nuxit-Debatte habe die Politik monatelang gelähmt. Die Bürger warteten seit Langem darauf, dass der Neubau des Lessing-Gymnasiums vorankomme. Auch die Debatten um die Kreiskrankenhäuser hätten Spuren hinterlassen. „Es muss gelingen, den Landkreis wieder zu einen“, forderte Oberdorfer-Bögel. Sie sprach sich dafür aus, den Bau eines zentralen Krankenhauses im Landkreis nochmals ernsthaft anzugehen und zu prüfen. Dieser Neubau könne auch im Süden Neu-Ulms entstehen, sagte die Illertisserin. Ein zentrales Krankenhaus müsse von allen Seiten gut erreichbar sein. Beim Thema Nahverkehr plädierte die Landratskandidatin für die Einführung eines 365-Euro-Tickets.
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