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Neu-Ulm: Falschparker aufgepasst: Stadt Neu-Ulm verteilt jetzt Knöllchen am Pfuhler Baggersee

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Falschparker aufgepasst: Stadt Neu-Ulm verteilt jetzt Knöllchen am Pfuhler Baggersee

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    Die Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) der Stadt Neu-Ulm ist jetzt auch für den Pfuhler See zuständig.
    Die Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) der Stadt Neu-Ulm ist jetzt auch für den Pfuhler See zuständig. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    An heißen Tagen herrscht am Pfuhler See Hochbetrieb. Und viele der Badegäste kommen mit dem Auto. Die Folge: Der Parkplatz ist voll, weshalb die Besucher auf die Holzstraße ausweichen und ihre Fahrzeuge dort abstellen. Von "teilweise chaotischen Parkverhältnissen" sprach kürzlich Bürgermeister Johannes Stingl (CSU) in einer Sitzung. Da die Polizei nicht ständig kontrollieren kann, will die Stadt nun selbst durchgreifen.

    Die Kommunale Verkehrsüberwachung der Stadt Neu-Ulm (KVÜ) kontrolliert künftig auch Autos am Pfuhler See. Das hat der Bauausschuss einstimmig beschlossen. Für diese Ausweitung des Zuständigkeitsbereichs muss Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) noch eine Vereinbarung mit dem Polizeipräsidium abschließen. Das ist zwar nur eine Formsache, braucht aber trotzdem ein wenig Zeit. Die Stadt geht daher davon aus, dass die Mitarbeiter der KVÜ ab Juli den Parkraum am Pfuhler See überwachen.

    Die KVÜ ist auch für die Blitzer an der B10 und in der Ringstraße zuständig

    Die KVÜ der Stadt Neu-Ulm wurde 1993 zur Überwachung des öffentlichen Parkraums in der Innenstadt ins Leben gerufen. Später kam auch der Betrieb der vier Blitzer an der B10 und der Ringstraße dazu. 16 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst sind inzwischen im Einsatz. Sie überwachen neben der Innenstadt auch den Bereich rund um das Dietrich-Theater. Im Juli und August sind die Kontrolleure außerdem am Ludwigsfelder Baggersee unterwegs. Wie Christina Richtmann (FWG) auf Nachfrage erfuhr, haben die Mitarbeiter auch das Quartier "Ulmer Hofgut" im Blick. Denn dort herrsche im Sommer "ein ziemliches Chaos", wie OB Katrin Albsteiger sagte.

    Neu-Ulmer Stadträte begrüßen die Kontrollen am Pfuhler See

    Stadträte begrüßten es, dass die KVÜ nun gegen Falschparker am Pfuhler See vorgeht. "Wir sehen es für unbedingt notwendig an", sagte Gerlinde Koch (Grüne). "Gerade in der Hauptsaison ist der Anfahrtsweg zum Pfuhler See gesäumt von Falschparkern", sagte Hans-Georg Maier (CSU). Die Kontrollen seien nicht dazu gedacht, Bürger unnötig zu bestrafen, "sondern um Sicherheit und Schutz im Ernstfall gewährleisten zu können". Denn wenn am See alles zugeparkt ist, ist oft auch der Rettungsweg verstopft. Falls etwas passiert, tun sich die Einsatzkräfte schwer, an den Ort des Geschehens zu kommen. Aus diesem Grund hat der Ferienausschuss kürzlich beschlossen, einen zweiten Rettungsweg zu bauen, der über die bestehende, teilweise asphaltierte Zufahrt zur Kleingartenanlage führt.

    So verlassen liegt der Pfuhler See in diesen Tagen nicht da. Wegen Corona war das Gewässer für Badegäste gesperrt.
    So verlassen liegt der Pfuhler See in diesen Tagen nicht da. Wegen Corona war das Gewässer für Badegäste gesperrt. Foto: Stadt Neu-Ulm (Archibvild)

    Wie Stadtbaudirektor Markus Krämer sagte, ist nicht ausgeschlossen, dass das Parken am Pfuhler See irgendwann mal etwas kostet. "Das kann man sich schon überlegen. Ich würde das nicht begraben, das Thema", sagte er. Christina Richtmann fragte, ob es möglich wäre, zusätzliche Parkplätze zu schaffen. Dann müsste das ganze Sicherheitskonzept neu überdacht werden, gab Dezernent Anton Bullinger zu bedenken, denn das würde automatisch noch mehr Besucher anziehen. Es sei nicht damit getan, die Zahl der Parkplätze zu erhöhen.

    Vor zehn Jahren verteilte Neu-Ulm im Rahmen eines Pilotprojekts Knöllchen

    Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass die Stadt am Pfuhler See Falschparker kontrolliert. Bereits im Sommer 2011 waren Mitarbeiter der KVÜ im Rahmen eines Pilotprojekts dort sowie am Baggersee Ludwigsfeld unterwegs und verteilten Knöllchen. Die Verwaltung erhoffte sich damals „eine Verbesserung der Sicherheit“ und erwartete „einen erzieherischen Effekt bei den motorisierten Badegästen“. Aufgrund der in dieser Saison gesammelten Erfahrungen sei eine weitere Überwachung am Pfuhler See für die kommenden Jahre nicht mehr für notwendig erachtet worden, teilte eine Sprecherin der Stadt Neu-Ulm auf Anfrage mit. Anders am Ludwigsfelder See. Dort wurden damals viele Verstöße festgestellt. Besucher parkten im Halteverbot, auf Gehwegen, vor Grundstückseinfahrten und in Rettungszufahrten. Dort wurde aus dem Pilotprojekt deshalb eine Dauereinrichtung. Jetzt sieht die Stadt auch in Pfuhl Handlungsbedarf.

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